Ingenieurperspektive

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Version vom 16. März 2025, 18:00 Uhr von imported>FriedeWie (α = γ = 132° mit entsprechender Erläuterung)
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Koordinatenachsen und Winkel bei der Ingenieurperspektive.
Würfel in Ingenieurperspektive.

Die Ingenieurperspektive (auch Ingenieur-Axonometrie, Ingenieurprojektion, Ingenieurriss, Dimetrie, dimetrische Projektion, technische Zeichnung in Axonometrie, englisch: dimetric axonometry, dimetric projection) ist eine spezielle Parallelperspektive (Axonometrie). Die Verzerrungen der Linien parallel zu den Achsen sind mit vx = 0,5 und vy = vz = 1 (Dimetrie) festgelegt und die Winkel zwischen den drei Raumachsen betragen α = γ = 132°[1] und β = 97° (bzw. 7° und 42° zur Waagerechten).[2] Die Ingenieurperspektive ist durch die Norm ISO 5456-3:1996(E)[3] festgelegt.

Beschreibung

Satteldachhaus in Ingenieurperspektive.
Geodreieck mit Markierungen für Ingenieurperspektive.
Möbel in Ingenieurperspektive.

Grundlage der Ingenieurperspektive ist, dass sich die Verkürzungsverhältnisse der Strecken parallel zu den Achsen x, y, und z wie ½ : 1 : 1 verhalten. Sucht man die entsprechenden Achsenwinkel, stellt sich heraus, dass bei senkrechter z-Achse die x-Achse um 42° und die y-Achse um 7° von der Horizontalen abweicht.[4][5]

Vor- und Nachteile

Vorteile sind:

  • Durch die einfachen Verzerrungsverhältnisse ist die Konstruktion relativ leicht zu erstellen.
  • Die notwendigen Winkel von 7° und 42° sind auf vielen Geodreiecken markiert.
  • Der Umriss einer Kugel ist in guter Näherung ein Kreis (bei der Kavalier- und Militärperspektive ist er eine Ellipse).[6]
  • Das Bild ist fast eine senkrechte Parallelprojektion mit dem Skalierungsfaktor 1,06. Deshalb ist die Bildwirkung anschaulich und Maßverhältnisse sind leicht ablesbar.

Nachteile sind:

  • Die Formen des Grundrisses und der Seitenrisse sind verzerrt dargestellt.
  • Die Darstellung wirkt weniger realistisch, da kein Fluchtpunkt (wie bei der Fluchtpunktperspektive) vorhanden ist.

Mathematischer Hintergrund

Eine Ingenieur-Axonometrie entspricht einer senkrechten Parallelprojektion auf eine Ebene mit dem Normalenvektor (= negativer Projektionsrichtung) (7,1,1) mit anschließender Skalierung um den Faktor 3221,061. Der Grundriss des Normalenvektors schließt mit der x-Achse einen Winkel von arccos(722)20,70 ein. Der Winkel gegenüber der x-y-Ebene beträgt arccos(223)19,47. Die exakten Winkel zwischen den Bildern der Koordinatenachsen sind:

  • α=arccos(74)131,42,294β=arccos(18)97,181,696

Für die (dimetrische) senkrechte Parallelprojektion mit vy=vz=2vx (ohne Skalierung!) gilt:

  • vx=230,471vy=vz=2230,942.

Einzelnachweise

  1. α und γ sind eigentlich nur 131,4° groß. Deshalb ergibt sich die Unstimmigkeit, dass bei den einfachen, gerundeten Werten α + γ + β ≠ 360° ist.
  2. Vorlage:Literatur
  3. Vorlage:Internetquelle
  4. Vorlage:Literatur
  5. Anmerkung: Wegen der räumlichen Verschiebung gegenüber dem rechtwinkligen Achsengerüst 90º / 90º / 90º sind die Winkel nicht einfach 108º / 54º / 108º, sondern komplizierter zu berechnen.
  6. Vorlage:Internetquelle