Kreisring

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Kreisring mit Bezeichnungen

Als Kreisring bezeichnet man die Fläche zwischen zwei konzentrischen Kreisen, d. h. zwischen zwei Kreisen mit gemeinsamem Mittelpunkt. Sein Flächeninhalt beträgt

A=π(R2r2)=π4(D2d2),

wobei π die Kreiszahl ist und R und r die Radien sowie D=2R und d=2r die Durchmesser des Außen- bzw. des Innenkreises bedeuten.

Der Flächeninhalt kann auch aus Innendurchmesser d bzw. Außendurchmesser D und Ringbreite b errechnet werden:

A=π(Db)b=π(d+b)b

Diese Angaben finden sich z. B. bei Rohrquerschnitten; dabei ist b die Wanddicke.

Ferner lässt sich mit der Kreisringbreite b und mit dem mittleren Kreisringdurchmesser dm=(D+d)/2 der Flächeninhalt A berechnen nach

A=πdmb.

Besondere Eigenschaften

Abbildung 1
  • In Abbildung 1 ist die Strecke zwischen dem Berührungspunkt der Tangente des Innenkreises und dem Schnittpunkt mit dem Aussenkreis bei beiden Kreisringen gleich groß. Der Mathematiker Mamikon Mnatsakanian zeigte durch geometrische Transformation, dass in diesem Fall auch die Flächen der Kreisringe gleich groß sind. Die tangential am Innenkreis anliegende Strecke wird schrittweise um den Mittelpunkt des Kreises rotiert. Die dabei gebildeten Segmente können nach innen verschoben werden, bis sie sich im Mittelpunkt treffen. Je schmaler die Segmente gewählt werden, desto glatter wird der Rand der durch das Zusammenschieben gebildeten Kreisfläche.[1]
  • Die Strecke d auf der Tangente des Innenkreises in Abbildung 2 ist proportional zur Fläche des Kreisrings.
  • Abbildung 3 zeigt einen Kreis mit dem Radius r=5 und vier weitere konzentrische Kreise mit den ganzzahligen Radien 1,2,3 und 4.
Dann sind der äußere graue Kreisring mit der Breite b=1 und der graue Kreis mit dem Radius 3 flächengleich, obwohl der graue Kreis größer erscheint.
Dieses Phänomen wird auch als Bullaugen-Illusion bezeichnet.
Die Flächengleichheit ergibt sich unter Verwendung des pythagoreischen Tripels (3, 4, 5) aus π52π42=π32.[2][3]

Anwendungen

Der für hydraulische Anwendungen wirksame hydraulische Durchmesser dH bei einem Kreisring beträgt

dH=D2d2D+d=Dd.[4]

Soll z. B. für Bremsscheiben ein Reibmoment Mt mit der Axialkraft Fax und dem Reibwert μ nach

Mt=μFaxrμ

bestimmt werden, berechnet sich der reibungsrelevante Radius rμ bzw. Durchmesser dμ nach[5]

rμ=2(R3r3)3(R2r2) bzw. dμ=2(D3d3)3(D2d2).

Siehe auch

Vorlage:Commonscat Vorlage:Wiktionary

  • Kreisring aus mathematische-basteleien.de, abgerufen am 9. Dezember 2022

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Cite book
  2. Claudi Alsina, Roger B. Nelsen: Perlen der Mathematik - 20 geometrische Figuren als Ausgangspunkte für mathematische Erkundungsreisen, Springer Spektrum, Springer-Verlag GmbH Berlin 2015, ISBN 978-3-662-45460-2, Seite 141
  3. Wells, D.: The Penguin Dictionary of Curious and Interesting Geometry. Penguin Books, London (1991), Seite 87
  4. Druckverlust strömender Medien berechnen Formelsammlung und Berechnungsprogramme Anlagen- und Maschinenbau
  5. H. Hinzen: Maschinenelemente. Band 2. Oldenbourg Verlag, 2001