Elementarladung

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Vorlage:Infobox Physikalische Konstante

Die Elementarladung (Symbol: e) ist die kleinste frei existierende elektrische Ladungsmenge. Die Ladung freier Teilchen und von Materiemengen beträgt entweder Null oder ein ganzzahliges (positives oder negatives) Vielfaches von e. So besitzen zum Beispiel das Elektron und das Myon die Ladung e, ein Proton und ein Positron besitzen die Ladung +e. Die Quarks des Standardmodells besitzen zwar Ladungen von ±13e oder ±23e, kommen aber nicht als freie Teilchen vor (siehe Confinement).

Die Elementarladung ist eine Naturkonstante. Ihr Wert ist maßgeblich für die Stärke der elektromagnetischen Wechselwirkung, siehe Feinstrukturkonstante.

Wert

Der Wert der Elementarladung beträgt

e=1,6021766341019C.

Dieser Wert gilt exakt, weil die Maßeinheit „Coulomb“ seit 2019 dadurch definiert ist, dass der Elementarladung dieser Wert zugewiesen wurde.[1] Zuvor war das Coulomb anders definiert, und e war eine experimentell zu bestimmende Größe.

Zusammenhang mit anderen Größen

Durch Multiplikation der Elementarladung mit der Avogadro-Konstante ergibt sich die Faraday-Konstante, die in der Elektrochemie eine Rolle spielt.

F=NAe96485Cmol.

In der Atom-, Kern- und Teilchenphysik werden Energien häufig in der Einheit Elektronenvolt (eV, amtlich „Elektronvolt“) angegeben. Ein Elektronenvolt ist die Energie, die eine Elementarladung (z. B. ein Elektron) beim Durchlaufen einer Beschleunigungsspannung von 1 Volt erhält. Es gilt die Umrechnung:

1eV=e1V1,6021019J.

Wert in natürlichen Einheiten

Die Elementarladung gehört nicht zu den Konstanten, die in den natürlichen Einheiten der Teilchenphysik auf 1 gesetzt werden können. Da in diesem System die Konstanten Lichtgeschwindigkeit, reduzierte Planck-Konstante und elektrische Feldkonstante gleich Eins gesetzt werden, c==ε0=1, und die Feinstrukturkonstante α als dimensionslose Größe (Größe der Dimension Zahl) unabhängig vom verwendeten Einheitensystem ist, ist die Elementarladung durch

α=e24πε0ce=4παε0c

eindeutig bestimmt. Man erhält dann den Eichkopplungsparameter

e=4πα=0,30282212[2]

Geschichte

Dass die Ladung eine feste kleinste Einheit hat, wurde im 19. Jahrhundert aufgrund elektrochemischer Reaktionen vermutet (Faradaysche Gesetze). Nachdem Josef Loschmidt 1865 erstmals die Größe von Luftmolekülen bestimmt hatte, woraus die Avogadro-Konstante abgeleitet werden konnte, gab George Johnstone Stoney 1874 eine erste Abschätzung für die Elementarladung. J. J. Thomson ermittelte 1898 den Wert von Vorlage:ZahlExp, entsprechend Vorlage:ZahlExp[3]

Präzise bestimmt wurde die Größe der Elementarladung erstmals von den Physikern Robert Millikan und Harvey Fletcher mit dem nach Millikan benannten Öltröpfchenversuch. Unter anderem für diese Arbeit erhielt Millikan 1923 den Nobelpreis.

Vorlage:Wiktionary

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Internetquelle „The SI is the system of units in which [...] the elementary charge e is Vorlage:ZahlExp [...].“
  2. Siehe z. B. Matthew D. Schwartz, Quantum Field Theory and the Standard Model, 1. Auflage, S. 818
  3. J. J. Thomson: On the Charge of Electricity carried by the Ions produced by Röntgen Rays. Philosophical Magazine 46 (1898) 528