9j-Symbol

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9j-Symbole nach Eugene Wigner dienen dazu vier Drehimpulse in der Quantenmechanik zu koppeln.

Entsprechend ist das 9j-Symbol folgendermaßen über den Umkopplungskoeffizienten definiert:

(2j3+1)(2j6+1)(2j7+1)(2j8+1){j1j2j3j4j5j6j7j8j9}=((j1j2)j3,(j4j5)j6)j9|((j1j4)j7,(j2j5)j8)j9.

Der Umkopplungskoeffizient auf der rechten Seite transformiert zwischen zwei Basensätze: im Einen wird j1 mit j2 zu j3 gekoppelt und j4 mit j5 zu j6 und danach j3 und j6 zu j9. Im Anderen wird j1 mit j4 zu j7 gekoppelt und j2 mit j5 zu j8 und danach j7 und j8 zu j9.

|((j1j4)j7,(j2j5)j8)j9=j3j6((j1j2)j3,(j4j5)j6)j9|((j1j4)j7,(j2j5)j8)j9|((j1j2)j3,(j4j5)j6)j9
=(2j7+1)(2j8+1)j3j6(2j3+1)(2j6+1){j1j2j3j4j5j6j7j8j9}|((j1j2)j3,(j4j5)j6)j9

Symmetrien

Das 9j-Symbol ist invariant unter Reflexion an seinen Diagonalen und bei gerader Permutation der Reihen oder Spalten:

{j1j2j3j4j5j6j7j8j9}={j1j4j7j2j5j8j3j6j9}={j9j6j3j8j5j2j7j4j1}={j7j4j1j9j6j3j8j5j2}.

Bei ungerader Permutation von Reihen oder Spalten wird mit dem Phasenfaktor (1)S multipliziert, mit S=i=19ji. Beispiel:

{j1j2j3j4j5j6j7j8j9}=(1)S{j4j5j6j1j2j3j7j8j9}=(1)S{j2j1j3j5j4j6j8j7j9}.

Zurückführung auf 6j-Symbole

Die 9j-Symbole lassen sich als Summen über Produkte von drei 6j-Symbolen ausdrücken:

{j1j2j3j4j5j6j7j8j9}=x(1)2x(2x+1){j1j4j7j8j9x}{j2j5j8j4xj6}{j3j6j9xj1j2}.

Dabei wird über alle x summiert, bei denen für die Faktoren die Dreiecksbedingung erfüllt ist (siehe 3j-Symbol oder 6j-Symbol).

Spezialfall

Ein Spezialfall ist, falls das 9j-Symbol proportional einem 6j-Symbol ist:

{j1j2j3j4j5j6j7j80}=δj3,j6δj7,j8(2j3+1)(2j7+1)(1)j2+j3+j4+j7{j1j2j3j5j4j7}.

Orthogonalitätsrelation

Die 9j-Symbole erfüllen die Orthogonalitätsrelation:

j7j8(2j7+1)(2j8+1){j1j2j3j4j5j6j7j8j9}{j1j2j3j4j5j6j7j8j9}=δj3j3δj6j6{j1j2j3}{j4j5j6}{j3j6j9}(2j3+1)(2j6+1).

Das trianguläre Delta {j1j2j3} ist wie bei 3j-Symbol definiert und drückt die Einhaltung der Dreiecksbedingung aus.

Literatur

  • Alan Robert Edmonds: Drehimpulse in der Quantenmechanik, BI Hochschultaschenbücher 1964 (englisches Original Princeton UP 1957)
  • A. Messiah: Quantenmechanik, Band 2, De Gruyter 1985, Anhang C