Carleson-Maß

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In der Mathematik ist ein Carleson-Maß eine Art von Maß auf Teilmengen des n-dimensionalen euklidischen Raums n. Grob gesagt ist ein Carleson-Maß auf einem Gebiet Ω ein Maß, das am Rand von Ω nicht verschwindet, wenn man es mit dem Oberflächenmaß am Rand von Ω vergleicht.

Carleson-Maße finden in der harmonischen Analysis und der Theorie der partiellen Differentialgleichungen zahlreiche Anwendungen, beispielsweise bei der Lösung von Dirichlet-Problemen mit „rauem“ Rand. Die Carleson-Bedingung ist eng mit der Beschränktheit des Poisson-Operators verbunden. Carleson-Maße sind nach dem schwedischen Mathematiker Lennart Carleson benannt.

Definition

Sei n und sei Ωn eine offene (und damit messbare) Menge mit nichtleerem Rand Ω. Sei μ ein Borel-Maß auf Ω, und bezeichne σ das Oberflächenmaß auf Ω. Das Maß μ ist ein Carleson-Maß, wenn es eine Konstante C>0 gibt, so dass für jeden Punkt pΩ und jeden Radius r>0,

μ(Ω𝔹r(p))Cσ(Ω𝔹r(p))

gilt, wobei

𝔹r(p):={xn|xpn<r}

die offenen Kugel mit Radius r um p bezeichnet.

Satz von Carleson für den Poisson-Operator

Sei D die Einheitskreisscheibe in der komplexen Ebene , ausgestattet mit einem Borel-Maß μ. Für 1p< sei HpΩ der Hardy-Raum auf dem Rand von D und Lp(D,μ) der Lp-Raum auf D für das Maß μ. Der Poisson-Operator

P:Hp(D)Lp(D,μ)

ist definiert durch

P(f)(z)=12π02πReeit+zeitzf(eit)dt.

Dann ist der lineare Operator P ein beschränkter Operator dann und nur dann, wenn das Maß μ ein Carleson-Maß ist.

Carleson-Norm und verschwindende Carleson-Bedingung

Das Infimum der Menge der Konstanten C > 0, für welche die Carlson-Bedingung

r>0,pΩ,μ(Ω𝔹r(p))Cσ(Ω𝔹r(p))

erfüllt ist, bezeichnen wir die Carleson-Norm des Maßes μ.

Wenn C(R) durch das Infimum der Menge von allen Konstanten C > 0, für welche die eingeschränkte Carlson-Bedingung

r(0,R),pΩ,μ(Ω𝔹r(p))Cσ(Ω𝔹r(p))

erfüllt ist, dann sagen wir, dass das Maß μ die verschwindende Carleson-Bedingung erfüllt, wenn C(R) → 0 für R → 0.

Quellen