Mian–Chowla-Folge

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In der Mathematik ist die Mian–Chowla-Folge (englisch Mian–Chowla sequence) eine Folge von ganzen Zahlen, die den Anfangswert a1=1 hat und wie folgt rekursiv definiert ist:

Für n>1 ist an die kleinste ganze Zahl, für die jede paarweise Summe ai+aj verschieden ist für alle in,jn.

Die Folge wurde von Abdul Majid Mian and Sarvadaman Chowla im Jahr 1944 erfunden.[1][2]

Berechnung

Die Folge startet mit a1=1.

Angenommen, a2=2. Man betrachtet alle möglichen Summen von a1=1 und a2=2. Man erhält die Summen a1+a1=1+1=2,a1+a2=1+2=3 und a2+a2=2+2=4. Die so erhaltenen Summen 2,3 und 4 sind alle paarweise verschieden, somit ist tatsächlich a2=2.

Angenommen, a3=3. Man betrachtet alle möglichen Summen von a1=1,a2=2 und a3=3 und erhält 1+1=2,1+2=3,1+3=4,2+2=4,2+3=5 und 3+3=6. Die so erhaltenen Summen 2,3,4,4,5 und 6 sind aber nicht alle paarweise verschieden, weil 1+3=2+2=4 ist. Somit muss a3=3 sein.

Angenommen, a3=4. Man betrachtet alle möglichen Summen von a1=1,a2=2 und a3=4 und erhält 1+1=2,1+2=3,1+4=5,2+2=4,2+4=6 und 4+4=8. Die so erhaltenen Summen 2,3,4,5,6 und 8 sind alle paarweise verschieden, somit ist a3=4.

Angenommen, a4=5. Dann muss man alle möglichen Summen von a1=1,a2=2,a3=4 und a4=5 betrachten und erhält unter anderem 1+5=2+4=6, somit sind nicht alle erhaltenen Summen paarweise verschieden, es ist also a4=5.

Angenommen, a4=6. Dann muss man alle möglichen Summen von a1=1,a2=2,a3=4 und a4=6 betrachten und erhält unter anderem 2+6=4+4=8, somit sind auch in diesem Fall nicht alle erhaltenen Summen paarweise verschieden, es ist also a4=6.

Angenommen, a4=7. Dann muss man alle möglichen Summen von a1=1,a2=2,a3=4 und a4=7 betrachten und erhält unter anderem 1+7=4+4=8, somit sind auch in diesem Fall nicht alle erhaltenen Summen paarweise verschieden, es ist also a4=7.

Angenommen, a4=8. Dann muss man alle möglichen Summen von a1=1,a2=2,a3=4 und a4=8 betrachten. In diesem Fall erhält man die Summen 1+1=2,1+2=3,2+2=4,1+4=5,2+4=6,4+4=8,1+8=9,2+8=10,4+8=12 und 8+8=16. Es sind alle erhaltenen Summen paarweise verschieden, es ist also a4=8.

Insgesamt besteht die Mian–Chowla-Folge aus folgenden Gliedern:

1, 2, 4, 8, 13, 21, 31, 45, 66, 81, 97, 123, 148, 182, 204, 252, 290, 361, 401, 475, … (Vorlage:OEIS)

Eigenschaften

  • Die Mian–Chowla-Folge ist per Definition eine unendliche Sidon-Folge.
  • Für den Grenzwert der Summe der Inversen der Folgenglieder an der Mian–Chowla-Folge gilt:[3]
2,158452685i=11ai2,15846062

Ähnliche Zahlenfolge

Beginnt man die obige Zahlenfolge nicht mit a1=1, sondern mit a1=0, belässt aber die Rekursion gleich, so erhält man die folgende Zahlenfolge:

0, 1, 3, 7, 12, 20, 30, 44, 65, 80, 96, … (Vorlage:OEIS)

Die einzelnen Glieder sind jeweils um 1 kleiner als bei der obigen Mian–Chowla-Folge.

Beispiel:
Seien a1=0, a2=1 und a3=3 schon bekannt.
Angenommen, a4=4. Dann muss man alle möglichen Summen von a1=0,a2=1,a3=3 und a4=4 betrachten und erhält unter anderem 0+4=1+3=4, somit sind nicht alle erhaltenen Summen paarweise verschieden, es ist also a4=4.
Angenommen, a4=5. Dann muss man alle möglichen Summen von a1=0,a2=1,a3=3 und a4=5 betrachten und erhält unter anderem 1+5=3+3=6, somit sind nicht alle erhaltenen Summen paarweise verschieden, es ist also a4=5.
Angenommen, a4=6. Dann muss man alle möglichen Summen von a1=0,a2=1,a3=3 und a4=6 betrachten und erhält unter anderem 0+6=3+3=6, somit sind nicht alle erhaltenen Summen paarweise verschieden, es ist also a4=6.
Angenommen, a4=7. Dann muss man alle möglichen Summen von a1=0,a2=1,a3=3 und a4=7 betrachten. In diesem Fall erhält man die Summen
0+0=0,0+1=1,0+3=3,0+7=7,1+1=2,1+3=4,1+7=8,3+3=6,3+7=10 und 7+7=14.
Es sind alle erhaltenen Summen paarweise verschieden, es ist also a4=7.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise