Dolbeault-Kohomologie

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Die Dolbeault-Kohomologie ist eine mathematische Konstruktion aus dem Bereich der Differentialtopologie und der komplexen Geometrie. Benannt wurde sie nach dem Mathematiker Pierre Dolbeault, der sie 1953 definierte und untersuchte. Die Dolbeault-Kohomologie ist eine spezielle Kohomologietheorie. Als Analogon zur De-Rham-Kohomologie auf komplexen Mannigfaltigkeiten ist sie ebenfalls zentral in der Hodge-Theorie.

Dolbeault-Komplex

Im Folgenden werde mit 𝒜p,q die Menge der (p,q)-Differentialformen bezeichnet. Sei M eine n-dimensionale komplexe Mannigfaltigkeit, UM eine offene Teilmenge und

:𝒜p,q(U)𝒜p,q+1(U)

der Dolbeault-Quer-Operator. Dann heißt die Sequenz

0𝒜p,0(U)0𝒜p,1(U)1𝒜p,2(U)2n1𝒜p,n(U)0

p-ter Dolbeault-Komplex. Dieser Komplex ist ein Kokettenkomplex, denn es gilt k+1k=0. Da die zugrundeliegende Mannigfaltigkeit endlichdimensional ist, bricht der Komplex nach n Schritten ab. Außerdem ist der Dolbeault-Komplex elliptisch, das heißt der Kokettenkomplex der Hauptsymbole von ist exakt.

Dolbeault-Kohomologie

Aus diesem p-ten Kokettenkomplex erhält man auf gewohnte Weise eine Kohomologie. Diese Kohomologie heißt p-te Dolbeault-Kohomologie und wird durch Hp(U) notiert. Die q-te Kohomologiegruppe der p-ten Dolbeault-Kohomologie oder kurz die (q,p)-te Dolbeault-Gruppe ist also definiert als

Hp,q(U)=Kern(q)/Bild(q1).

Genauso wie bei der De-Rham-Kohomologie sind die Kohomologiegruppen auch Vektorräume.

Vorlage:Anker Satz von Dolbeault

Der Satz von Dolbeault ist ein komplexes Analogon zum Satz von de Rham. Mit Ωp(M) wird die Garbe der holomorphen p-Formen auf der komplexen Mannigfaltigkeit M bezeichnet. Der Satz von Dolbeault besagt nun, dass die q-te Garbenkohomologiegruppe mit Werten in den holomorphen p-Formen HGq(M,Ωp(M)) isomorph zur q-ten Kohomologiegruppe der p-ten Dolbeault-Kohomologie Hp,q(M) ist. In mathematischer Kürze bedeutet dies

Hp,q(M)HGq(M,Ωp(M)).

Literatur

  • P. Dolbeault: Sur la cohomologie des variétés analytiques complexes. In: Comptes rendus hebdomadaires des séances de l'Académie des Sciences. 236, 1953, Vorlage:ISSN, S. 175–277.
  • Klaus Fritzsche, Hans Grauert: From Holomorphic Functions to Complex Manifolds. Springer-Verlag, New York NY 2002, ISBN 0-387-95395-7 (Graduate Texts in Mathematics 213).