Integrallogarithmus

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Funktionsgraph von li(x) im Bereich zwischen 0 und 10

Der Integrallogarithmus ist eine analytische Funktion auf den reellen Zahlen x0,x1 (oder x>1) in die reellen Zahlen. Sie hat praktische Relevanz in einigen Gebieten der Physik wie der Quantenfeldtheorie und bei der Lösung der Laplace-Gleichung in Halbleitern sowie in der Zahlentheorie, da sie eng mit der Dichte der Primzahlen verknüpft ist.

Definition

Es sind zwei Definitionen üblich, die sich um eine Konstante unterscheiden. Für eine der wichtigsten Anwendungen – als asymptotische Vergleichsgröße für die Primzahlfunktion im Primzahlsatz – spielt der Unterschied zwischen den beiden Definitionen keine Rolle.

Eine Definition im Bereich x0 lautet

li(x)=0xdtlnt ,

dabei muss li wegen der Singularität bei x=1 für x>1 über einen Grenzwert definiert werden (cauchyscher Hauptwert):

li(x)=limε0+(01εdtlnt+1+εxdtlnt) .

Eine andere Definition für x>1 ist

Li(x)=li(x)li(2)=2xdtlnt .

Dabei liegt bei x=1 ein Verzweigungspunkt vor.

Eigenschaften

Funktionsgraph von li(x) im Bereich zwischen 0 und 2 (umfasst 0, 1, µ und 2)

Einige Werte:

  • li(0)=0
  • li(1)=
  • li(μ)=0
  • li(2)=1,04516378011749278484 (Vorlage:OEIS)

Dabei ist μ=1,45136923488338105028 (Vorlage:OEIS) die Ramanujan-Soldner-Konstante.

Es gilt li(x)=Ei(lnx) mit der Integralexponentialfunktion Ei, daraus erhält man die Reihendarstellung

li(x)=γ+ln|lnx|+k=1(lnx)kkk! ,

wobei γ=0,57721566490153286060 (Vorlage:OEIS) die Euler-Mascheroni-Konstante ist.

Aus der Definition von li erhält man durch lineare Substitution

li(x)=x01dtln(xt) ,

wobei für x>1 wegen der Singularität bei t=1/x der cauchysche Hauptwert eingesetzt werden muss.
Ferner haben wir für x0,x1

0xli(t)dt=xli(x)li(x2).

Außerdem gilt für p>1,p=0

01li(t)tp1dt=1pln(p+1),

für p=1 erhält man 01li(t)dt=ln2.
Im Grenzfall p=0 ist 01li(t)t1dt=1.

Eine weitere Formel ist 01li(t1)tdt=1li(t)t3dt=0.

Die Golomb-Dickman-Konstante λ=01eli(x)dx=0,62432998854355087099 (Vorlage:OEIS) tritt in der Theorie zufälliger Permutationen bei der Abschätzung der Länge des längsten Zykels einer Permutation und in der Zahlentheorie bei der Abschätzung der Größe des größten Primfaktors einer Zahl auf.

Asymptotisches Verhalten

Funktionsgraph von li(x) im Bereich zwischen 1 und 1013

Für große x lässt sich li(x) durch

li(x)=0!xlnx+1!xln2x+2!xln3x+3!xln4x+

approximieren. Die Reihe ist eine asymptotische Entwicklung; sie konvergiert nicht, sondern nähert sich dem wahren Wert an, um sich dann wieder zu entfernen. Die beste Approximation wird nach etwa lnx Gliedern erreicht, dann werden die Summanden größer durch die stärker werdende Wirkung der Fakultät.

Siehe auch

Literatur

Vorlage:Normdaten