Minkowski-Summe

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Die Minkowski-Summe (nach Hermann Minkowski) zweier Teilmengen A und B eines Vektorraums ist die Menge, deren Elemente Summen von je einem Element aus A und einem Element aus B sind.

Definition

Seien A,BV zwei Teilmengen eines Vektorraums. Dann ist die Minkowski-Summe definiert durch

A+B:={a+b|aA,bB}.

Teilweise wird die Minkowski-Summe auch mit dem -Zeichen anstatt mit dem normalen Pluszeichen notiert.[1] Im Bereich der linearen Algebra und der Funktionalanalysis kann dies jedoch zu Verwechslungen mit der direkten Summe führen.

Anwendungen findet die Minkowski-Summe zum Beispiel in der 2D- und 3D-Computergrafik und Bildverarbeitung (speziell Morphologie; wird dort allerdings meist binäre Dilation oder Dilatation genannt. Das Gegenstück ist die Erosion), in der linearen Optimierung (zum Beispiel Minkowski-Summe eines Polytops und eines Polyederkegels), in der Funktionalanalysis und in der Robotersteuerung.

Analog definiert man die Minkowski-Differenz

AB:=A+(B)={ab|aA,bB}.

Eigenschaften

Die Minkowski-Summe ist assoziativ, kommutativ und distributiv bezüglich der Vereinigung von Mengen, das heißt A+(BC)=(A+B)(A+C).

Für die Mächtigkeit der Minkowski-Summe gilt |A+B||A||B| , denn jedes Element wird mit jedem addiert und mehrfache Summen befinden sich nur einmal in der Menge.

Die Minkowski-Summe aus konvexen Mengen ist wieder eine konvexe Menge. Bei konvexen Mengen kann die Berechnung der Minkowski-Summe auch sehr leicht grafisch erfolgen: Man schiebt ein Polytop auf dem Rand des anderen entlang und der überdeckte Bereich ist die Minkowski-Summe.

Beispiel

Gegeben A und B mit Elementen aus 2:

A={(1,0),(0,1),(0,1)},B={(0,0),(1,1),(1,1)}

Dann ist die Minkowski-Summe von A und B:

A+B={(1,0),(2,1),(2,1),(0,1),(1,2),(1,0),(0,1),(1,0),(1,2)}

Der Punkt (1,0) kommt dreifach vor, d. h.

A+B={(1,0),(2,1),(2,1),(0,1),(1,2),(0,1),(1,2)}

A und B stellen gleichschenklige Dreiecke (konvex) dar. Die Minkowski-Summe ergibt ein konvexes Sechseck, das man als entstanden durch Entlangfahren von B am Rand von A auffassen kann, wie die Abbildung zeigt.

Einzelnachweise

  1. Mark de Berg, Marc van Kreveld, Mark Overmars, and Otfried Schwarzkopf: Computational Geometry: Algorithms and Applications. Springer-Verlag.