Komplementärbasis
Eine Komplementärbasis eines Unterraums bezeichnet im mathematischen Teilgebiet der linearen Algebra eine Basis des zugehörigen orthogonalen Komplements.
Definition
Es seien ein Vektorraum über einem Körper , ein Untervektorraum von und ein durch die Familie bzw. das System von Vektoren erzeugter Unterraum von . Dann heißt das System Komplementärbasis von in , falls diese Vektoren eine Basis des orthogonalen Komplements bilden.
ist also ein komplementärer Unterraum von und die Vektoren bilden dazu eine Basis des orthogonalen Komplements .
Alternative Formulierung für endlich-dimensionale Vektorräume
Seien Skalare aus dem Körper . Dann lässt sich eine Komplementärbasis auch dadurch definieren, dass die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sein müssen:
- Lässt sich ein Element aus der Linearkombination darstellen, so muss folgen, dass und alle Koeffizienten (für ) sind.
- Die Vektoren erzeugen zusammen mit den Vektorraum .
(Wenn die erste Bedingung erfüllt ist, dann nennt man die Vektoren auch linear unabhängig modulo .)
Eigenschaften
- Sei ein endlich-dimensionaler euklidischer oder unitärer Vektorraum und ein Untervektorraum.
- Es gilt , folglich auch .
- Sei eine Basis von . Genau dann ist eine Komplementärbasis von in , wenn eine Basis von ist.
- Jede Folge, die linear unabhängig modulo ist, lässt sich zu einer Komplementärbasis von in ergänzen.
Quellen
- Siegfried Bosch: Lineare Algebra. 5. Auflage, Springer, Berlin/Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-55259-5, Kapitel 1.5. und 7.2