Antimon(V)-chlorid

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Vorlage:Infobox Chemikalie

Antimon(V)-chlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Chloride.

Geschichte

Antimon(V)-chlorid wurde zum ersten Mal 1825 von Heinrich Rose beschrieben.[1] Die Kristallstruktur konnte 1959 von Stanley M. Ohlberg aufgeklärt werden.[2]

Gewinnung und Darstellung

Antimon(V)-chlorid kann durch Reaktion von Chlorgas mit geschmolzenem Antimontrichlorid gewonnen werden[3]:

SbClA3+ClA2SbClA5

Eigenschaften

Antimon(V)-chlorid ist eine farblose bis gelbliche, an Luft rauchende Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch. Unter Normaldruck verdampft die Verbindung ab 140 °C, wobei sie sich ab 70 °C zu Chlor und Antimontrichlorid zu zersetzen beginnt. Mit wenig Wasser entstehen die Hydrate SbCl5·H2O und SbCl5·4H2O.[3] Mit viel Wasser zersetzt es sich mit heftiger Reaktion.[4]

SbClA5+4HA2OHA3SbOA4+5HCl

Antimon(V)-chlorid liegt bei −30 °C als Monomer vor und bildet eine trigonale Bipyramide. Es kristallisiert in der hexagonalen Vorlage:Raumgruppe mit den Gitterkonstanten a = 741,4 pm und c = 794,0 pm. Die Elementarzelle enthält dabei zwei Moleküle. Bei tiefen Temperaturen ab −55 °C bildet sich das doppelt chlorverbrückte Dimer Sb2Cl10 mit einer kantenverknüpften doppeloktaedrischen Struktur aus, was an einer Farbänderung von gelb nach orange sichtbar wird. Die Dimerisierungsenthalpie beträgt −7,5 kJ/mol (−1,8 kcal/mol).[5]

Verwendung

Antimon(V)-chlorid wird als Chlorierungsmittel bei organischen Synthesen verwendet, zudem ist es eine starke Lewis-Säure, die Chloridionen abstrahiert und dabei das Hexachloroantimonat-Ion bildet. In der Dünnschichtchromatographie dient eine Antimon(V)-chlorid-Lösung in Chloroform oder Tetrachlormethan als Anfärbereagenz.[6]

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Literatur
  2. Stanley M. Ohlberg: The Crystal Structure of Antimony Pentachloride at -30°. In: Journal of the American Chemical Society. 81, 1959, S. 811, Vorlage:DOI.
  3. 3,0 3,1 Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 588.
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  5. Haupt, Silvia: Pentahalogenide und Oxidhalogenide der Elemente der fünften Hauptgruppe. Dissertation, 2002.
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