Zyklisches Sieben

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Zyklisches Sieben ist ein mathematisches Phänomen aus der Kombinatorik. Es tritt dann auf, wenn das Berechnen der erzeugenden Funktion an den Stellen der Einheitswurzeln gleichzeitig ein Abzählen von Symmetrieklassen von Objekten ist, auf die eine zyklische Gruppe wirkt.[1]

Definition

Sei X eine endliche Menge und Cn=a eine zyklische Gruppe der Ordnung n, welche auf X operiert. Sei P(q)[q] ein Polynom mit ganzzahligen Koeffizienten in q. Für ein d bezeichnen wir mit ζd die Einheitswurzeln

ζd:=exp(2πidn).

Das Triple (X,P(q),Cn) besitzt das Zyklisches-Sieben-Phänomen (CSP von Vorlage:EnS) falls für alle d die Gleichung

|{xX:gdx=x}|=P(ζd)

gilt. Das heißt, das Polynom ausgewertet an den Einheitswurzeln ζd ist gleich der Anzahl der Element in X, für die gdx=x gilt.

Da P(1)=|X| gilt, ist P(q) eine erzeugende Funktion von X genannt das q-Analogon von X.

Beispiel

Sei n,k mit 0kn. Bezeichne mit Mk=i1i2ik eine Multimenge auf [n]:={1,2,,n} mit k Elementen und 1i1i2ikn. Dann sei X die Familie[2]

X=(([n]k)):={Mk:Mkist eine k-Multimenge von [n]}

und für die Kardinalität gilt

|X|=(n+k1k).

Betrachte die zyklische Gruppe Cn=(1,2,,n). Dann wirkt die Gruppenoperation gCn auf Mk wie folgt

gMk=g(i1)g(i2)g(ik).

Als P(q) wählen wir den q-Binomialkoeffizient

P(q)=(n+k1k)q:=[n+k1]q![k]q![n1]q!

wobei [k]q!:=[k]q[k1]q[1]q und [k]q:=1+q+q2++qk1 das q-Analogon von k bezeichnet. Es lässt sich zeigen, dass das Tripel (X,P(q),Cn) das CSP besitzt.

Als konkretes Beispiel wähle n=3,k=2. Es gilt X={11,22,33,12,13,23} und C3={e,(1,2,3),(1,3,2)}. Sei g=(1,2,3) dann ist

(1,2,3)11=22,(1,2,3)22=33(1,2,3)33=11,(1,2,3)12=23,(1,2,3)13=12,(1,2,3)23=13.

Dann ist das entsprechende Polynom

P(q)=(42)q=[4]q![2]q![2]q!=1+q+2q2+q3+q4.

Literatur

Einzelnachweise