Asphodeloideae

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Die Asphodeloideae sind eine Unterfamilie aus der Familie der Affodillgewächse (Asphodelaceae) in der Ordnung der Spargelartigen (Asparagales) innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen). Sie wurden früher der Familie der Liliengewächse (Liliaceae) oder der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae) zugeordnet.[1] Einige Arten sind Arzneipflanzen – so Aloe vera. Viele Arten und ihre Sorten werden als Zierpflanzen in Parks, Gärten und Räumen genutzt.

Beschreibung

Illustration der Gelben Junkerlilie (Asphodeline lutea)

Vegetative Merkmale

Es sind meist ausdauernde, krautige Pflanzen, die oft Rhizome als Überdauerungsorgane ausbilden. Einige Taxa sind Sukkulenten, selten sind es baumförmige Pflanzen.

Die Laubblätter sind wechselständig und überwiegend spiralig in Blattrosetten angeordnet; meist sind Rosetten grundständig aber bei baumartigen Arten endständig und schopfartig. Die einfachen und parallelnervigen Laubblätter sind krautig oder ledrig.

Generative Merkmale

Die Blüten stehen meist in der Achsel von Hochblättern in endständigen Trauben oder Ähren zusammen. Die Blüten sind wie bei den meisten Einkeimblättrigen dreizählig, es sind also sechs Blütenhüllblätter vorhanden. Sie sind gleich oder verschieden geformt und frei oder verwachsen. Es sind zwei Kreise mit freien, fertilen Staubblättern vorhanden. Die drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen.

Die Blütenformel lautet: P3+3A3+3G(3)_

Es werden Kapselfrüchte gebildet.

Inhaltsstoffe

Anthracenderivate (Anthranoide, Anthraglykoside) sind meist in sogenannten Aloinzellen – anthranoidhaltigen parenchymatischen Zellen – enthalten, die die Phloemseite der Blattleitbündel umgeben; Steroidsaponine fehlen nahezu.

Systematik und Verbreitung

Die Unterfamilie der Affodillgewächse enthält etwa 15 Gattungen und ungefähr 800 Arten. Die Verbreitung ist altweltlich, mit Schwerpunkten in Afrika und da besonders in der Capensis; ein weiterer Schwerpunkt reicht vom Mittelmeergebiet bis Zentralasien. Als Besonderheit in der Verbreitung ist die Gattung Bulbinella in Neuseeland beheimatet.

Die molekulargenetischen Untersuchungen in den letzten gut zehn Jahren haben dazu geführt, dass die Familiengrenzen innerhalb der Ordnung der Spargelartigen (Asparagales) sich stark verschoben haben.[2] Die Systematik dieser Gattungen, Unterfamilien, Familien wurde lange diskutiert, so wird man in der Literatur oft auf scheinbare Ungereimtheiten stoßen. Hier dargestellt ist die Systematik nach Mark W. Chase u. a. 2009.[3] Die Familie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae Dum.) wurde um die Taxa der ehemaligen Familien Affodillgewächse (Asphodelaceae) und Tagliliengewächse (Hemerocallidaceae) erweitert. Die ehemalige Familie Asphodelaceae Juss. ist auf den Rang einer Unterfamilie Asphodeloideae Vorlage:Person zurückgestuft.

Aloe lateritia
Eremurus himalaicus
Gasteria bicolor
Kniphofia-Hybride
×Gasterhaworthia 'Royal Highness'

Die Erstveröffentlichung von Asphodelaceae erfolgte 1789 durch Antoine Laurent de Jussieu in Genera Plantarum . S. 51 unter dem Namen „Asphodeli“.[4] Asphodeloideae wurde 1835 von Gilbert Thomas Burnett in Outlines of Botany. S. 427 veröffentlicht. Typusgattung ist Asphodelus L.[5]

Aufgrund neuerer phylogenetischer Untersuchungen schlugen Olwen Megan Grace und Mitarbeiter Anfang 2013 verschiedene taxonomische Änderungen vor. Die Arten der Gattung Chortolirion werden in die Gattung Aloe einbezogen, Aloe plicatilis wird in die monotypische Gattung Kumara Vorlage:Person (1786) zurückverwiesen. In die neue Gattung Aloidendron Vorlage:Person werden sechs baumförmige Aloen und in die neue Gattung Aloiampelos Vorlage:Person sieben hauptsächlich kletternden Aloen ausgegliedert.[6]

Die Unterfamilie Asphodeloideae enthält etwa 15 Gattungen:[7][6]

Gattungshybriden (intergenerische Hybriden) sind:

Quellen

Internet

Einzelnachweise

  1. The Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG IV. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Volume 181, Issue 1, 2016, S. 1–20: doi:10.1111/boj.12385
  2. Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG III. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 161, Nr. 2, 2009, S. 105–121, doi:10.1111/j.1095-8339.2009.00996.x.
  3. Mark W. Chase, James L. Reveal, Michael F. Fay: A subfamilial classification for the expanded asparagalean families Amaryllidaceae, Asparagaceae and Xanthorrhoeaceae. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 161, Nummer 2, 2009, S. 132–136, doi:10.1111/j.1095-8339.2009.00999.x.
  4. Antoine Laurent de Jussieu: Genera Plantarum. 1789, S. 51 (Vorlage:Digitalisat).
  5. Vorlage:GRIN
  6. 6,0 6,1 Olwen Megan Grace, Ronell R. Klopper, Gideon F. Smith, Neil R. Crouch, Estrela Figueiredo, Nina Ronsted, Abraham E. van Wyk: A revised generic classification for Aloe (Xanthorrhoeaceae subfam. Asphodeloideae). In: Phytotaxa. Band 76, Nr. 1, 2013, S. 7–14 doi:10.11646/phytotaxa.76.1.1.
  7. Gideon F. Smith, Ben-Erik Van Wyk: Asphodelaceae. In: Vorlage:BibISBN
  8. 8,0 8,1 Datenblatt Asphodelaceae bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  9. Ronell R. Klopper, Gideon F. Smith, Abraham E. van Wyk: The correct name of Aloe plicatilis, the fan aloe, in the genus Kumara (Asphodelaceae: Alooideae), again. In: Bradleya. Band 31, 2013, S. 157–158, (PDF-Datei).

Weiterführende Literatur

  • D. S. Devey, I. Leitch, P. J. Rudall, J. C. Pires, Y. Pillon, M. W. Chase: Systematics of Xanthorrhoeaceae sensu lato, with an emphasis on Bulbine. In: Aliso. Band 22, 2006, S. 345–351.
  • Ronell R. Klopper, Abraham E. van Wyk, Gideon F. Smith: Phylogenetic relationships in the family Asphodelaceae (Asparagales). In: Schumannia. Band 6, 2010, S. 9–36 (PDF-Datei).

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