Harnack-Ungleichung

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In der Mathematik geben Harnack-Ungleichungen Abschätzungen für die oberen Schranken von Lösungen verschiedener Differentialgleichungen. Im klassischen Fall der Wärmeleitungsgleichung beschränken sie die Diffusion der Wärme. Sie sind benannt nach dem Mathematiker Axel Harnack.

Klassische Harnack-Ungleichung

Aussage

Es sei u:M×[0,T][0,) eine nichtnegative Lösung der Wärmeleitungsgleichung

ut=Δu,

wobei Δ den Laplace-Operator auf der kompakten Riemannschen Mannigfaltigkeit M bezeichnet.

Dann gibt es eine nur von M abhängende Konstante C, so dass

supxMu(x,t)CinfxMu(x,t)

für alle 0tT gilt.

Die Bestimmung der optimalen Konstante C in Abhängigkeit von der Geometrie von M ist ein schwieriges Problem.

Harmonische Funktionen

Insbesondere gilt supxMu(x)CinfxMu(x) für alle nichtnegativen harmonischen Funktionen u:M[0,).

Beispiel

Sei M=B(x0,R)n der Ball mit Radius R und Mittelpunkt x0 im euklidischen Raum. Dann gilt für jede nichtnegative harmonische Funktion (mit stetigen Randwerten)

u:B(x0,R)[0,)

die Ungleichung

1(r/R)[1+(r/R)]n1u(x0)u(x)1+(r/R)[1(r/R)]n1u(x0)

mit r=xx0 für alle xB(x0,R).

Daraus ergibt sich die Harnack-Ungleichung für M=B(x0,R) mit C=1+(r/R)[1(r/R)]n1[1+(r/R)]n11(r/R).

Differentielle Harnack-Ungleichung

Sei M eine n-dimensionale Riemannsche Mannigfaltigkeit mit nichtnegativer Ricci-Krümmung und konvexem Rand, dann gilt für jede positive Lösung der Wärmeleitungsgleichung die Ungleichung

tuuu2u2+n2t0.

Aus dieser Ungleichung kann man häufig optimale Konstanten für die klassische Harnack-Ungleichung herleiten.

Literatur