Eisen(II)-oxalat

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Vorlage:Infobox Chemikalie

Eisen(II)-oxalat ist ein Eisensalz der Oxalsäure.

Vorkommen

Eisen(II)-oxalat-Dihydrat aus Eisen(II)-sulfat-Lösung mittels Oxalsäure gefällt, mikroskopische Aufnahme

Natürlich kommt Eisen(II)-oxalat-dihydrat als äußerst seltenes Mineral Humboldtin (nach Friedrich Heinrich Alexander von Humboldt) vor.[1]

Gewinnung und Darstellung

Man kann Eisen(II)-oxalat durch die Reaktion von wässrigen Eisen(II)-salzlösungen mit Oxalsäure oder Alkalioxalaten herstellen.

FeSO4+H2C2O4FeC2O4+H2SO4[2]

Eigenschaften

Eisen(II)-oxalat als Pulver

Eisen(II)-oxalat bildet blassgelbe, rhombische Kristalle. Das Dihydrat kommt in zwei verschiedenen (monoklin und orthorhombisch) Kristallformen vor.[3][4]

Wird Eisen(II)-oxalat auf über 190 °C erhitzt, so erhält man die sogenannte Wüstit-Phase[5] , ein schwarzes Eisenoxid-Produkt, das einen mehr oder minder großen Eisenunterschuss gegenüber der Formel FeO aufweist. Nachfolgend die Gleichung dieser Reaktion:

FeC2O4 H>0Fe<1,0O+CO+CO2.
Eisenoxalat zerfällt bei Erhitzung zu → Eisen(II)-oxid + Kohlenstoffmonoxid + Kohlenstoffdioxid

Unter bestimmten Bedingungen kann über diese Reaktion auch stöchiometrisches Eisen(II)-oxid dargestellt werden (siehe hier).

Verwendung

Verwendung findet Eisen(II)-oxalat seit 1879 in der Analogfotografie als Entwickler.[6] Es wird weiterhin für optische Gläser verwendet.[7] Es eignet sich auch zur Herstellung von pyrophorem Eisen. Mit Kupfersulfat kann es zu Kupfer(II)-oxalat umgesetzt werden.[2]

Literatur

  • R. Zboril, L. Machala u. a.: Structural, magnetic and size transformations induced by isothermal treatment of ferrous oxalate dihydrate in static air conditions. In: physica status solidi. 1, 2004, S. 3583, doi:10.1002/pssc.200405511.
  • William Allen Miller: Elements of chemistry: theoretical and practical, Band 2 (Vorlage:Google Buch)

Einzelnachweise

  1. mineralienatlas.de: Humboldtin (mindat).
  2. 2,0 2,1 Vorlage:Patent
  3. I. Sledzinska and A. Murasik: Nuclear and magnetic diffuse scattering of neutrons from β-ferrous oxalate dihydrate, in: Journal of Applied Crystallography, 1988, 21 (5), 504–511; doi:10.1107/S0021889888005758.
  4. F. Aramu, V. Maxia, C. Muntoni: Mössbauer spectroscopy of polymorphous iron oxalate. In: Hyperfine Interactions. 5, 1977, S. 399, doi:10.1007/BF01021710.
  5. Vorlage:Holleman-Wiberg
  6. Sir William De W. Abney: Instruction in Photography (Vorlage:Google Buch)
  7. Schott: Spektroskopische Untersuchungen.