Additives Funktional

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In der Stochastik ist ein additives Funktional (AF) ein stochastischer Prozess, der sich von einem anderen stochastischen Prozess (üblicherweise ein Markow-Prozess bzw. Feller-Prozess) ableitet und eine bestimmte additive Eigenschaft erfüllt. Wenn der Prozess stetig ist, dann wird das stetige additive Funktional oft mit CAF abgekürzt.[1]

Additives Funktional

Sei X ein kanonischer Feller-Prozess mit Zustandsraum S und assoziierter Endzeit ζ. Weiter sei eine Filtration und θt ein Shift-Operator, d. h. θt(Ys)=Yt+s für einen beliebigen Prozess Y=(Yt)t0.

Ein additives Funktional von X ist ein nicht-absteigender und -adaptierter Prozess F=(Ft)t0, so dass F0=0 und Fζt:=Fζ sowie die additive Eigenschaft

Fs+t=Fs+Ftθs,f.s.,s,t0

erfüllt ist.

Erläuterungen

Die letzte Bedingung sollte man als

Fs+t(Xu,u0)=Fs(Xu,u0)+Ft(Xs+u,u0),f.s.,s,t0

interpretieren.

Man kann F und X auch allgemeiner definieren, so dass nur die additive Eigenschaft erfüllt ist.

Beispiele

  • Sei f eine einfache, messbare Funktion auf S, dann wird der Prozess
Ft:=0tf(Xs)ds,t0,
elementares additives Funktional genannt.
  • Sei f wie oben und Ft ein stetiges additives Funktional, dann ist das stochastische Integral
Gt:=(fF)t=stf(Xs)dFs,t0,
ein weiteres additives Funktional
  • Die Lokalzeit eines Prozesses ist ein weiteres Beispiel.

Potential eines additiven Funktionals

Für ein stetiges additives Funktional F und eine Konstante α definieren wir das α-Potential als

UFα(x)=Ex[0eαtdFt],xS

sowie für eine Funktion f

UFαf:=UfFα.

Literatur

Einzelnachweise