Acetaldehydoxim

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Vorlage:Infobox Chemikalie

Acetaldehydoxim ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Oxime. Sie kommt in zwei stereoisomeren Formen (cis- und trans-) vor.[1]

Gewinnung und Darstellung

Acetaldehydoxim kann durch Reaktion von Acetaldehyd mit Hydroxylamin gewonnen werden.[1] Bei der Synthese entsteht ein Gemisch aus (Z)-Isomer und (E)-Isomer:[2][3]

Acetaldehydoxim Synthese
Acetaldehydoxim Synthese

In dem entstehenden Isomerengemisch dominiert meist das (Z)-Isomer.

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Acetaldehydoxim ist eine farblose entzündbare Flüssigkeit, die leicht löslich in Wasser ist.[4] Sie tritt in zwei Formen auf, die bei 12 °C oder 45 °C schmelzen.[5] Die beiden Stereoisomere haben beide eine planare Molekülstruktur und ihre Energiedifferenz liegt bei nur 0,7 kcal/mol.[6] Die kommerziell erhältlichen Produkte besitzen ein (Z):(E) Verhältnis von of 10–20:1.[7][8]

Chemische Eigenschaften

Bei Raumtemperatur zersetzt sich das Oxim langsam.[9] Beim Erhitzen auf eine Temperatur oberhalb von 200 °C wird in einer DTA-Messung eine stark exotherme Zersetzungsreaktion mit einer Zersetzungswärme von −3500 kJ·kg−1 bzw. −206,7 kJ·mol−1 beobachtet.[10] Die Hydrierung der Verbindung ergibt das Ethylamin. Die Reaktion verläuft mit einer molaren Reaktionsenthalpie von −310 kJ·mol−1 stark exotherm.[11]

H3CCH=NOH+2H2CH3CH2NH2+H2O

Beim Erhitzen einer Lösung in Xylol in Gegenwart katalytisch wirkender Nickelsalze erfolgt eine Isomerisierung zum Acetamid.[12]

H3CCH=NOHCH3CONH2

Als Oxim neigt die Verbindung in Gegenwart von Luft zur Bildung explosiver Peroxide.[13][14]

Sicherheitstechnische Kenngrößen

Acetaldehydoxim bildet leicht entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Die Verbindung hat einen Flammpunkt bei 40 °C. Der Explosionsbereich liegt zwischen 4,2 Vol.‑% als untere Explosionsgrenze (UEG) und 50 Vol.‑% als obere Explosionsgrenze (OEG).[4][15]

Verwendung

Acetaldehydoxim wird als Zwischenprodukt zur Synthese von organischen Verbindungen wie den Pestiziden Methomyl, Thiodicarb und Alanycarb verwendet.[16]

Einzelnachweise

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  2. Vorlage:Literatur
  3. wiley.com: Acetaldoxime, abgerufen am 15. April 2017
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  6. Vorlage:Literatur
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  8. M. Madalena Caldeira, Victor M.S. Gil: Self-association and relative stability of the isomeric structures of acetaldoxime. In: Tetrahedron. 32, 1976, S. 2613, doi:10.1016/0040-4020(76)88037-4.
  9. e-EROS Encyclopedia of Reagents for Organic Synthesis, 1999–2013, John Wiley and Sons, Inc., Eintrag für Acetaldoxime, abgerufen am 19. Februar 2022.
  10. Whitmore, M.W.; Baker, G.P.: Investigation of the use of a closed pressure vessel test for estimating condensed phase explosive properties of organic compounds in J. Loss Prev. Proc. Ind. 12 (1999) 207–216, Vorlage:DOI.
  11. Weisenburger, G.A.; Barnhart, R.W.; Clark, J.D.; Dale, D.J.; Hawksworth, M.; Higginson, P.D.; Kang, Y.; Knoechel, D.J.; Moon, B.S.; Shaw, S.M.; Taber, G.P.; Tickner, D.L.: Determination of Reaction Heat: A Comparison of Measurement and Estimation Techniques in Org. Process Res. Dev. 11 (2007) 1112–1125.
  12. Field, L.; Hughmark, P.B.; Shumaker, S.H.; Marshall, W.S.: Isomerization of Aldoximes to Amides under Substantially Neutral Conditions in J. Am. Chem. Soc. 83 (1961) 1983–1987, Vorlage:DOI.
  13. R.P. Pohanish, S.A. Green: Wiley Guide to Chemical Incompatibilities, 2nd Edition, John Wiley & Sons, Inc. 2003, ISBN 0-471-23859-7, S. 3.
  14. P.G. Urben; M.J. Pitt: Bretherick's Handbook of Reactive Chemical Hazards. 8. Edition, Vol. 2, Butterworth/Heinemann 2017, ISBN 978-0-08-100971-0, S. 1327.
  15. E. Brandes, W. Möller: Sicherheitstechnische Kenngrößen. Band 1: Brennbare Flüssigkeiten und Gase. Wirtschaftsverlag NW – Verlag für neue Wissenschaft, Bremerhaven 2003.
  16. Vorlage:HSDB