Einundzwanzigeck

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Regelmäßiges Einundzwanzigeck
Regelmäßiges Einundzwanzigeck

Ein Einundzwanzigeck, auch 21‐Eck oder Ikosihenagon (von Vorlage:GrcS und Vorlage:Lang),[1] ist ein Polygon mit 21 Seiten und 21 Ecken.

Regelmäßiges 21‐Eck

Das regelmäßige 21‐Eck, bei dem alle Seiten gleich lang sind und alle Eckpunkte gedanklich auf einem gemeinsamen Umkreis liegen, ist nach Carl Friedrich Gauß und Pierre-Laurent Wantzel kein konstruierbares Polygon, sodass ein regelmäßiges 21‐Eck allein mit Zirkel und Lineal nicht konstruierbar ist.

Diagonalen

Allgemein gilt für die Anzahl d(n) der Diagonalen in einem n‐Eck

d(n)=n(n3)2,

somit besitzt das 21‐Eck 189 Diagonalen. Für jede der 21 Ecken, an der eine Diagonale anfangen kann, gibt es 18 mögliche Endpunkte. Diese Anzahl muss aber noch durch 2 geteilt werden, damit keine Diagonale doppelt gezählt wird.

So ergeben sich die genannten 21182=189 Diagonalen.

Größen

Größen eines regelmäßigen 21‐Ecks
Innenwinkel α=180360n=18036021α=162,857142

Größen des 21‐Ecks

Zentriwinkel

(Mittelpunktswinkel)

μ=36021μ=17,142857
Seitenlänge a=2Rsin18021a0,298085R
Umkreisradius R=a2sin18021Ra0,2980853,354753a
Inkreisradius r=Rcos18021r0,988831R
Höhe h=R+r=R(1+cos18021)h1,988831R
Flächeninhalt A=21R2sin18021cos18021A3,094929R2

Mathematische Zusammenhänge

Innenwinkel

Der Innenwinkel α wird von zwei benachbarten Seiten der Länge a eingeschlossen.

α=180360n=18036021=16267

Zentriwinkel

Der Zentriwinkel oder Mittelpunktswinkel μ wird von zwei benachbarten Umkreisradien der Länge R eingeschlossen.

μ=360n=36021=1717

Seitenlänge

Die Seitenlänge a errechnet sich zu

a=2Rsin18021 .

Umkreisradius

Der Radius R des Umkreises ergibt sich durch Umformen der Formel für die Seitenlänge a zu

R=a2csc18021 .

Inkreisradius

Der Inkreisradius r ist die Höhe eines gleichschenkligen Teildreiecks mit den beiden Schenkeln gleich dem Umkreisradius R und der Grundlinie gleich der Seitenlänge a:

r=Rcosμ2=Rcos18021

Höhe

Die Höhe h eines regelmäßigen 21‐Ecks ergibt sich aus der Summe von Inkreisradius r und Umkreisradius R:

h = R+r = R+Rcos18021=R(1+cos18021)

Flächeninhalt

Der Flächeninhalt eines Dreiecks berechnet sich allgemein zu AΔ=12aha. Für die Berechnung des 21‐Ecks werden die Ergebnisse der Seitenlänge a und des Inkreisradius r herangezogen, worin r für die Höhe ha eingesetzt wird:

a=2Rsin18021,
ha=r=Rcos18021,  daraus folgt für die Fläche eines Teildreiecks
AΔ=122Rsin18021Rcos18021,  zusammengefasst ergibt sich
AΔ=R2sin18021cos18021  und für die Fläche des ganzen 21‐Ecks
A=21 AΔ=21 R2sin18021cos18021 .

Geometrische Konstruktionen

Ein regelmäßiges 21‐Eck ist, wie im gleichnamigen Absatz begründet, nicht mit Zirkel und Lineal konstruierbar. Verwendet man jedoch ein zusätzliches Hilfsmittel wie z. B. den Tomahawk zur exakten Dreiteilung (Trisektion) eines Winkels oder ein spezielles Kurvenlineal mit der Kurvenform der archimedischen Spirale bzw. der Quadratrix des Hippias für die Teilung des 90-Grad-Winkels in n gleich große Winkelweiten, ist eine exakte Lösung machbar.

Um den Tomahawk für die Bestimmung des Zentriwinkels nutzen zu können, bedarf es dafür zuerst einer evtl. komplizierten Konstruktion mindestens einer geeigneten Winkelweite, wie im Beispiel Siebeneck von Andrew M. Gleason zu sehen ist.

Dagegen bietet sowohl die archimedische Spirale als auch die Quadratrix des Hippias einen einfachen und kurzen Weg – er führt über die Teilung einer Strecke in n gleich lange Teile und die anschließende Projektion von vier dieser Teile in die gewählte Kurve − zum Auffinden des gesuchten Zentriwinkels.

Bei vorgegebenem Umkreis

Die Konstruktion des 21‐Ecks bei vorgegebenem Umkreis (Bild 1) nutzt als Konstruktionselement, wie auch im Dreizehneck zu sehen ist, die Quadratrix des Hippias als zusätzliches Hilfsmittel.

Nach dem Zeichnen des Quadrates z. B. mit der Seitenlänge 1 und der Konstruktion der speziellen Kurve, der sogenannten Quadratrix des Hippias,[2] mit der Parameterdarstellung γ:(π,π)2:[3][4]

γ(t)=(x(t)y(t))=(tcot(π2t)t),0t1

wird die Strecke CO in einundzwanzig gleich lange Abschnitte mithilfe der Streckenteilung geteilt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind in der Zeichnung nur die relevanten Punkte dargestellt.

Der Zentriwinkel des 21‐Ecks ergibt sich aus μ=36021, aber die Quadratrix des Hippias unterteilt nur die Winkel ab >0 bis 90 in gleich große Winkel. Daraus folgt, ein Einundzwanzigstel der Strecke CO kann nur ein Einundzwanzigstel des Winkels 90 erzielen. Deshalb wird wegen der Berechnung des Zentriwinkels μ aus dem Umkreis mit seinen 360 das Vierfache eines Einundzwanzigstels, d. h. der Teilungspunkt 4 der Strecke CO, zur Konstruktion des Zentriwinkels μ genutzt. Dieser entsteht nach der Konstruktion einer Parallelen zu A1O ab 4 bis zur Kurve der Quadratrix, dabei ergibt sich der Punkt D. Nun zieht man eine Halbgerade ab dem Winkelscheitel O durch D bis zum Umkreis.

Somit ergibt sich der Zentriwinkel μ und auf dem Umkreis der zweite Eckpunkt A2. Die Länge der Strecke A1A2 ist die exakte Seitenlänge a des regelmäßigen 21‐Ecks mit vorgegebenem Umkreis.

Bild 1: Regelmäßiges 21‐Eck mit vorgegebenem Umkreis als exakte Konstruktion mit der Quadratrix des Hippias als zusätzlichem Hilfsmittel
Bild 2: Regelmäßiges 21‐Eck mit vorgegebener Seitenlänge (GH), mit der Quadratrix des Hippias und der zentrischen Streckung bzw. der Ähnlichkeit der zwei Dreiecke AOE und A1OA2 zueinander.

Vorlage:Absatz

Bei vorgegebener Seitenlänge

Die Konstruktion des 21‐Ecks bei vorgegebener Seitenlänge a wie im (Bild 2) dargestellt, ist quasi die Weiterführung der Konstruktion des 21‐Ecks Bei vorgegebenem Umkreis (Bild 1). Sie nutzt ebenfalls als Konstruktionselement die Quadratrix des Hippias als zusätzliches Hilfsmittel. Die vorgegebene Seitenlänge a ist, je nach Betrachtungsweise, als zentrische Streckung des Umkreises des 21‐Ecks[5] mit sogenanntem negativen Streckungsfaktor bzw. als geometrische Ähnlichkeit zweier Dreiecke eingearbeitet.

Bei Berücksichtigung, dass die Punkte A und E im Bild 2 den Punkten A1 und A2 im Bild 1 entsprechen, kann die Konstruktionsbeschreibung des 21‐Ecks Bei vorgegebenem Umkreis vollständig übernommen werden.

Es bedarf nun lediglich einer Winkelhalbierenden (wh) des Zentriwinkels μ, darauf eines Kreises mit dem Durchmesser GH gleich der gegebenen Seitenlänge a um Punkt F und schließlich zweier Parallelen zu wh, je eine ab G und H, bis zu den Winkelschenkeln des Zentriwinkels.

Die sich somit ergebenden Schnittpunkte A1 und A2 sind die ersten beiden Eckpunkte und die Strecke OA1 der exakte Umkreisradius des 21‐Ecks mit vorgegebener Seitenlänge.

Regelmäßige überschlagene 21‐Ecke

Ein regelmäßiges überschlagenes 21‐Eck ergibt sich, wenn beim Verbinden der einundzwanzig Eckpunkte jedes Mal mindestens einer übersprungen wird und die somit erzeugten Sehnen gleich lang sind. Notiert werden solche regelmäßigen Sterne mit Schläfli-Symbolen {n/k}, wobei n die Anzahl der Eckpunkte angibt und jeder k-te Punkt verbunden wird.

Es gibt nur fünf regelmäßige Einundzwanzigstrahlsterne.

Die „Sterne“ mit den Symbolen {21/3} und {21/18} sind regelmäßige Siebenecke, {21/6} und {21/15} sowie {21/9} und {21/12} sind regelmäßige Heptagramme, {21/7} und {21/14} sind gleichseitige Dreiecke.

Vorlage:Wiktionary

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Internetquelle
  2. Vorlage:Internetquelle
  3. Hans-Wolfgang Henn: Elementare Geometrie und Algebra. Verlag Vieweg+Teubner, 2003, S. 45–48. Seite 46 ff. Quadratrix (Vorlage:Google Buch), abgerufen am 8. September 2018.
  4. Vorlage:Internetquelle
  5. Friedhelm Kürpig Oliver Niewiadomski: Grundlehre Geometrie Begriffe, Lehrsätze, Grundkonstruktionen; Verlag Friedr. Vieweg & Sohn, 1992 Seite 61 Zentrische Streckung (Vorlage:Google Buch), abgerufen am 8. September 2018.