Proximum: Unterschied zwischen den Versionen

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K Synonymen Begriff in Einleitung ergänzt
 
(kein Unterschied)

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2024, 19:26 Uhr

Das Proximum (oder auch Bestapproximation) ist ein vor allem in der numerischen Mathematik verwendeter Begriff aus der Theorie der metrischen Räume. Das Proximum zu einem Punkt x innerhalb einer x nicht enthaltenden Menge Y ist derjenige Punkt aus Y, der zu x den geringsten Abstand hat.

Definition

Sei (X,d) ein metrischer Raum, YX eine Teilmenge und xX beliebig. Der Abstand des Elements x zur Teilmenge Y wird mittels der Distanzfunktion dist definiert durch

dist(x,Y):=infyYd(x,y).

Existiert nun ein pY mit:

d(x,p)=dist(x,Y)

so nennt man p Proximum oder Bestapproximation zu x in Y.

Wenn ein Proximum existiert, so muss es nicht eindeutig sein.

Üblicherweise hat man es in der Approximationstheorie mit einem normierten Raum (X,) zu tun. Ein Proximum p zu xX in YX ist dann – falls existent – charakterisiert durch die Gleichung

xp=infyYxy

Zur Existenz eines Proximums

  • Sei (X,) ein normierter Raum. VX sei ein endlichdimensionaler Teilraum und YV eine abgeschlossene Teilmenge. Dann hat jedes xX ein Proximum in Y.

Eindeutigkeit des Proximums in Tschebyschow-Systemen

Sei fC[a,b],UC[a,b] ein Tschebyschow-System. Dann ist das Proximum für f aus U eindeutig bestimmt.

Sei U ein endlichdimensionaler Unterraum von C[a,b]. Ist für jedes fC[a,b] das Proximum aus U eindeutig bestimmt, dann ist U ein Tschebyschow-System.

Alternanten-Kriterium in Tschebyschow-Systemen

Sei fC[a,b],UC[a,b] ein n-dimensionales Tschebyschow-System. u0U ist genau dann ein Proximum für f aus U, wenn es n+1 Stellen xi mit ax0<x1<<xnb gibt, so dass

  • |f(xi)u0(xi)|=maxx[a,b]|f(x)u0(x)|, i=0,,n (Extremalpunkt)
  • sign(f(xi1)u0(xi1))=sign(f(xi)u0(xi)), i=1,,n (alternierend)

Dies folgt aus dem Kolmogorow-Kriterium aus der Approximationstheorie. Auf diesem Kriterium basiert der Remez-Algorithmus zur numerischen Bestimmung des Proximums in Tschebyschow-Systemen.

Proximum im Hilbertraum

Ist X ein Hilbertraum und YX eine abgeschlossene konvexe nichtleere Teilmenge, dann ist das Proximum eindeutig, das heißt, es existiert zu jedem xX genau ein pY mit

xpxyyY.

Ist Y ein abgeschlossener Untervektorraum, so erhält man das Proximum p als Orthogonalprojektion von x auf Y.

Siehe auch

Literatur

  • Arnold Schönhage: Approximationstheorie. de Gruyter, Berlin 1971, ISBN 3-11-001982-5 (Vorlage:Google Buch).