HWI-Ungleichung

Aus testwiki
Version vom 29. September 2023, 18:45 Uhr von imported>Tensorproduct (HWI-Ungleichung auf ℝn: Verständlicher)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die HWI-Ungleichung ist eine Funktionalungleichung aus der Theorie des optimalen Transportes, welche die relative Entropie eines Wahrscheinlichkeitsmaßes bezüglich eines Referenzmaßes durch die Wasserstein-Distanz mit quadratischen Transportkosten und die relative Fisher-Information nach oben beschränkt. Sie impliziert eine Transport-Ungleichung von Talagrand und eine logarithmische Sobolew-Ungleichung für gaußsche Maße.

Die Gleichung wurde 2000 von Felix Otto und Cédric Villani bewiesen.[1]

HWI-Ungleichung

Vorbereitung

Sei

  • (E,d) ein polnischer Raum mit Borel-σ-Algebra (E),
  • 𝒫(E) der Raum der Wahrscheinlichkeitsmaße auf (E,(E)).
  • 𝒫n(E) der Raum der Wahrscheinlichkeitsmaße auf (E,(E)) mit endlichem n-ten Moment.
  • (E×E),𝒫(E×E) definieren wir analog für den Produktraum E×E,
  • dx das Lebesgue-Maß,
  • Cp(A,B) der Raum der p-mal stetig differenzierbaren Funktionen der Form f:AB,
  • In die n-dimensionale Identitätsmatrix.

Seien μ,ν𝒫(E), dann nennen wir ein π𝒫(E×E) eine Kopplung von (μ,ν), falls μ und ν seine Marginalen sind, das heißt π(dx×E)=μ(dx) und π(E×dx)=ν(dx). Mit (μ,ν) notieren wir den Raum aller Kopplungen von (μ,ν).

Wir nehmen nun an, dass μ absolut stetig bezüglich ν ist. Dann definieren wir weiter

  • H(μν) die relative Entropie
H(μν)=Elog(dμdν)dμ=Edμdνlog(dμdν)dν,
  • Wp(μν) die Wasserstein-Distanz
Wp(μν)=inf\limits πΠ(μ,ν)(E×Ed(x,y)pdπ(x,y))1/p,
  • I(μν) die relative Fisher-Information
I(μν)=E|log(dμdν)|2dμ=4E|dμdν|2dμ.

HWI-Ungleichung auf ℝn

Sei nun E=n und VC2(n,). Nehme an, dass ν𝒫2(E) von der Form

ν(dx)=eVdx

und μ absolut stetig bezüglich ν ist. Weiter soll für die Hesse-Matrix

Hess(V)kIn

für ein k gelten.

Dann gilt die HWI-Ungleichung[2][3]

H(μν)W2(μν)I(μν)k2W2(μν)2.

Falls V konvex ist, dann gilt

H(μν)W2(μν)I(μν).

Eigenschaften

Falls k>0, dann impliziert die HWI-Ungleichung die logarithmische Sobolew-Ungleichung mit Konstante k sowie die Talagrand-Ungleichung mit Konstante k auf n, notiert mit LSE(k) respektive T(k) für Maße der Form[2]

ν(dx)=eVdx

HWI-Ungleichung auf riemannschen Mannigfaltigkeiten

Es existiert auch eine Variante für glatte, zusammenhängende, vollständige riemannsche Mannigfaltigkeiten.[4]

Literatur

Einzelnachweise