Eisen(II)-sulfid

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Eisen(II)-sulfid (alte Bezeichnung Schwefeleisen) ist das Sulfid des zweiwertigen Eisens mit der Formel FeS.

Eigenschaften

Im Labor erzeugtes Eisensulfid

Eisen(II)-sulfid ist unlöslich in Wasser. Mit Säuren reagiert es unter Bildung von Schwefelwasserstoff:

FeS+2 HClFeCl2+H2S

Beim Erhitzen auf höhere Temperaturen erfolgt bei 138 °C und 325 °C jeweils eine kristallographische Umwandlung im festen Zustand.[1] Reines Eisen(II)-sulfid bildet hellbraune Kristalle des Nickelarsenid-Typs. Die technische Ware ist meist durch Resteisen dunkel bis schwarz gefärbt.

Herstellung

Sowohl im Labor als auch technisch lässt sich Eisen(II)-sulfid durch kurzes Erhitzen eines Gemisches aus Eisenpulver und Schwefelpulver in einer exothermen Reaktion herstellen:

Fe+SFeS

Vorkommen

In der Natur findet sich Eisen(II)-sulfid als Pyrrhotin, Troilit und Mackinawit.[2]

Die bakterielle anaerobe Korrosion kann man durch die Schwarzfärbung durch Eisen(II)-sulfid erkennen, welches als Endprodukt entsteht. Dieser archaische Stoffwechsel der Bakterien spielt in der Eisen-Schwefel-Welt, einem Szenario für die frühe Evolution des Lebens, eine wichtige Rolle.

Die Grünfärbung von Eigelb stammt von bei langem Kochen (länger als 10 Minuten) gebildetem – unschädlichem – Eisensulfid.

Verwendung

Eisen(II)-sulfid wurde früher für die Synthese der Schwefelsäure verwendet. Dabei wurde das Eisen(II)-sulfid unter Zufuhr von Luft geröstet, wobei das für die weitere Synthese benötigte Schwefeldioxid entstand. Im Labor kann Eisen(II)-sulfid zur Herstellung von Schwefelwasserstoff dienen. Dies kann z. B. im Kippschen Apparat durchgeführt werden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. D’Ans-Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker, Band 3 (1998), S. 458; ISBN 3-540-60035-3.
  2. Vorlage:Holleman-Wiberg