Salmiakpastille


Salmiakpastillen, Salmiaklakritze, Salzlakritz oder kurz Salmiak sind Pastillen, die Süßholzwurzelextrakt (Lakritze), Salmiaksalz (Ammoniumchlorid) und oftmals Anisöl enthalten. Sie sind besonders in Nordeuropa sehr beliebt.
Wirkung
Die antibakterielle Wirkung lässt sich auf die Absenkung des pH-Wertes des Speichels zurückführen. Bei Salmiak handelt es sich chemisch gesehen um Ammoniumchlorid (). Bei der Reaktion mit dem Wasser des Speichels reagieren hydratisierte Ammoniumionen () zu Oxonium-Ionen () und Ammoniak (). Die Oxonium-Ionen führen zu einer Senkung des pH-Wertes, wodurch Bakterien abgetötet werden.[1]
- Reaktion des (Ammonium)-Ions mit Wasser zu Ammoniak und Oxonium-Ionen.
Bei übermäßigem Verzehr kann Salmiak zu einer Übersäuerung des Blutes (Azidose) führen.[2] Das in der Lakritze enthaltene Glycyrrhizin führt überdies in hohen Dosen zu Herz-Rhythmus-Störungen.[1]
In Deutschland müssen Salmiakpastillen mit einem Ammoniumchlorid-Gehalt über 2 % den Warnhinweis „Erwachsenenlakritz – kein Kinderlakritz“ tragen.[3] Der erlaubte Höchstgehalt betrug 7,99 %.[4] Durch Angleichung an EU-Recht gelten für den Aromastoff Ammoniumchlorid bei Süßwaren heute (Stand 2021) keine Einschränkungen mehr (quantum satis).[5]