Auflösung (Blockplan)

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Eine Auflösung[1] eines 2-Blockplanes (einer speziellen Inzidenzstruktur) ist in der endlichen Geometrie eine Verallgemeinerung des Parallelismus von Blockplänen. So ist die Partition der Menge der d-dimensionalen Unterräume als Blöcke einer affinen Geometrie AGd(n,q) in Parallelenscharen eine 1-Auflösung dieser Geometrie als 2-Blockplan. Ein Blockplan, der eine Auflösung zulässt, heißt auflösbarer Blockplan,[1] zerfällt bei dieser Auflösung die Blockmenge in eine maximale Anzahl c von verallgemeinerten Parallelen-Scharen, dann spricht man von einer starken Auflösung[1] und nennt den Blockplan stark auflösbar.[1]

Definitionen

  • Sei =(𝔭,𝔅,I) ein 2(v,k,λ)-Blockplan. Eine Auflösung von ist eine Partition der Blockmenge 𝔅 von in Scharen {𝔅1,,𝔅c}, so dass es positive ganze Zahlen {ρ1,,ρc} gibt mit der Eigenschaft, dass jeder Punkt in 𝔭 auf genau ρi Blöcken von 𝔅i liegt. Die Zahlen ρ1,,ρc heißen die Parameter der Auflösung. Sind alle Parameter einer Auflösung gleich ρ, so spricht man von einer ρ-Auflösung.
  • Ein Blockplan heißt auflösbar bzw. ρ-auflösbar, wenn er eine Auflösung bzw. eine ρ-Auflösung besitzt.
  • Ist ein auflösbarer Blockplan mit c Klassen und gilt b+1=v+c, dann wird diese Auflösung starke Auflösung des Blockplanes und der Blockplan stark auflösbar genannt.
  • Sind B,C𝔅i zwei Blöcke eines auflösbaren Blockplanes in derselben Klasse 𝔅i, dann schreibt man auch BC und nennt die Blöcke parallel bezüglich der Auflösung. Der so definierte verallgemeinerte Parallelismus ist offenbar eine Äquivalenzrelation auf der Menge der Blöcke.
  • Für eine Auflösung {𝔅1,,𝔅c} setzt man mi=|𝔅i|,1ic für die Anzahl der Blöcke in der Schar 𝔅i.

Eigenschaften

Sei =(𝔭,𝔅,I) ein 2(v,k,λ)-Blockplan, der eine Auflösung {𝔅1,,𝔅c} mit den Parametern ρ1,,ρc besitzt. Dann gilt[2]

  1. mik=vρi,(1ic),
  2. ρ1++ρc=r,m1++mc=b,
  3. Besitzt eine ρ-Auflösung, so ist k ein Teiler von vρ und jede Klasse hat dieselbe Anzahl m von Blöcken.
  • Ist ein auflösbarer Blockplan mit c Klassen, dann ist b+1v+c.[3] Eine starke Auflösung ist also eine Auflösung mit der für die Blockmenge 𝔅 von größtmöglichen Anzahl an Scharen.

Satz von Hughes und Piper über starke Auflösungen Vorlage:Anker

  • Der folgende Satz von Hughes und Piper[4] charakterisiert die starken Auflösungen:
Sei =(𝔭,𝔅,I) ein 2(v,k,λ)-Blockplan mit b Blöcken, der eine Auflösung {𝔅1,,𝔅c} besitzt. Dann gilt b+1v+c und Gleichheit genau dann, wenn es zwei nichtnegative Zahlen μI („innere Schnittzahl“) und μA („äußere Schnittzahl“) mit folgenden Eigenschaften gibt:
  • Je zwei verschiedene Blöcke derselben Klasse haben stets genau μI Schnittpunkte und
  • je zwei Blöcke aus verschiedenen Klassen haben stets genau μA Schnittpunkte.

Satz von Beker über auflösbare 3-Blockpläne Vorlage:Anker

  • Der Satz von Beker[5] klärt die Frage, wann ein stark auflösbarer Blockplan ein 3-Blockplan ist:
Die stark auflösbaren 3-Blockpläne sind genau die Hadamard 3-Blockpläne.[6]

Beispiele

  • Jeder Blockplan =(𝔭,𝔅,I) besitzt die triviale Auflösung {𝔅}, d. h. jeder Blockplan ist r-auflösbar. – Die Zahl r=b1 gibt bei einem Blockplan an, mit wie vielen Blöcken ein beliebiger Punkt inzidiert.
  • Ist {𝔅1,,𝔅c} eine Auflösung von , dann erhält man wieder eine Auflösung von , wenn man gewisse Scharen zu einer neuen Schar vereinigt. Zum Beispiel sind {𝔅1𝔅2,,𝔅c} und {𝔅1𝔅c1,𝔅c} wieder Auflösungen von .
  • Ein Blockplan ist genau dann 1-auflösbar, wenn er einen Parallelismus besitzt. Die Auflösung {𝔅1,,𝔅c} ist die Einteilung der Blockmenge in Parallelenscharen und es gilt c=r=b1, die innere Schnittzahl ist dann μI=0, die äußere Schnittzahl braucht aber nicht konstant sein.
  • Speziell ist eine affine Geometrie AGd(n,q) mit ihrem gewöhnlichen Parallelismus 1-auflösbar und es gilt dann mi=b/r, das heißt die Anzahl der Parallelen in jeder Schar ist gleich, die äußere Schnittzahl ist konstant, falls d=n1, also die Blockmenge die Menge der Hyperebenen des Raumes ist.
  • Jeder affine Blockplan ist durch seinen Parallelismus 1-auflösbar, auch hier ist mi=b/r für jede Parallelenschar gleich.

Verallgemeinerung: Taktische Zerlegung

Jede Auflösung eines 2-Blockplanes liefert zugleich auch eine spezielle taktische Zerlegung dieses Blockplanes. Bei dieser Verallgemeinerung des Konzeptes „Auflösung eines Blockplanes“ wird im Allgemeinen neben der Partitionierung der Blockmenge in (verallgemeinerte Parallelen-)Scharen auch die Punktmenge in mehrere „Punktklassen“ zerlegt.

Literatur

Artikel zu Einzelfragen

Lehrbücher

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Beutelspacher (1982)
  2. Beutelspacher (1982), Lemma 5.1.1
  3. Beutelspacher (1982), Korollar 5.1.2
  4. Hughes, Piper (1976); Beutelspacher (1982), Hauptsatz 5.1.9
  5. Beker (1977)
  6. Beutelspacher (1982), Satz 5.1.10

en:Block design#Resolvable 2-designs