Koszul-Vinberg-Algebra

Aus testwiki
Version vom 2. April 2024, 11:52 Uhr von imported>FerdiBf (Formulierung: Nicht irgendein Kommutator sondern der Kommutator)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eine Koszul-Vinberg-Algebra (auch Prä-Lie-Algebra) ist eine algebraische Struktur über einem Modul, genauer ist es eine Algebra M, deren Multiplikation links- oder rechtssymmetrisch ist, dies ist gleichbedeutend zur Aussage, dass für den Assoziator die Identität

A(x,y,z)=A(y,x,z) oder A(x,y,z)=A(x,z,y)

gilt. Zur Unterscheidung spricht man von der linken und rechten Koszul-Vinberg-Algebra.

Die Koszul-Vinberg-Algebra ist nach Jean-Louis Koszul[1] und Ernest Borissowitsch Winberg[2] benannt. Weitere geläufige Namen sind links- respektive rechtssymmetrische Algebra (kurz LSA und RSA), quasi-assoziative Algebra, Vinberg-Algebra und Koszul-Algebra.

Der Name Prä-Lie-Algebra kommt daher, dass eine KV-Algebra mit dem Kommutator [x,y]=xyyx eine Lie-Algebra respektive Lie-Zulässige-Algebra ist, siehe unten. Bei einer allgemeinen (nicht-assoziativen) Algebra ist dies nicht unbedingt der Fall.

Definition

Sei K ein kommutativer Ring mit Eins und (M,) eine K-Algebra, das heißt ein R-Modul mit einer K-bilinearen Abbildung (x,y)xy.

Der Assoziator ist definiert als

A(x,y,z):=(xy)zx(yz).

Man nennt (M,) eine linke Koszul-Vinberg-Algebra, wenn

A(x,y,z)=A(y,x,z)

für alle x,y,zM gilt.

Man nennt (M,) eine rechte Koszul-Vinberg-Algebra, wenn

A(x,y,z)=A(x,z,y)

für alle x,y,zM gilt.[3][4]

Erläuterungen

Ausgeschrieben gilt somit bei der linken KV-Algebra

(xy)zx(yz)=(yx)zy(xz)

und bei der rechten KV-Algebra

(xy)zx(yz)=(xz)yx(zy)

für alle x,y,zM.

Zusammenhang zur Lie-Algebra

Der Kommutator [x,y]=xyyx einer Koszul-Vinberg-Algebra (M,) ist eine Lie-Klammer, denn es gilt die Jacobi-Identität

[[x,y],z]+[[y,z],x]+[[z,x],y]=A(x,y,z)+A(y,z,x)+A(z,x,y)A(y,x,z)A(x,z,y)A(z,y,x)=0

für alle x,y,zM.[5]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jean-Louis Koszul: Domaines bornés homogènes et orbites de groupes de transformations affines. Bulletin de la Société Mathématique de France, Vol. 89 (1961), S. 515–533
  2. Ernest B. Winberg: Convex homogeneous cones. Transl. Moscow Math. Soc. 12 (1963), 340–403.
  3. Vorlage:Literatur
  4. Vorlage:Literatur
  5. Vorlage:Literatur