Costus

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Costus ist eine Pflanzengattung in der Familie der Costaceae innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen). Einige Arten der Gattung werden auch Kostwurz oder Spiralingwer oder etwas irreführend Zieringwer genannt. Zu dieser Gattung gehören etwa 100 Arten. 2006 wurden einige Arten in drei neue Gattungen ausgegliedert. Die Verbreitung ist pantropisch mit Schwerpunkten in der Neotropis und Ozeanien.

Beschreibung

Illustration von Costus spectabilis
Costus spectabilis
Illustration von Costus villosissimus

Vegetative Merkmale

Costus-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Sie bilden Rhizome als Überdauerungsorgane. Sie sind nicht aromatisch im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Ingwergewächsen (Zingiberaceae). Einige Taxa sind sukkulent. Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind einfach und in Blattstiel und Blattspreite gegliedert.

Generative Merkmale

Die Blütenstände haben große, oft leuchtend gefärbte Hochblätter (Brakteen). Die zwittrigen Blüten sind dreizählig und zygomorph. Die Kelchblätter und die Kronblätter sind jeweils zu einer Röhre verwachsen. Von den ursprünglich sechs Staubblättern in jeder Blüte ist nur eines fruchtbar (fertil). Die anderen fünf Staubblätter sind zum sogenannten Labellum verwachsen. Der Fruchtknoten ist unterständig.

Die Blütenformel lautet:

K(3)C(3)A15StG(3)

Sie bilden dreikammerige, holzige Kapselfrüchte mit vielen Samen. Die schwarzen Samen besitzen einen Arillus (Samenmantel).

Systematik

Costus afer
Costus comosus
Spiralingwer (Costus curvibracteatus)
Costus dubius
Blütenstand und Blüte von Costus malortieanus
Costus osae
Costus pictus
Costus pulverulentus
Costus tappenbeckianus

Die Gattung Costus wurde durch Carl von Linné aufgestellt. Synonyme für Costus Vorlage:Person sind: Banksea Vorlage:Person, Jacuanga Vorlage:Person, Cadalvena Vorlage:Person.[1] Das Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen empfiehlt den deutschen Namen „Kostwurz“ für die Gattung[2], der sich jedoch bislang nicht bei allen deutschen Trivialnamen für die Arten durchgesetzt hat.

Zur Gattung Costus Vorlage:Person gehören etwa 100 Arten:[3]

Beachte

Laut Otto Beßler war Costus (deutsch kost und Kostwurz genannt[4]) im Mittelalter eine Sammelbezeichnung für verschiedene aromatische Drogen des indischen Arzneischatzes, in erster Linie von „Costus speciosus (Koenig) Smith“ (heute Hellenia speciosa, früher auch Cheilocostus specius genannt). Als weitere in Frage kommende Lieferanten für Costus-Sorten nennt er die Indische Kostuswurzel und Canella alba.[5] Die Indische Kostuswurzel (Saussurea lappa; Synonyme: Saussurea costus, Aplotaxis lappa, Theodorea costus, Aucklandia lappa, Aucklandia costus), welche die Costuswurzel (auch Kostuswurzel und früher Kostwurz[6] genannt) liefert, trägt nur einen ähnlichen Namen, gehört jedoch zur Gattung der Alpenscharten (Saussurea) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Literatur

  • Delin Wu, Kai Larsen: Costaceae.: Costus, S. 320 – textgleich online wie gedrucktes Werk, Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 24: Flagellariaceae through Marantaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2000, ISBN 0-915279-83-5.

Einzelnachweise

  1. Vorlage:GRIN
  2. Vorlage:BibISBN
  3. 3,000 3,001 3,002 3,003 3,004 3,005 3,006 3,007 3,008 3,009 3,010 3,011 3,012 3,013 3,014 3,015 3,016 3,017 3,018 3,019 3,020 3,021 3,022 3,023 3,024 3,025 3,026 3,027 3,028 3,029 3,030 3,031 3,032 3,033 3,034 3,035 3,036 3,037 3,038 3,039 3,040 3,041 3,042 3,043 3,044 3,045 3,046 3,047 3,048 3,049 3,050 3,051 3,052 3,053 3,054 3,055 3,056 3,057 3,058 3,059 3,060 3,061 3,062 3,063 3,064 3,065 3,066 3,067 3,068 3,069 3,070 3,071 3,072 3,073 3,074 3,075 3,076 3,077 3,078 3,079 3,080 3,081 3,082 3,083 3,084 3,085 3,086 3,087 3,088 3,089 3,090 3,091 3,092 3,093 3,094 3,095 3,096 3,097 3,098 3,099 3,100 Vorlage:WCSP
  4. Vgl. Dieter Lehmann: Zwei wundärztliche Rezeptbücher des 15. Jahrhunderts vom Oberrhein. Teil I: Text und Glossar. Horst Wellm, Pattensen/Han. 1985, jetzt bei Königshausen & Neumann, Würzburg (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 34), ISBN 3-921456-63-0, S. 207.
  5. Otto Beßler: Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart. Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 175 („Costus – costen, hosta […] pepercrut“).
  6. Irmgard Bitsch: Ernährungsempfehlungen in mittelalterlichen Quellen und ihre Beurteilung aus heutiger Sicht. In: Trude Ehlert (Hrsg.): Haushalt und Familie in Mittelalter und früher Neuzeit. Vorträge eines interdisziplinären Symposions vom 6.–9. Juni 1990 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Mit einem Register von Ralf Nelles. Thorbecke, Sigmaringen 1991, ISBN 3-7995-4156-X, S. 129–136, hier: S. 130.

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