Bernoulli-Dreieck

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Version vom 2. Januar 2024, 21:48 Uhr von imported>Schmorbraten (Die Formel für Bn,4 ist richtig, ebenso die Behauptung für die Hyperebenen, jedoch nicht für die Kreisteilung. Hier handelt es sich um n+1 Punkte, damit B_n,4 Regionen entstehen. Das entspricht übrigens auch der englischen Wiki-Seite. Es ist leicht zu prüfen, B_5,4 = 31 Regionen, dafür benötigt man 6 Punkte, da mit 5 Punkten nur 16 = B_4,4 erzeugt werden.)
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Ableitung des Bernoulli-Dreiecks (blauer fetter Text) vom Pascal-Dreieck (rosa kursiv)

Das Bernoulli-Dreieck ist eine Form der grafischen Darstellung von Partialsummen der Binomialkoeffizienten (nk). Der Name geht auf den Mathematiker Jakob I Bernoulli zurück.[1]

Beschreibung

Für jede nicht negative ganze Zahl n und für jede ganze Zahl k zwischen 0 und n ist die n-te Zeile und k-te Spalte des Bernoulli-Dreiecks gegeben durch die Summe der ersten k Binomialkoeffizienten n-ter Ordnung:

p=0k(np)

Die ersten Zeilen des Bernoulli-Dreiecks lauten:

k0123456789n011122134314784151115165161626313261722425763647182964991201271288193793163219247255256911046130256382466502511512

Ähnlich wie beim Pascalschen Dreieck ist jede Stelle im Bernoulli-Dreieck die Summe von zwei Stellen der vorherigen Zeile, mit Ausnahme der letzten Zahl jeder Zeile, die das Doppelte der letzten Zahl der vorherigen Zeile ist. Sei zum Beispiel Bn,k das Element in der n-ten Zeile und k-ten Spalte. Dann gilt:

Bn,0=1 für k=0Bn,k=Bn1,k+Bn1,k1 für 0<k<nBn,n=2Bn1,k1=2n für k=n

Eigenschaften

Folgen aus der On-Line Encyclopedia of Integer Sequences im Bernoulli-Dreieck

Die Spalten des Bernoulli-Dreiecks ergeben spezielle Zahlenfolgen (wobei, falls es noch keine Zahl in dieser Spalte gibt, die ganz rechten Werte aus den oberen Zeilen genommen werden):

  • Die erste Spalte ganz links (k=0) ergibt die triviale Einerfolge, es ist Bn,0=1:
1, 1, 1, 1, 1, 1, 1, … (Vorlage:OEIS)
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, … (Vorlage:OEIS)
  • Die dritte Spalte von links (k=2) ergibt die Folge der Dreieckszahlen plus Eins, es ist Bn,2=n2+n2+1=n2+n+22. Dies ist auch die Folge der zentralpolygonalen Zahlen (auch Zahlenfolge des faulen Kellners genannt (vom englischen Lazy caterer's sequence)):
1, 2, 4, 7, 11, 16, 22, 29, 37, 46, 56, 67, 79, 92, 106, 121, 137, 154, 172, 191, 211, …(Vorlage:OEIS)
  • Die vierte Spalte von links (k=3) ergibt die Folge der Kuchenzahlen (vom englischen cake number), es ist Bn,3=16(n+1)(n(n1)+6):
1, 2, 4, 8, 15, 26, 42, 64, 93, 130, 176, 232, 299, 378, 470, 576, 697, 834, 988, … (Vorlage:OEIS)
  • Die fünfte Spalte von links (k=4) ergibt die Zahlenfolge, die die maximale Anzahl von Regionen angibt, die durch Verbinden von n+1 Punkten um einen Kreis durch gerade Linien erhalten werden können, es ist also Bn,4=1+(n+12)+(n+14).[2] Alternativ gibt die fünfte Spalte auch die maximale Anzahl von Regionen im vierdimensionalen Raum an, die man durch n1 dreidimensionale Hyperebenen bilden kann (beginnend mit n=1):
1, 2, 4, 8, 16, 31, 57, 99, 163, 256, 386, 562, 794, 1093, 1471, 1941, 2517, 3214, … (Vorlage:OEIS)
  • Im Allgemeinen gibt die (k+1)-te Spalte die maximale Anzahl von Regionen im k-dimensionalen Raum an, die durch n1 (k1)-dimensionale Hyperebenen gebildet werden (beginnend mit n=1).
Zum Beispiel bedeutet das für die (k+1)=6-te Spalte die maximale Anzahl von Regionen im k=5-dimensionalen Raum, die durch n1 (k1)=4-dimensionale Hyperebenen gebildet werden (beginnend mit n=1).
1, 2, 4, 8, 16, 32, 63, 120, 219, 382, 638, 1024, 1586, 2380, 3473, 4944, 6885, 9402, … (Vorlage:OEIS)
Beispiel:
An der achten Stelle (also bei n=8) dieser sechsten Spalte des Bernoulli-Dreiecks (es ist also (k+1)=6 und somit k=5) steht die Zahl 120. Man kann somit im fünfdimensionalen Raum n1=7 vierdimensionale Hyperebenen so legen, dass der fünfdimensionale Raum in 120 Teilräume (Regionen) zerfällt.
  • Die (k+1)-te Spalte gibt auch die Anzahl der Kompositionen von n in k+1 oder weniger Teile an (also die Anzahl der Möglichkeiten, die Zahl n in die Summe von k+1 oder weniger natürliche Zahlen zu zerlegen), wobei die Reihenfolge eine Rolle spielt.
Beispiel 1:
Man betrachte zum Beispiel die (k+1)=2-te Spalte des Bernoulli-Dreiecks:
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, … (Vorlage:OEIS)
An der fünften Stelle (also bei n=5) dieser zweiten Spalte des Bernoulli-Dreiecks (es ist also k+1=2) steht die Zahl 5. Es gibt also 5 Möglichkeiten, die Zahl n=5 in k+1=2 oder weniger Teile zu zerlegen. Diese Möglichkeiten lauten:
5 = 5 = 1+4 = 4+1 = 2+3 = 3+2
Beispiel 2:
Man betrachte zum Beispiel die (k+1)=3-te Spalte des Bernoulli-Dreiecks:
1, 2, 4, 7, 11, 16, 22, 29, 37, 46, 56, 67, 79, 92, 106, 121, 137, 154, 172, 191, 211, …(Vorlage:OEIS)
An der fünften Stelle (also bei n=5) dieser dritten Spalte des Bernoulli-Dreiecks (es ist also k+1=3) steht die Zahl 11. Es gibt also 11 Möglichkeiten, die Zahl n=5 in k+1=3 oder weniger Teile zu zerlegen. Diese Möglichkeiten lauten:
5 = 5 = 1+4 = 4+1 = 2+3 = 3+2 = 1+1+3 = 1+3+1 = 3+1+1 = 1+2+2 = 2+1+2 = 2+2+1
Beispiel 3:
Man betrachte zum Beispiel die (k+1)=9-te Spalte des Bernoulli-Dreiecks:
1, 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128, 256, 511, 1013, 1981, 3797, 7099, 12911, 22819, 39203, 65536, … (Vorlage:OEIS)
An der zehnten Stelle (also bei n=10) dieser neunten Spalte des Bernoulli-Dreiecks (es ist also k+1=9) steht die Zahl 511. Es gibt also 511 Möglichkeiten, die Zahl n=10 in k+1=9 oder weniger Teile zu zerlegen. Die einzige Möglichkeit, die nicht gezählt wird, ist 1+1+1++1=10, weil hier die Zahl n=10 in 10 Summanden aufgeteilt wird, aber nur maximal 9 erlaubt sind.
0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144, 233, 377, 610, 987, … (Vorlage:OEIS)
Man erhält diese Fibonacci-Folge ab ihrem 3. Wert im Bernoulli-Dreieck auf die folgende Art und Weise:
nk 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
0 1 - - - - - - - - -
1 1 2 - - - - - - - -
2 1 3 4 - - - - - - -
3 1 4 7 8 - - - - - -
4 1 5 11 15 16 - - - - -
5 1 6 16 26 31 32 - - - -
6 1 7 22 42 57 63 64 - - -
7 1 8 29 64 99 120 127 128 - -
8 1 9 37 93 163 219 247 255 256 -
9 1 10 46 130 256 382 466 502 511 512
so erhält man die Fibonacci-Zahlen
1=1
2=2
3=41
5=83
8=1671
13=32154
21=6431111
34=12863265
55=25612757161
89=512255120426

Siehe auch

Einzelnachweise