Titan(II)-chlorid: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 19. August 2024, 10:31 Uhr

Vorlage:Infobox Chemikalie

Titan(II)-chlorid ist eine chemische Verbindung des Titans aus der Gruppe der Chloride.

Gewinnung und Darstellung

Gewöhnlich wird Titan(II)-chlorid durch thermale Disproportionierung von Titan(III)-chlorid bei 500 °C gewonnen, wobei durch die bereits einsetzende Zersetzungsreaktion von Titan(II)-chlorid zu Titan(IV)-chlorid und Titan mit dieser Methode kein reines Produkt erhalten werden kann und dieses stets 2 – 3 % freies Titan enthält.[1]

2 TiCl3TiCl2+TiCl4

Titan(II)-chlorid kann auch durch Reaktion von Titan mit Titan(IV)-chlorid gewonnen werden.[1]

TiCl4+Ti2 TiCl2

In sehr reiner und fein verteilter Form kann Titan(II)-chlorid durch Reduktion von Titan(IV)-chlorid mit Wasserstoff in einer elektrodenlosen elektrischen Entladung gewonnen werden.[1]

Eigenschaften

Titan(II)-chlorid ist ein starkes Reduktionsmittel (reagiert heftig mit Wasser und Sauerstoff) und besitzt eine geschichtete Cadmiumdiiodid-Kristallstruktur, wobei das Titan(II) oktaedrisch zu sechs Chloridliganden positioniert ist.[2][3] Es bildet mit Derivate bzw. Komplexverbindungen in der TiCl2(R)2 wobei R ein Chelat (z. B. dppe oder TMEDA) oder ein Salz (z. B. Natriumchlorid) sein kann. Es hat eine trigonale Kristallstruktur vom Cadmium(II)-iodid-Typ (Polytyp 2H) mit der Vorlage:Raumgruppe und den Gitterparametern a = 356,1, c = 587,5 pm.[1]

Verwendung

Titan(II)-chlorid kann zur Herstellung von reinem Titan und als Mediator bei organischen Synthesen verwendet werden.

Sicherheitshinweise

Titan(II)-chlorid ist selbstentzündlich (hängt u. a. von der Korngröße ab) und bildet bei Kontakt mit Wasser oder feuchter Luft hochentzündliche Gase. Die Reaktion mit Wasser verläuft heftig.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1334.
  2. E. L. Gal'perin, R. A. Sandler: TiCl2. In: Kristallografiya. 1962, 7, S. 217–219.
  3. N.C. Baenziger,R. E. Rundle: The structure of TiCl2. In: Acta Crystallographica. 1948, 1, S. 274-, Vorlage:DOI.

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