Komonade: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 17. August 2024, 08:41 Uhr

Eine Komonade ist in der Kategorientheorie eine Struktur dual zu der der Monade.

Definition

Eine Komonade ist ein Tripel (T,ε,ψ) bestehend aus

das folgende Bedingungen erfüllt:

  • Tψψ=ψTψ und
  • εTψ=Tεψ=1T.

Explizit auf der Ebene von Morphismen von C bedeutet dies, dass für jedes Objekt X aus C gilt

  • T(ψX)ψX=ψT(X)ψX und
  • εT(X)ψX=T(εX)ψX=1T(X).

Koalgebren

Eine Koalgebra für eine Komonade (T,ε,ψ) auf einer Kategorie C ist ein Paar (X,α) bestehend aus einem Objekt X von C und einem Morphismus α:XTX, so dass Tαα=ψXα und εXα=1X. Ein Homomorphismus von Koalgebren (X,α)(Y,β) ist ein Morphismus f:XY in C, der Tfα=βf erfüllt. Die Koalgebren bilden eine Kategorie CT.

Es gibt einen kanonischen Funktor AT:CCT, der auf Objekten X(TX,ψX) ist. Er ist rechtsadjungiert zum Vergissfunktor UT:CTC.

Komonade zu einem adjungierten Funktorpaar

Es seien C,D Kategorien und F:CD, G:DC Funktoren, so dass F rechtsadjungiert zu G ist. Eins bzw. Koeins der Adjunktion seien η:1FG bzw. ε:GF1. Dann ist T=(GF,ε,GηF) eine Komonade auf C.

Man erhält einen induzierten Funktor A:DCT, so dass UTA=G und AF=AT gilt. Der Funktor G heißt komonadisch, wenn A eine Äquivalenz von Kategorien ist. Der Monadizitätssatz von Jonathan Mock Beck gibt Kriterien dafür an, wann ein Funktor komonadisch ist.

Ist T eine Komonade auf einer Kategorie C, dann ist die zum adjungierten Funktorpaar (UT:CTC,AT:CCT) assoziierte Komonade wieder T.

Beispiel

In der Kategorie Set sei der Endofunktor T derjenige der Bildung von -indizierten Folgen, d. h. für jede Menge X ist T(X)=X, und für Mengen A und B sowie Abbildungen f:AB ist T(f):AB gegeben durch T(f)(s):=fs.

Die natürlichen Transformationen ε und ψ seien durch die Familien von Abbildungen εX und ψX,

  • εX:XX,εX(s):=s(0)
  • ψX:X(X),ψX(s)(n)(m):=s(n+m)

für beliebige Mengen X gegeben.

Das Tripel (T,ε,ψ) ist nun eine Komonade in Set.

Die Koalgebren für (T,ε,ψ) sind die Abbildungen α:XX, die α(x)(0)=x und α(x)(n+m)=α(α(x)(n))(m) erfüllen. Mit α1:XX, xα(x)(1) ist α(x)(n)=α1n(x), und man kann die Koalgebren mit Paaren (X,α1) mit einer beliebigen Abbildung α1:XX identifizieren.

Ist M eine beliebige Menge, dann entsprechen Komonadenstrukturen auf T(X)=XM bijektiv den Monoidstrukturen auf M. Die Multiplikation auf M ist ψM(1M)(MM)M. Für ein Monoid M kann die Strukturabbildung XXM einer Koalgebra unter dem Potenzgesetz (AB)C=AB×C=(AC)B mit anderen Abbildungen identifiziert werden:

  • einer Abbildung X×MX, die eine Algebra für die Monade T*(X)=X×M ist
  • einem Monoidhomomorphismus MXX, d. h. einer Operation von M auf X.

Literatur

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