Tanc-Funktion

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Die tanc-Funktion im Bereich von −11 bis 11

Die tanc-Funktion oder auch Kardinaltangens (Tangens cardinalis) ist eine mathematische Funktion, die durch

tanc(x):=tan(x)x

definiert ist. Hierbei bezeichnet tan(x) den gewöhnlichen Tangens.[1]

Analog zur gebräuchlicheren sinc-Funktion wird die Funktion an der hebbaren Definitionslücke bei x=0 durch ihren Grenzwert tanc(0)=1 fortgesetzt. Trotz ihrer strukturellen Ähnlichkeit zählt sie nicht zu den Kardinalfunktionen.[2]

Eigenschaften

Allgemeines

An der hebbaren Singularität bei x=0 werden die Funktionen durch den Grenzwert tanc(0)=1 bzw. tanc(0)=1 stetig fortgesetzt, der sich aus der Regel von de L’Hospital ergibt; manchmal wird die Definitionsgleichung auch mit Fallunterscheidung geschrieben:

tanc(x)={tanxxx0xπn1x=0.

Nullstellen

Die tanc-Funktion hat ihre Nullstellen bei ganzzahligen Vielfachen von π:

tanc(x)=tan(x)x=0 gilt für  x{nπ  n{0}}

Asymptotisches Grenzverhalten

Für x-Koordinaten der Form xn=12+πn mit ganzzahligem n hat die tanc(xn)-Funktion ein asymptotisches Grenzverhalten, da tan(xn) divergiert.

Ableitungen

Die erste Ableitung von tanc(x) ist gegeben durch:

ddxtanc(x)=sec2(x)xtan(x)x2

Integrale

Das Integral vom Kehrwert der tanc-Funktion hat bis zur ersten Nullstelle folgenden Wert:

0π/21tanc(x)=π2ln(2)

Dies wird im Folgenden bewiesen:

0π/21tanc(x)dx=01arcsin(x)xdx=01011x2x2y2+1y1y2dydx==01011x2x2y2+1y1y2dxdy=01π2y1y2(1+1y2)dy=π2ln(2)

Abgrenzung

Die tanc(x) hat strukturell große Ähnlichkeit zu der sinc(x)-Funktion, ist allerdings keine Kardinalfunktion, hat aber Definitionslücken bei (n+12)π. Daher ist bspw. in der Physik die Verwendung von sinc(x) gebräuchlicher.

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Internetquelle
  2. Cardinal Function, Eric W. Weisstein, Wolfram Web Resource.