Wachstumsfaktor (Mathematik)

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Der Wachstumsfaktor ist der konstante Quotient q aus zwei aufeinander folgenden Gliedern einer geometrischen Folge. Die Bezeichnung wird vor allem verwendet, wenn die Folge einen realen exponentiellen Wachstumsprozess beschreibt. Handelt es sich um die Verzinsung von Kapital oder Schulden, so spricht man auch vom Zinsfaktor. Bei einem Wachstumsfaktor von q>1 ist umgangssprachlich von „Wachstum“ die Rede. In der Finanzmathematik spricht man dann vom Aufzinsungs- oder Askontierungsfaktor. Ein Wachstum um 100% bedeutet einen Wachstumsfaktor von q=2, also ein Wachstum auf das Doppelte; ein Wachstum um 200% bedeutet einen Wachstumsfaktor von q=3, also ein Wachstum auf das Dreifache usw. Bei einem Wachstumsfaktor von 0<q<1 liegt hingegen „negatives Wachstum“ vor. In der Finanzmathematik spricht man dann vom Abzinsungs- oder Diskontierungsfaktor. Bei geometrischen Folgen mit negativem q ist der Begriff „Wachstumsfaktor“ nicht gebräuchlich.

Berechnung

Der Wachstumsfaktor q lässt sich aus zwei aufeinanderfolgenden Gliedern an und an+1 einer geometrischen Folge mit folgender Gleichung berechnen:[1]

q=an+1an

Beispiel: Der Wachstumsfaktor der Folge a0=5, a1=15, a2=45, a3=135, … berechnet sich beispielsweise mit den Gliedern a1 und a2 durch q=a2a1=4515=3.

Zur Berechnung aus zwei beliebigen Gliedern an und an+i mit dem Abstand i>0 kann folgende Gleichung verwendet werden:

q=an+iani=(an+ian)1i

Sind an und an+i hingegen Glieder einer fehlerbehafteten Folge mit exponentiellem Wachstum, so wird mit dieser Gleichung das geometrische Mittel des Wachstumsfaktors zwischen den Gliedern an bis an+i bestimmt.

Beispiele: Der Wachstumsfaktor der Folge a0=5, a1=15, a2=45, a3=135, … berechnet sich beispielsweise mit den Gliedern a0 und a3 durch q=(a3a0)13=(1355)13=3. Der mittlere Wachstumsfaktor der fehlerbehafteten Folge a0=5+1, a1=152, a2=45+1, a3=1351 berechnet sich mit den Gliedern a0 und a3 durch q=(a3a0)13=(1346)132,82.

Ist die Wachstumsrate p bekannt, so lässt sich der Wachstumsfaktor berechnen mit:

q=1+p

Mit derselben Gleichung lässt sich der Wachstumsfaktor auch aus dem prozentualen Wachstum berechnen, wenn man deren Wert zuvor durch 100 dividiert.

Beispiel: Der Wachstumsfaktor einer geometrischen Folge mit einer Wachstumsrate von p=0,1 bzw. einem Wachstum von 10% berechnet sich durch q=1+0,1=1,1 bzw. q=1+10100=1,1.

Negatives Wachstum

Für q zwischen 0 und 1 liegt ein „negatives Wachstum“ vor, also eine Abnahme, weil p dann negativ ist. Finanzmathematisch ist q dann der dann üblicherweise mit v bezeichnete Abzinsungs- oder Diskontierungsfaktor zum Zinsfuß

p*=100p100+p.

Beispiel: Bei einem „negativen Wachstum“ von 20% ist q=0,8 und der Zinsfuß p*=25. Zu diesem Zinsfuß p* gehören dann der Askontierungsfaktor q*=1,25 und der Diskontierungsfaktor v*=0,8.

Einzelnachweise