Universelle einhüllende Algebra

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Die universelle einhüllende Algebra (auch universelle Einhüllende) ist ein Begriff aus dem mathematischen Teilgebiet der Theorie der Lie-Algebren. Sie ist eine assoziative Algebra, die zeigt, dass man die Lie-Klammer stets als Kommutator auffassen kann, auch bei Lie-Algebren, die nicht von einer assoziativen Algebra herkommen.

Definition

Es sei 𝔤 eine Lie-Algebra (über einem Körper). Eine universelle einhüllende Algebra U(𝔤) von 𝔤 besteht aus einer unitären assoziativen Algebra und einem Liealgebrenhomomorphismus 𝔤U(𝔤) (dabei sei die Liealgebrastruktur auf assoziativen Algebren durch den Kommutator gegeben), so dass gilt:

Ist A eine unitäre assoziative Algebra, so stehen die Liealgebrahomomorphismen 𝔤A in Bijektion mit den unitären Algebrenhomomorphismen U(𝔤)A. Diese Bijektion wird durch den Homomorphismus 𝔤U(𝔤) vermittelt.

Eigenschaften

  • Die wichtigste Aussage über universelle einhüllende Algebren ist der Satz von Poincaré-Birkhoff-Witt (nach Henri Poincaré, Garrett Birkhoff und Ernst Witt; auch als PBW abgekürzt): Ist X1,,Xn eine Basis von 𝔤 und i:𝔤U(𝔤) die kanonische Abbildung, so bilden die Monome
i(Xi1)i(Xi2)i(Xik) mit i1i2ik
eine Basis von U(𝔤).
  • Insbesondere ist i injektiv, und jede Lie-Algebra ist Unteralgebra einer assoziativen Algebra.
  • Moduln unter einer Lie-Algebra sind dasselbe wie Moduln unter ihrer universellen einhüllenden Algebra.

Konstruktion

Man kann die universelle Einhüllende explizit angeben als Quotienten der Tensoralgebra T𝔤 nach dem zweiseitigen Ideal, das von Elementen der Form

XYYX[X,Y]

für X,Y𝔤 erzeugt wird. Man beachte: Im Unterschied zu den entsprechenden Konstruktionen der äußeren Algebra oder symmetrischen Algebra ist dieses Ideal nicht homogen, U(𝔤) trägt also keine induzierte Graduierung.

Beispiele