Freie Poisson-Verteilung

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In der freien Wahrscheinlichkeitstheorie ist die freie Poisson-Verteilung das Gegenstück zu der Poisson-Verteilung aus der üblichen Wahrscheinlichkeitstheorie.

Definition

Die freie Poisson-Verteilung[1] mit Parametern α und λ ergibt sich in der freien Wahrscheinlichkeitstheorie als der Grenzwert der iterierten freien Faltung

((1λN)δ0+λNδα)N

für N.

Genauer: Seien XN Zufallsvariable, so dass XN den Wert α mit Wahrscheinlichkeit λ/N und den Wert 0 mit der Wahrscheinlichkeit 1λ/N annimmt. Sei weiterhin die Familie X1,X2, frei unabhängig im Sinne der freien Wahrscheinlichkeitstheorie. Dann ist die Verteilung von X1++XN im Grenzwert N durch eine freie Poisson-Verteilung mit den Parametern α und λ gegeben.

Diese Definition ist analog zu einem entsprechenden Grenzwertsatz für die klassische Poisson-Verteilung bezüglich der klassischen Faltung.

Explizite Form

Explizit hat die freie Poisson-Verteilung folgende Form[2]

μ={(1λ)δ0+ν,wenn 0λ1ν,wenn λ>1,

wobei

ν=12παt4λα2(tα(1+λ))2dt

den Träger [α(1λ)2,α(1+λ)2] hat. Ihre freien Kumulanten sind gegeben durch κn=λαn.

Zusammenhang mit Zufallsmatrizen

Die freie Poisson-Verteilung taucht in der Theorie der Zufallsmatrizen als Marchenko-Pastur-Verteilung auf.

Einzelnachweise

  1. Lectures on the Combinatorics of Free Probability by A. Nica and R. Speicher, pp. 203–204, Cambridge Univ. Press 2006
  2. James A. Mingo, Roland Speicher: Free Probability and Random Matrices. Fields Institute Monographs, Vol. 35, Springer, New York, 2017.