Sortino-Verhältnis

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Das Sortino-Verhältnis (Vorlage:EnS) ist ein Maß für den risikobereinigten Gewinn einer Geldanlage. Es ist eine Modifikation des Sharpe-Verhältnisses.

Grundlagen

Während das Sharpe-Verhältnis die übliche Volatilität der Geldanlage berücksichtigt, berücksichtigt das Sortino-Verhältnis nur den Teil der Volatilität, der von abwärtsgerichteten Bewegungen erzeugt wird.[1] Die aufwärts gerichteten Bewegungen gelten als günstig und werden mit dem Wert Null in die Berechnung einbezogen. Dadurch reagiert die Volatilitätskomponente auf die Häufigkeit der abwärtsgerichteten Bewegungen, das heißt, sie berücksichtigt eine mögliche asymmetrische Renditeverteilung. Die Sortino-Ratio wurde von Frank A. Sortino und L. N. Price 1994 entwickelt.[2][3]

Berechnung

Das Sortino-Verhältnis wird wie folgt berechnet:

S=r¯rMARσd[4]

Dabei ist r¯ die erwartete Rendite, rMAR die durchschnittliche Rendite einer als Vergleichsmaßstab dienenden Geldanlage, zum Beispiel der risikolose Zins aus Staatsanleihen, und σd die sogenannte Downside-Deviation oder Downside-Volatilität.[1]

Für historische Renditen ri,1in, lässt sich das Sortino-Verhältnis berechnen aus

σd=1ni=1n(min(rirMAR,0))2
r¯=(i=1n(1+ri))1n1

Bei der Berechnung der Volatilitätskomponente σd werden nur die Renditen berücksichtigt, die die kleinste akzeptierte Rendite (englisch Vorlage:Lang) rMAR nicht übersteigen. Trotzdem wird durch n, also die Anzahl aller Renditen des Betrachtungszeitraums geteilt. Da es sich bei der Downside-Deviation nicht um eine statistische Kennzahl im eigentlichen Sinne handelt, wird anders als bei der Standardabweichung einer Stichprobe durch n anstelle von n1 dividiert.

In diesem Fall ist r¯ die gemittelte geometrische Rendite.

Teilweise wird auch mit der mittleren arithmetischen Rendite gerechnet. Dann ist

r¯=1ni=1nri

Üblicherweise wird das Sortino-Verhältnis aus monatlichen Renditen ermittelt und durch Multiplikation mit 12 annualisiert.

Falls keine der historischen Renditen kleiner ist als die Minimalrendite rMAR, ergibt sich als Volatilitätskomponente σd und somit als Quotient eine Null. Dann lässt sich das Sortino-Verhältnis nicht berechnen (Teilung durch Null).

Bedeutung

Das Sortino-Verhältnis wurde von Frank A. Sortino entwickelt. Es wird insbesondere als Kennzahl für die Beurteilung von Hedgefonds-Investments verwendet, die möglichst in allen Marktphasen einen Absolute Return erwirtschaften wollen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Dieter G. Kaiser: [https://www.google.de/books/edition/Der_Lebenszyklus_von_Hedgefonds/3gL0ThEKPQ0C?hl=de&gbpv=1&dq=Sortino+ratio&pg=PA59&printsec=frontcover Der Lebenszyklus von Hedgefonds] Seite 58 f, ISBN 9783835007536
  2. [https://www.google.de/books/edition/Performance_Analyse_Fondsbewertungssyste/htLOPzRE350C?hl=de&gbpv=1&dq=%22Sortino+ratio%22&pg=PA45&printsec=frontcover Performance-Analyse & Fondsbewertungssysteme], Seite 45, ISBN 9783839129463
  3. Frank A. Sortino and L.N. Price, 1994: Performance measurement in a downside risk framework, Journal of Investing, 3, 59-64.
  4. Katharina Scharfen: [https://www.google.de/books/edition/Performancemessung_und_Risikomessung_bei/spb5AwAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=%22Sortino+ratio%22&pg=PA44&printsec=frontcover Performance- und Risikomessung bei Hedgefonds], Seite 43f, ISBN 9783836665735