Generator und Kogenerator

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Generator und Kogenerator sind Begriffe aus dem mathematischen Teilgebiet der Kategorientheorie. Es handelt sich um Objekte einer Kategorie, die zu beliebigen Objekten der Kategorie in einer bestimmten Beziehung stehen. Statt Generator und Kogenerator findet man auch die Bezeichnungen Separator und Koseparator.[1]

Definitionen

Eine Menge {GiiI} von Objekten einer Kategorie 𝒞 heißt eine Menge von Generatoren für 𝒞, wenn es zu je zwei verschiedenen Morphismen f,g:AB ein iI und einen Morphismus h:GiA gibt mit fh=gh.

Ein Objekt G aus 𝒞 heißt ein Generator für 𝒞, falls die einelementige Menge {G} ein Generator für 𝒞 ist.[2]

Dual dazu ist der Begriff des Kogenerators:

Eine Menge {KiiI} von Objekten einer Kategorie 𝒞 heißt eine Menge von Kogeneratoren für 𝒞, wenn es zu je zwei verschiedenen Morphismen f,g:AB ein iI und einen Morphismus h:BKi gibt mit hf=hg.

Ein Objekt K aus 𝒞 heißt ein Kogenerator für 𝒞, falls die einelementige Menge {K} ein Kogenerator für 𝒞 ist.[3]

Beispiele

  • In der Kategorie 𝒮𝓉 der Mengen ist jede nicht-leere Menge G ein Generator, denn sind f,g:AB verschiedene Abbildungen, etwa f(a)=g(a), so leistet die Abbildung h:GA, die konstant gleich a ist, das Verlangte.
Jede Menge K mit mindestens zwei Elementen ist ein Kogenerator in 𝒮𝓉, denn sind f,g:AB verschiedene Abbildungen, etwa f(a)=g(a), so leistet jede Abbildung h:BK, die f(a) und g(a) auf verschiedene Elemente in K abbildet, das Verlangte.

Eigenschaften

Hom-Funktoren

Eine einfache Umformulierung, die von manchen Autoren als Definition verwendet wird, lautet:

Ein Objekt G aus 𝒞 ist genau dann ein Generator für 𝒞, wenn der Hom-Funktor hom𝒞(G,):𝒞𝒮𝓉 treu ist.

Dual dazu gilt

Ein Objekt K aus 𝒞 ist genau dann ein Kogenerator für 𝒞, wenn der Hom-Funktor hom𝒞(,K):𝒞𝒮𝓉 treu ist.

Produkte und Koprodukte

Folgende Eigenschaften zeigen, wie Generatoren und Kogeneratoren zu beliebigen Objekten der Kategorie in Beziehung gesetzt werden können:

Ein Objekt G einer Kategorie 𝒞, die beliebige Koprodukte besitzt, ist genau dann ein Generator für 𝒞, wenn es zu jedem Objekt A aus 𝒞 eine Menge I und einen Epimorphismus iIGA des I-fachen Koproduktes von G nach A gibt.[6]

Dual dazu gilt:

Ein Objekt K einer Kategorie 𝒞, die beliebige Produkte besitzt, ist genau dann ein Kogenerator für 𝒞, wenn es zu jedem Objekt A aus 𝒞 eine Menge I und einen Monomorphismus AiIK von A in das I-fache Produkt von K gibt.[7]

Einzelnachweise

  1. H. Herrlich, G. E. Strecker: Category Theory, Ally and Bacon Inc. 1973, Definition 12.18
  2. B. Pareigis: Kategorien und Funktoren, Springer Verlag 1969, ISBN 978-3-519-02210-7, Kap. 2.10 Generatoren und Kogeneratoren
  3. H. Schubert: Kategorien I, Springer-Verlag 1970, ISBN 978-3-540-04865-7, Definition 10.5.1°
  4. H. Herrlich, G. E. Strecker: Category Theory, Ally and Bacon Inc. 1973, Beispiele 12.21 (12)
  5. H. Herrlich, G. E. Strecker: Category Theory, Ally and Bacon Inc. 1973, Beispiele 12.21 (14)
  6. B. Pareigis: Kategorien und Funktoren, Springer Verlag 1969, ISBN 978-3-519-02210-7, Kap. 2.10 Generatoren und Kogeneratoren, Lemma 2
  7. H. Herrlich, G. E. Strecker: Category Theory, Ally and Bacon Inc. 1973, Satz 19.6

Vorlage:Navigationsleiste Kategorientheorie