Pyramidenstumpf

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Schiefer Pyramidenstumpf
Netz des Pyramidenstumpfes einer regelmäßigen quadratischen Pyramide. Das Netz besteht aus einer jeweils quadratischen Grundfläche und Deckfläche sowie einer Mantelfläche aus vier kongruenten gleichschenkligen Trapezen.

Ein Pyramidenstumpf ist ein Begriff aus der Geometrie, der einen speziellen Typ von Polyedern (Vielflächnern) beschreibt. Ein Pyramidenstumpf entsteht dadurch, dass man von einer Pyramide (Ausgangspyramide) parallel zur Grundfläche an den Mantelflächen eine kleinere, ähnliche Pyramide (Ergänzungspyramide) abschneidet.

Die beiden parallelen Flächen eines Pyramidenstumpfes sind zueinander ähnlich. Die größere dieser beiden Flächen bezeichnet man als Grundfläche, die kleinere als Deckfläche. Den Abstand zwischen Grundfläche und Deckfläche nennt man die Höhe des Pyramidenstumpfes.

Das Volumen eines Pyramidenstumpfes kann mit Hilfe der folgenden Formel berechnet werden:

V=h3(A1+A1A2+A2)

Dabei stehen A1 für den Flächeninhalt der Grundfläche, A2 für den Flächeninhalt der Deckfläche und h für die Höhe des Pyramidenstumpfes.

Für die aus Trapezen zusammengesetzte Mantelfläche gibt es keine einfache Formel. Je schiefer – bei gleichbleibender Höhe – die Pyramide, bzw. der Pyramidenstumpf ist, desto größer ist die jeweils zugehörige Mantelfläche.

Beweise

Volumen

Für die Berechnung des Volumens des Pyramidenstumpfes werden h1 als Höhe der Ausgangspyramide und h2 als Höhe der Ergänzungspyramide definiert, sodass h1h2=h gilt. Aus der zentrischen Streckung folgt, dass

h1h2=k und daher auch A1A2=k2.

Dabei ist k der Streckfaktor der zentrischen Streckung.

Das Volumen des Pyramidenstumpfes ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Volumen der Ausgangspyramide und dem Volumen der Ergänzungspyramide:

V=V1V2=A1h13A2h23.

Aus h1h2=k und A1A2=k2 folgt h1h2=A1A2.

Die Substitution λ=h1A1 ergibt h1=λA1 und h2=λA2.

Damit kann man das Volumen umschreiben:

V=A1λA13A2λA23=λ(A132A232)3.

Mit Hilfe der Formel a3b3=(ab)(a2+ab+b2) angewendet auf a=A1 und b=A2 ist das Volumen

V=λ3(A1A2)(A12+A1A2+A22)

oder einfacher

V=λ3(A1A2)(A1+A1A2+A2).

Der Faktor λ(A1A2) ist die Höhe h:

λ(A1A2)=λA1λA2=h1h2=h.

Daraus ergibt sich

V=h3(A1+A1A2+A2)

mit dem Wurzelterm A1A2 als sogen. „geometrischem Mittel“ des Grund- und Deckflächeninhalts.

Grenzfälle

Nähern sich Grund- und Deckfläche einem Kreis, erhält man einen Kegelstumpf, für den dieselbe allgemeine Volumenformel gilt. Geht die Höhe der Ausgangspyramide dagegen gegen unendlich, nähert sich der Flächeninhalt der Deckfläche A2 dem der Grundfläche A1 und man erhält ein Prisma, dessen Volumenformel sich damit wegen A1=A2 zu der Formel V=hA1 vereinfacht. Geht A2 schließlich gegen Null, erhält man ja nachdem, ob die Grundfläche ein n-Eck oder Kreis ist, eine komplette Pyramide oder einen Kegel mit der allgemeinen Volumenformel V=h3A1.

Regelmäßiger Pyramidenstumpf

Ein regelmäßiger Pyramidenstumpf hat jeweils ein regelmäßiges Vieleck als Grundfläche und als Deckfläche. Die Mantelfläche besteht aus kongruenten gleichschenkligen Trapezen. Der Mittelpunkt der Deckfläche liegt senkrecht über dem Mittelpunkt der Grundfläche.

Formeln

Quadratischer Pyramidenstumpf
Größen ohne Raumwinkel Ω in den Ecken

Vorlage:Absatz

Größen eines regelmäßigen Pyramidenstumpfs (regelmäßiges n-Eck mit Seitenlänge a1 als Grundfläche, regelmäßiges n-Eck mit Seitenlänge a2 als Deckfläche und Höhe h)
Allgemeiner Fall Quadratischer Pyramidenstumpf
Volumen V=n(a13a23)h12(a1a2)cot(πn)=n(a12+a1a2+a22)h12cot(πn) V=(a13a23)h3(a1a2)=(a12+a1a2+a22)h3
Oberflächeninhalt O=n4((a12+a22)cot(πn)+(a1+a2)4h2+(a1a2)2cot2(πn)) O=a12+a22+(a1+a2)4h2+(a1a2)2
Flächeninhalt der Grundfläche A1=na124cot(πn) A1=a12
Flächeninhalt der Deckfläche A2=na224cot(πn) A2=a22
Flächeninhalt der Mantelfläche M=n(a1+a2)44h2+(a1a2)2cot2(πn) M=(a1+a2)4h2+(a1a2)2
Steilkantenlänge l=(h2+(a1a2)24sin2(πn))12 l=h2+(a1a2)22
Innenwinkel der regelmäßigen Grundfläche α=n2n180 α=90
Basiswinkel der gleichschenkligen Trapeze α1=α2=arctan(1a1a24h2+(a1a2)2cot2(πn)) α1=α2=arctan(1a1a24h2+(a1a2)2)
Winkel zwischen Grundfläche und gleichschenkligen Trapezen β1=arctan(2htan(πn)a1a2) β1=arctan(2ha1a2)
Diederwinkel zwischen den gleichschenkligen Trapezen β2=2arctan(12h(4h2sin2(πn)+(a1a2)2tan2(πn)sin2(πn))12) β2=2arctan(12h4h2+2(a1a2)2)
Winkel zwischen Kante und Grundfläche γ=arctan(2hsin(πn)a1a2) γ=arctan(2h2(a1a2))
Raumwinkel an der Grundfläche Ω1=4arctan(tan(2β1+β24)tan(2β1β24)tan2(β24))

Siehe auch

Literatur

Vorlage:Commonscat Vorlage:Wiktionary