Lucas-Test (Mathematik)

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Vorlage:Dieser Artikel Der Lucas-Test ist eine Weiterentwicklung des Fermatschen Primzahltests durch den Mathematiker Édouard Lucas. Der Test wurde in den 1950er Jahren von Derrick Henry Lehmer und später nochmals von John Brillhart und John L. Selfridge verbessert. Er sollte nicht mit dem Lucas-Lehmer-Test für Mersenne-Zahlen verwechselt werden.

Fermatscher Primzahltest

Gegeben sei eine natürliche Zahl n>1, für die man prüfen möchte, ob sie prim ist. Nach dem fermatschen Primzahltest ist n keine Primzahl, wenn folgende Bedingung für eine zu n teilerfremde Zahl a mit 1<a<n zutrifft:

an1≢1(modn)

Der Fermat-Test liefert also niemals die Aussage, dass eine Zahl prim ist, sondern kann nur das Prim-Sein ausschließen. Für die Carmichael-Zahlen liefert der Fermat-Test keine Aussage.

Lucas-Test

Im Jahr 1876 gelang Édouard Lucas folgende Umkehrung des kleinen fermatschen Satzes:

(Vorläufer des Lucas-Tests) Eine natürliche Zahl n ist genau dann eine Primzahl, wenn es ein a mit 1<a<n gibt, für das

an11(modn)

sowie

am≢1(modn)

für alle natürlichen Zahlen m<n1 gilt.

Dieses Ergebnis lässt sich nur schwer anwenden, da so viele m geprüft werden müssen. Im Jahr 1891 verbesserte Lucas den Satz und erhielt den nach ihm benannten Primzahltest:

(Lucas-Test) Eine natürliche Zahl n ist genau dann eine Primzahl, wenn es ein a mit 1<a<n gibt, für das

an11(modn)

sowie

am≢1(modn)

für alle echten Teiler m<n1 von n1 gilt.[1]

Da hier nur noch die Teiler von n1 getestet werden müssen, sind erheblich weniger Rechenschritte nötig. Ein Nachteil ist jedoch, dass man die Primfaktorzerlegung von n1 kennen muss. n1 muss also faktorisiert werden. Für Zahlen mit einem besonderen Aufbau ist diese Methode aber sehr effizient, so zum Beispiel bei Zahlen der Form 2k+1.

Ist die Bedingung des Lucas-Tests für eine Basis a nicht erfüllt, so folgt nicht, dass die Zahl n zusammengesetzt ist. Dafür müsste man nämlich alle Basen 1<a<n prüfen.

Beispiel:

Für die Zahl n=59 gilt 2581mod59. Die echten Teiler von n1=58 sind 1,2 und 29. Weiter gilt 212mod59,224mod59 und 2291mod59. Es folgt, dass 59 eine Primzahl ist.

Erweiterungen von Lehmer, Brillhart und Selfridge

Derrick Henry Lehmer fand 1953 den verbesserten Lucas-Test. Im Jahr 1967 wurde eine weitere Version (flexibler Lucas-Test) von John Brillhart und John L. Selfridge entdeckt.

Verbesserter Lucas-Test

Der verbesserte Lucas-Test beruht auf folgender Eigenschaft:
n ist genau dann eine Primzahl, wenn es eine natürliche Zahl a mit 1<a<n gibt, für die

an11(modn)

sowie

an1qi≢1(modn)

für alle Primfaktoren qi von n1 gilt.

Die Anwendung dieses Tests auf Fermat-Zahlen wird mit Pépin-Test bezeichnet.

Flexibler Lucas-Test

Der flexible Lucas-Test beruht auf folgender Eigenschaft:
Für die natürliche Zahl n sei die Primfaktorzerlegung von n1 gegeben durch

n1=q1e1qrer.

Dann gilt: n ist genau dann eine Primzahl, wenn es zu jedem Primfaktor qi eine natürliche Zahl ai mit 1<ai<n gibt, für die

ain11(modn)

sowie

ain1qi≢1(modn)

gilt.[2]

Beispiel

Wir betrachten die Primzahl n=911. Die Vorgängerzahl n1=910 hat die Primteiler q=2,5,7 und 13. Die folgende Tabelle zeigt dazu passende a und wie die Bedingungen erfüllt werden:

q a an-1 ≡ 1 (mod n) a(n-1)/q ≢ 1 (mod n)
2 7 7910 ≡ 1 (mod 911) 7910/2 ≡ -1 (mod 911)
5 3 3910 ≡ 1 (mod 911) 3910/5 ≡ 482 (mod 911)
7 2 2910 ≡ 1 (mod 911) 2910/7 ≡ 568 (mod 911)
13 2 2910 ≡ 1 (mod 911) 2910/13 ≡ 577 (mod 911)

Pratt Primzahltest

Der Pratt-Test ist ein iterierter Lucas-Test.[3][4] Für alle Primfaktoren von n1 wird wiederum geprüft, ob diese Primzahlen sind.

Fermat-Paar

(a,b) ist ein Fermat-Paar, falls (a,b)=(1,2)(a2an1≢1modn)

Pratt-Sequenz

(a1,b1)(ak,bk) ist eine Pratt-Sequenz, wenn für jedes Fermat-Paar (a,b) aus der Sequenz gilt, dass für jeden Primfaktor p von b ein Fermat-Paar (a,p) in der Prattsequenz enthalten ist und es gilt: an1p≢1


Für jede Primzahl gibt es eine Pratt-Sequenz in der Länge der Darstellung der Primzahl, weshalb PrimeNP.

Beispiel

Für 797 ist folgendes eine Mögliche Pratt-Sequenz

(5,797),(1,2),(6,199),(5,3),(3,11)

zu Überprüfen ist nun noch, ob ab11 und danach, ob für die Primteiler p von b1 gilt, ab12≢


(5,797)

57971mod7975796mod7971

57962mod7975398mod797796≢1

5796199mod79754mod797625≢1


(6,199)

61991mod1996198mod1991

61982mod199699mod199198≢1

61983mod199666mod199192≢1

619811mod199618mod19963≢1


(5,3)

531mod352mod31

522mod351mod32≢1


(2,5)

251mod524mod51

222mod521mod52≢1

Literatur

Einzelnachweise

  1. Beweise hierzu: siehe Ribenboim, Die Welt der Primzahlen, Seite 40.
  2. Zum Beweis dieses und des vorigen Satzes siehe Ribenboim, Die Welt der Primzahlen, Seite 42.
  3. Vorlage:Internetquelle
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