Maximales Ideal

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Maximales Ideal ist ein Begriff aus der Algebra.

Definition

Es sei R ein Ring. Dann heißt ein Ideal 𝔪R maximal, wenn 𝔪 ein maximales Element ist in der durch die (mengentheoretische) Inklusion halbgeordneten Menge aller echten Ideale. D. h., für jedes echte Ideal 𝔞R gilt:

Aus 𝔞𝔪 folgt 𝔞=𝔪.

Mit anderen Worten:

Ein echtes Ideal 𝔪R wird maximal genannt, wenn es kein anderes echtes Ideal von R gibt, das 𝔪 ganz enthält.[1]

Bemerkungen

  • Entsprechendes gilt jeweils für Links- bzw. Rechtsideale.
  • Mit Hilfe des Zornschen Lemmas kann man zeigen, dass jedes echte Ideal in einem Ring mit Einselement 1 in einem maximalen Ideal enthalten ist.
  • Daraus folgt wiederum, dass jedes Element eines kommutativen Ringes mit 1, das keine Einheit ist, in einem maximalen Ideal enthalten sein muss. In nichtkommutativen Ringen ist das i. A. falsch, wie das Beispiel der Matrizenringe über (Schief)Körpern zeigt.
  • Sei 𝔪 ein Ideal des kommutativen Ringes R mit 1. Der Faktorring R/𝔪 ist genau dann ein Körper, wenn 𝔪 maximal ist.[2] Insbesondere heißt dies: Das Bild eines Ringhomomorphismus ist genau dann ein Körper, wenn dessen Kern maximal ist.
  • Ringe können mehrere maximale Ideale enthalten. Ein Ring, der nur ein einziges maximales Links- oder Rechtsideal besitzt, wird als lokaler Ring bezeichnet. Dies ist dann ein zweiseitiges Ideal, und der Faktorring R/𝔪 wird als der Restklassenkörper des Rings R bezeichnet.
  • Ein maximales (zweiseitiges) Ideal 𝔪R eines Ringes R ist genau dann prim, wenn RR𝔪. Insbesondere ist 𝔪 prim, falls R ein Einselement enthält.

Beispiele

ev0:C(),ff(0).
Mit anderen Worten: diejenige Abbildung, die jede Funktion an der Stelle 0 auswertet. Das Bild von ev0 ist , also ein Körper. Somit ist der Kern, also die Menge aller Funktionen mit f(0)=0, ein maximales Ideal.

Einzelnachweise

  1. Siegfried Bosch: Algebra. 7. Auflage 2009, Springer-Verlag, ISBN 3-540-40388-4, S. 40.
  2. Siegfried Bosch: Algebra. 7. Auflage 2009, Springer-Verlag, ISBN 3-540-40388-4, S. 41.