Bismut(III)-iodid
Bismut(III)-iodid ist ein Salz des Bismuts mit der Iodwasserstoffsäure. Es besitzt die Verhältnisformel BiI3. Bismut liegt hierbei in der Oxidationsstufe +3 vor.
Darstellung
Bismut(III)-iodid kann direkt aus den Elementen synthetisiert werden. Hierzu werden feinverteiltes Bismut und Iod zusammen erhitzt.[1]
Es kann auch aus einer Lösung von Bismut(III)-chlorid in Salzsäure mit konzentrierter Iodwasserstoffsäure gefällt werden.[2]
Eigenschaften
Es handelt sich um einen grauen bis schwarzen Feststoff, der bei 408 °C schmilzt. Sublimiert bzw. rekristallisiert bildet es schwarz-fettglänzende, graphitähnliche Blättchen[3].
Kristallstruktur
Bismut(III)-iodid kristallisiert im trigonalen Kristallsystem in der Raumgruppe Vorlage:Raumgruppe mit a = 751,3 pm, c = 2071,8 pm und Z = 6. Die Iodidionen bilden eine hexagonal-dichteste Kugelpackung, in der jede übernächste Oktaederlückenschicht zu 2/3 mit Bismutionen besetzt ist. Die Bismutionen sind also oktaedrisch von sechs Iodidionen umgeben. Jedes Iodidion ist gewinkelt von zwei Bismutionen umgeben. BiI3 ist namensgebend für den BiI3-Strukturtyp, in dem auch AsI3, SbI3, BiI3, ScCl3, VCl3, FeCl3 kristallisieren.[4]
Verwendung
Da Bismut(III)-iodid unlöslich in Wasser ist, kann es zum Nachweis von Bismut genutzt werden. Aus Bi(III)-haltigen Lösungen fällt bei Zugabe eines wasserlöslichen Iodidsalzes (beispielsweise Kaliumiodid) graues Bismut(III)-iodid aus und zeigt so die Anwesenheit von Bismut an. Der Niederschlag löst sich bei weiterer Zugabe des Iodidsalzes unter Bildung eines orangefarbenen Tetraiodobismutat-Komplexes ([BiI4]−) wieder auf.[3]
Es wird zurzeit (2017) überlegt, ob man durch Einbringung von Bismut(III)-iodid in die Atmosphäre (sog. Geoengineering) die globale Erwärmung verlangsamen kann. David Mitchell von der University of Nevada schlägt vor, jährlich 160 t (Kosten: ca. 6 Millionen US-Dollar) hierfür zu verwenden.[5]
Einzelnachweise
- ↑ H. Erdmann, F. L. Dunlap: Handbook of Basic Tables for Chemical Analysis, John Wiley & Sons New York, S. 76.
- ↑ Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 600.
- ↑ 3,0 3,1 Jander, Blasius, Strähle: Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum. 14. Auflage. Hirzel, Stuttgart 1995, ISBN 978-3-7776-0672-9.
- ↑ Vorlage:Literatur
- ↑ James Temple: The Growing Case for Geoengineering. In: MIT Technology Review. 18. April 2017, abgerufen am 28. Juni 2017 (englisch).