Tangenssatz

In der Trigonometrie stellt der Tangenssatz oder Tangentensatz eine Beziehung zwischen den drei Seiten eines ebenen Dreiecks und dem Tangens der halben Summe bzw. der halben Differenz zweier Winkel des Dreiecks her.
Formulierung
Für die drei Seiten , und eines Dreiecks sowie für die diesen Seiten jeweils gegenüber liegenden Winkel , und gilt:
Wegen
kann man diese Formel auch schreiben als
Analoge Formeln für und erhält man durch zyklische Vertauschung:
Wegen bleiben diese Formeln gültig, wenn sowohl die Seiten als auch die zugehörigen Winkel vertauscht werden, also zum Beispiel:
Beweis
Beweis mit Sinussatz und Identitäten der Winkelfunktionen
Nach dem Sinussatz gilt und damit folgt
nach Einsetzen der Identitäten
sowie
die sich aus den Additionstheoremen ableiten lassen, ergibt sich durch Einsetzen in die obere Gleichung der Tangenssatz:
Beweis mit Mollweideschen Formeln
Aus der Winkelsumme im Dreieck und dem Übergang zum Komplementärwinkel des Tangens folgt:
Aus den Mollweideschen Formeln folgt daraus der Tangenssatz:
Tangenssatz für Kugeldreiecke
Für Kugeldreiecke gelten die Gleichungen[1][2]
Dabei sind , und die Seiten (Kreisbögen) des Kugeldreiecks und , und die gegenüberliegenden Winkel auf der Kugeloberfläche.
Siehe auch
Literatur
- Max Koecher, Aloys Krieg: Ebene Geometrie. Springer 2007, S. 129 (Vorlage:Google Buch)
- Johannes Tropfke: Geschichte der Elementarmathematik. Band 5. I: Ebene Trigonometrie. II: Sphärik und sphärische Trigonometrie. Walter de Gruyter, 1923, ISBN 3-11-144776-6, S. 79–82, doi:10.1515/9783111447766.70, Vorlage:Google Buch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wolfram: Spherical Law of Tangents
- ↑ Rob Johnson, West Hills Institute of Mathematics: Spherical Trigonometry