Satz von Kirszbraun

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In der Mathematik ist der Satz von Kirszbraun (auch: Fortsetzungssatz von Kirszbraun oder Satz von Kirszbraun-Valentine) ein Lehrsatz über die Fortsetzbarkeit Lipschitz-stetiger Abbildungen, er ist nach dem polnischen Mathematiker Mojżesz Dawid Kirszbraun benannt.

Satz

Sei

f:Um

eine auf einer Teilmenge Un definierte Lipschitz-stetige Abbildung mit Lipschitz-Konstante Lip(f), dann gibt es eine Lipschitz-stetige Abbildung

F:nm

mit derselben Lipschitz-Konstante

Lip(F)=Lip(f)

und mit

F|U=f.

Beispiel

Für m=1 kann man F:n explizit definieren durch

F(x):=infuU(f(u)+Lip(f)d(x,u))

für alle xn.

Dieselbe Formel funktioniert auch für Teilmengen UX beliebiger metrischer Räume X und ist in diesem Kontext als Lemma von McShane bekannt.

Für m>1 kennt man keine solche geschlossene Formel.

Verallgemeinerungen

Der Satz von Kirszbraun gilt auch für Hilberträume, aber nicht für beliebige Banachräume.

Seien H1,H2 Hilberträume und f:UH2 eine auf einer Teilmenge UH1 definierte Lipschitz-stetige Abbildung, dann gibt es eine Lipschitz-stetige Abbildung F:H1H2 mit derselben Lipschitz-Konstanten und mit F|U=f.

Literatur

  • M. Kirszbraun: Über die zusammenziehende und Lipschitzsche Transformationen. Fund. Math. 22 (1935), 77–108. online (PDF; 2,1 MB)
  • F. Valentine: A Lipschitz condition preserving extension for a vector function. Amer. J. Math. 67 (1945), 83–93. online (pdf)