Exponentialsumme

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Eine Exponentialsumme ist in der analytischen Zahlentheorie eine endliche Summe der Form

Sf(N)=1nNe(f(n))

für ein N, wobei f:[1,N] eine (üblicherweise glatte) Funktion und e(x):=e2πix ist.

Exponentialsummen werden insbesondere in der russischen Literatur (z. B. bei Iwan Winogradow) auch als trigonometrische Summen bezeichnet.

Ist f ein reelles Polynom, so bezeichnet man Sf(N) auch als Weyl-Summe, benannt nach Hermann Weyl.[1]

Eigenschaften

Die Funktion e(x) nennt man additiver Charakter auf , f nennt man Amplitudenfunktion und N Länge der Summe.

Der Shift des Argumentes wird mit

Sf(N,M):=M<nN+Me(f(n))=1nNe(f(n+M))

notiert, wobei f nun auf dem Interval [M+1,M+N] definiert sein muss.

Komplexe Verallgemeinerung

Exponentialsummen können für eine reelle Folge (an)1nN auch auf

1nNane(f(n))

verallgemeinert werden. Dies entspricht der obigen Definition der Exponentialsumme mit einer komplexen Funktion g:[1,N], denn es gilt

e(g(n))=e2πig(n)=e2πiRe(g(n))2πIm(g(n))

und somit gilt

an=e2πIm(g(n)).

Noch allgemeiner definiert man

SΦ,F(N1;;Nr)=1x1N11xrNrΦ(x1,,xr)e(F(x1,,xr))

für eine beliebige komplex-wertige Funktion Φ und eine reell-wertige Funktion F.[2]

Geschichte

Weyl veröffentlichte 1916 als Erster eine Anwendung von Exponentialsummen in der Zahlentheorie (siehe Gleichverteilung modulo 1).[3] 1921 entwickelte er eine Methode um Weyl-Summen abzuschätzen, welche heute als Weyls Methode bezeichnet wird.[4]

1921[5] und 1922[6] veröffentlichte Johannes van der Corput zwei Arbeiten, aus der eine weitere Methode zur Abschätzung von Exponentialsummen hervorging und heute als Van der Corputs Methode bezeichnet wird.

1935[7] und 1936[8] veröffentlichte Iwan Winogradow eine weitere Methode zur Abschätzung von Weyl-Summen.[9] Zusätzlich veröffentlichte er 1937 eine Methode zur Abschätzung von Exponentialsummen mit Primzahlen.[10][11] Beide Methoden werden heute als Winogradows Methode bezeichnet.

Literatur

Einzelnachweise