Komplementärbasis

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eine Komplementärbasis eines Unterraums bezeichnet im mathematischen Teilgebiet der linearen Algebra eine Basis des zugehörigen orthogonalen Komplements.

Definition

Es seien V ein Vektorraum über einem Körper K, U ein Untervektorraum von V und W ein durch die Familie bzw. das System (𝐰i)i=1,,n,𝐰iV von Vektoren erzeugter Unterraum von V. Dann heißt das System (𝐰1,,𝐰n) Komplementärbasis von U in V, falls diese Vektoren eine Basis des orthogonalen Komplements U:=W bilden.

U ist also ein komplementärer Unterraum von U und die Vektoren 𝐰1,,𝐰n bilden dazu eine Basis des orthogonalen Komplements U.

Alternative Formulierung für endlich-dimensionale Vektorräume

Seien a1,,an Skalare aus dem Körper K. Dann lässt sich eine Komplementärbasis auch dadurch definieren, dass die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sein müssen:

  1. Lässt sich ein Element uU aus der Linearkombination a1𝐰1+ ... +an𝐰n=u darstellen, so muss folgen, dass u=0 und alle Koeffizienten ai=0 (für i=1,...,n) sind.
  2. Die Vektoren 𝐰1,,𝐰n erzeugen zusammen mit U den Vektorraum V.

(Wenn die erste Bedingung erfüllt ist, dann nennt man die Vektoren 𝐰1,,𝐰n auch linear unabhängig modulo U.)

Eigenschaften

  1. Es gilt V=UU, folglich auch dim(U)=dimVdimU.
  2. Sei (u1,,us) eine Basis von U. Genau dann ist (v1,,vt) eine Komplementärbasis von U in V, wenn (u1,,us,v1,,vt) eine Basis von V ist.
  • Jede Folge, die linear unabhängig modulo U ist, lässt sich zu einer Komplementärbasis von U in V ergänzen.

Quellen

  • Siegfried Bosch: Lineare Algebra. 5. Auflage, Springer, Berlin/Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-55259-5, Kapitel 1.5. und 7.2