Satz von Kawasaki

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Der Satz von Kawasaki ist ein von Toshikazu Kawasaki formulierter mathematischer Satz über Origami.

Aussage

Die Winkel zwischen den Falten der ungefalteten Figur ergeben in der alternierenden Summe null, darum ist die Figur flach faltbar.

Ein Faltmuster mit einem Zentrum, in dem sich alle Falten treffen, kann man flach falten (d. h. plattdrücken) genau dann, wenn die Winkel zwischen zwei aufeinanderfolgenden Falten des Faltmusters (in ungefaltetem Zustand) in der alternierenden Summe null ergeben, d. h.:

α1α2+α3+α2n1α2n=0,

wobei α1,,α2n die Winkel zwischen zwei aufeinanderfolgenden Falten des Faltmusters sind (die Anzahl der Falten ist nach dem Satz von Maekawa gerade).

Alternative Formulierung

Da für jedes Faltmuster auf einem flachen Papier mit einem Zentrum, in dem sich alle Falten treffen, gilt: α1+α2++α2n=2π, erhält man (wenn man den Winkel im Bogenmaß misst) durch das Additionsverfahren:

α1α2+α3+α2n1α2n=0α1+α3++α2n1=π.

Da die Äquivalenz transitiv ist,[1] kann man im Fall eines flachen Papiers den Satz wie folgt umformulieren:

Ein Faltmuster mit einem Zentrum, in dem sich alle Falten treffen, kann man flach falten (d. h. plattdrücken) genau dann, wenn

α1+α3++α2n1=π,

wobei α1,,α2n die Winkel zwischen zwei aufeinanderfolgenden Falten des Faltmusters sind.[2]

Für ein nicht-flaches Ausgangspapier gilt diese Äquivalenz nicht, d. h., die alternative Formulierung ist nicht anwendbar. Dagegen ist die erste Formulierung mit α1α2+α3+α2n1α2n=0 auch bei nicht-flachen Ausgangspapieren, wie z. B. Kegeln, anwendbar.[3]

Beweisidee

Der Beweis wird in zwei Teile aufgeteilt, nämlich Hin- und Rückrichtung der Äquivalenz:

  • Man stelle sich eine flach gefaltete Figur mit einem Zentrum, in dem sich alle Falten treffen, vor. Sei diese Figur im flach gefalteten Zustand. Wandert man genau einmal auf dem Rand entlang, so korrespondiert die Position auf dem Rand mit einem Winkel am Zentrum. Man zeichnet nun alle Winkeldifferenzen zwischen zwei Faltungen auf und nummeriert diese chronologisch nach Zeitpunkt des Abschreitens. Hat man die gesamte Strecke absolviert, erhält man die Winkel α1,,α2n. Da man bei einer Faltung die Richtung wechselt und am Ende wieder bei genau demselben Winkel ist, wo man losgelaufen war (bezüglich des Zentrums, im gefalteten Zustand), gilt α1α2+α3+α2n1α2n=2πk mit k.
Da aber α1++α2n=2π und i{m,2n}:αi0, muss k=0 sein.
  • Sei α1α2+α3+α2n1α2n=0 für eine Figur. Nun wählt man ein i{1,,n}, sodass α1α2+α3+α2i1α2i minimal ist (dieser Ausdruck muss dann kleiner oder gleich null sein, denn sonst wäre α1α2+α3+α2n1α2n=0 ein kleinerer Ausdruck dieser Art). Dann faltet man ab dem Winkel α2i+1 die Figur nach Akkordeon-Art, d. h. immer abwechselnd erst nach links und dann nach rechts, sodass rechts negativen Winkeln entspricht. Betrachtet man dabei die Position der aktuellen Falte, so wandert diese nie nach rechts, da auf den ersten 2ni Winkeln die Summe der Winkel zunimmt (bzw. gleich bleibt), um auf null aufzuschließen (bzw. den Wert beizubehalten). In den nachfolgenden 2i Winkeln kann die aktuelle Falte dann nie weiter nach rechts wandern als die erste Falte beim Winkel α2i+1, bei dem man angefangen hat, da sonst eine kleinere Summe α1α2+α3+α2i1α2i existieren würde. Da die Anzahl der Falten gerade ist und wegen des Kommutativgesetzes der Addition gilt
α2i+1α2i+2+α2n1α2n+α1α2+α3+α2i1α2i=0,
kann man die erste Ecke und die letzte Ecke der Faltung verbinden, da sie sich an derselben Position befinden und ganz rechts sind, sodass sie sich nicht mit der Figur überschneiden. Damit hat man eine flache Faltung.[4]

Einzelnachweise