Fermi-Dirac-Integral

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In der statistischen Physik wird das Fermi-Dirac-Integral (nach Enrico Fermi und Paul Dirac) mit Index j definiert als

Fj(x)=1Γ(j+1)0tjexp(tx)+1dt

wobei Γ() die Gammafunktion ist. Wird die untere Grenze des Integrals als Argument der Funktion angegeben

Fj(x,b)=1Γ(j+1)btjexp(tx)+1dt

dann spricht man vom unvollständigen Fermi-Dirac-Integral.

Anwendung für F1/2

Die Funktion tritt unter anderem auf in der Festkörperphysik im Zusammenhang mit der Aufenthaltsverteilung von Elektronen im Kristallgitter. Dort muss oft das Integral F1/2(x) berechnet werden (siehe: Zustandsdichte). Substituiere beim zweiten Gleichheitszeichen t:=EEckT sowie x:=μEckT, sodass dE=kTdt:

n=NEcEEcexp(EμkT)+1dE=N(kT)32π22π0texp(tx)+1dt=N(kT)32π2F1/2(x)

Näherung für F1/2

Das Integral F1/2(x) lässt sich für verschiedene Wertebereiche von x näherungsweise lösen:

F~1/2(x)={1ex+0,27wenn  <x<1,343π(x2+π26)3/4wenn  1,3x<

Der relative Fehler dieser Näherungslösung (F~1/2(x)F1/2(x))/F1/2(x) beträgt maximal 3 % (maximale Abweichung bei x=0 und bei x=1,3). Für große Entfernung vom Ursprung lässt sich F1/2(x) durch zwei Funktionen annähern:

F1/2(x)ex   für   x1
F1/2(x)43πx3/2   für   x1

Darstellung mit Polylogarithmen

Mittels des Polylogarithmus kann das Fermi-Dirac-Integral dargestellt werden als

Fj(x)=Lij+1(ex).

Wegen

ddxLin(x)=1xLin1(x)

folgt daraus

ddxFj(x)=Fj1(x).

Literatur

  • J. S. Blakemore: Approximations for Fermi-Dirac Integrals. Solid-State Electronics, 25(11):1067–1076, 1982.