Germaniumnitrid

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Vorlage:Infobox Chemikalie

Germaniumnitrid (genauer Germanium(IV)-nitrid) ist eine anorganische chemische Verbindung des Germaniums aus der Gruppe der Nitride.

Gewinnung und Darstellung

Germaniumnitrid kann durch Reaktion von Germanium mit Ammoniak bei 700 °C gewonnen werden.[1]

3Ge+4NHA3GeA3NA4+6HA2

Es kann auch durch thermische Zersetzung von Germanium(IV)-imid Ge(NH)2 bei über 300 °C dargestellt werden.[1]

Eigenschaften

Germaniumnitrid ist ein in reinem Zustand farbloser, äußerst inerter Feststoff. Er reagiert nicht mit heißen Mineralsäuren oder Laugen. Wasserstoff reduziert die Verbindung erst bei 700 °C zu Germanium, mit Chlor reagiert sie bei 600 °C zu Germanium(IV)-chlorid und Stickstoff.[1] Von Germaniumnitrid sind mehrere Modifikationen bekannt, wobei die trigonale β-Form (Vorlage:Raumgruppe, Gitterparameter a = 8,202 Å, c = 5,941 Å)[2] die stabilste ist. Die Germaniumatome sind in der Struktur tetraedrisch von Stickstoffatomen umgeben, die Stickstoffatome trigonal-planar von Germaniumatomen. Die unter Hochdruck entstehende γ-Form besitzt eine Spinellstruktur.[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 738.
  2. S.N. Ruddlesden, P. Popper: On the Crystal Structures of the Nitrides of Silicon and Germanium. In: Acta Crystallographica, 11, 1958, S. 465–468, doi:10.1107/S0365110X58001304.
  3. Paul F. McMillan, Sudip K. Deb, Jian-Jung Dong: High-pressure metastable phase transitions in β-Ge3N4 studied by Raman spectroscopy. In: Journal of Raman Spectroscopy. 34, 2003, S. 567–577, Vorlage:DOI.