Satz von Binet-Cauchy

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Der Satz von Binet-Cauchy ist ein Satz aus dem mathematischen Teilgebiet Lineare Algebra. Der nach Jacques Philippe Marie Binet und Augustin-Louis Cauchy benannte Satz besteht aus einer Formel zur Berechnung der Determinante einer quadratischen Matrix C. Um ihn anzuwenden, muss eine Produktdarstellung C=AB bekannt sein. Der Satz von Binet-Cauchy verallgemeinert den Determinantenproduktsatz, der sich als Spezialfall ergibt, wenn A und B quadratisch sind.

Satz

Sind A eine n×m-Matrix und B eine m×n-Matrix, dann berechnet sich die Determinante von AB durch Aufsummieren aller Produkte aus je einem n-dimensionalen Minor von A und B:

det(AB)=S{1,2,,m}|S|=ndet(AS)det(BS)=S{1,2,,m}|S|=ndet(ASBS)

Die Untermatrizen AS und BS ergeben sich aus den Matrizen A und B wenn nur die Spalten aus A bzw. Zeilen aus B verwendet werden, deren Nummern in S vorkommen. Dabei muss die ursprüngliche Reihenfolge der Spalten bzw. Zeilen jedoch erhalten bleiben. Ist n>m, dann gibt es solche Untermatrizen nicht und es gilt det(AB)=0.

Gilt A,Bn×n, dann gibt es genau eine Teilmenge S={1,2,,n} und es gilt det(AB)=det(A)det(B).

Beispiel

In diesem Beispiel wird die Determinante der Matrix C mit Hilfe des Satzes von Binet-Cauchy berechnet. Für diese Matrix ist die folgende Produktdarstellung gegeben:

C=(5864139154)=(123456)(789101112)=AB.

Nach dem Satz von Binet-Cauchy gilt:

det(C)=S{1,2,3}|S|=2det(AS)det(BS)
=det(A{1,2})det(B{1,2})+det(A{2,3})det(B{2,3})+det(A{1,3})det(B{1,3})
=det(1245)det(78910)+det(2356)det(9101112)+det(1346)det(781112)
=(3)(2)+(3)(2)+(6)(4)
=36.

Literatur

  • Felix R. Gantmacher: Matrizentheorie. Springer-Verlag, 1986, ISBN 3-540-16582-7, S. 28–29
  • Igor R. Shafarevich, Alexey O. Remizov: Linear Algebra and Geometry, Springer, 2012, ISBN 978-3-642-30993-9, §2.9 (S. 68) & §10.5 (S. 377)