Konzewitschs Formel

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Konzewitschs Formel (auch Konzewitschs Quantisierungsformel) ist eine Formel der mathematischen Physik. Sie beschreibt wie lokal ein Sternprodukt auf einer endlich-dimensionalen Poisson-Mannigfaltigkeit konstruiert werden kann. Dadurch entsteht eine Deformationsquantisierung der Poisson-Algebra.

Die Formel stammt von dem Mathematiker Maxim Konzewitsch.[1]

Konzewitschs Formel

Der Operator besteht aus „Gewichten“ wΓ und Bidifferentialoperatoren BΓ,π, welche mit Hilfe von Graphen konstruiert werden. Zu jedem möglichen Graphen wird ein Gewicht und ein Bidifferentialoperator konstruiert.

Vorbereitung

Konstruktion des Graphens

Beispiel eines gültigen Graphen (n=3)

Sei Γ=(V,E) ein beschrifteter orientierter Graph (V = Knoten, E = Kanten), der keine Schleifen besitzt, n+2 Knoten und 2n Kanten hat. Weiter soll sich V in zwei geordnete Mengen {1,,n} und {F,G} zerlegen lassen.

Γ besitzt die Beschriftung e11,e12,e21,e22,,en1,en2, wobei ekj mit j{1,2} bedeutet, dass die Kante in k{1,,n} beginnt.

Mit Gn bezeichnen wir die Subklasse all dieser Graphen.

Beispiel: Der Graph im Bild besitzt folgende Kanten

(e11,e12,e21,e22,e31,e32)=((1,F),(1,2),(2,F),(2,G),(3,F),(3,G)).

Konstruktion des Bidifferentialoperators

Sei π𝔛2:=Γ(2TM) ein Poisson-Bivektorfeld einer Poisson-Mannigfaltigkeit M. Weiter sei I:E{1,,d} eine Funktion, welche die Kanten neu beschriftet (e11,e12,,en1,en2)(i1,,id), so dass die neue Beschriftungen unabhängig von den Indizes sind.

Für jeden zulässigen Graphen ΓGn assoziieren wir einen Bidifferentialoperator

BΓ,π:C(M)×C(M)C(M).

Die Knoten F und G repräsentieren eine Funktion f und g und für jeden Knoten k{1,,n} assoziieren wir einen Tensor πI(ek1)I(ek2). Zu jeder Kante il assoziieren wir zudem eine partielle Ableitung der Funktion oder des Tensors am Endknoten des Pfeils. Die Ableitungen werden in der durch die Beschriftung vorgeschriebenen Reihenfolge multipliziert.

Die allgemeine Formel für den Operator BΓ,π ist

BΓ,π:=I:E{1,,d}[k=1n(eE,e=(,k)I(e))πI(ek1)I(ek2)](eE,e=(,F)I(e))f(eE,e=(,G)I(e))g.

Beispiel: Der zum Graphen im Bild assoziierte Bidifferentialoperator ist

(f,g)i1,,i6πi1,i2i2(πi3,i4)πi5,i6i1i3i5(f)i4i6(g).

Der Graph sagt, wir haben die Tensoren {πi1,i2,πi3,i4,πi5,i6} und wegen der Kante i2 müssen wir πi3,i4 ableiten. Die restlichen Kanten sind Ableitungen von f bzw. g.

Berechnung des Gewichts

Sei die obere Halbebene (Im(z)>0) mit der hyperbolischen Metrik

ds2=dx2+dy2y2.

Definiere für pq

ϕ(p,q):=arg(qpqp¯)=12ilog((qp)(q¯p)(qp¯)(q¯p¯)).

ϕ(p,q) misst den Winkel zwischen der Geodäte [p,q] und der Geodäte [p,] gegen den Uhrzeigersinn.

Sei 𝓃 der Raum der Konfiguration von n nummerierten paarweise verschiedenen Punkten in

𝓃:={(𝓅1,,𝓅𝓃)𝓅𝓀, 𝓅𝓀𝓅𝓁für𝓀𝓁}.

𝓃𝓃 ist eine nicht-kompakte glatte 2n-dimensional Mannigfaltigkeit.

Sei ΓGn ein Graph und (p1,,pn)𝓃 eine Konfiguration, dann können wir den Graphen auf 2 übertragen. Wir weisen jedem Punkt pk einen Knoten 1kn zu, den Punkt 0 dem Knoten F und den Punkt 1 dem Knoten G.

Sei ekbE eine Kante, dann definieren wir ϕekb:=ϕ(k,b).

Das Gewicht lässt sich wie folgt berechnen

wΓ:=1n!(2π)2n𝓃k=1n(dϕek1dϕek2).

Konzewitschs Formel

Sei π ein Poisson-Bivektorfeld in einem offenen Gebiet in d. Dann definiert die Formel

fg=n=0tnΓGnwΓBΓ,π(f,g)

ein Sternprodukt auf der gegebenen Poisson-Mannigfaltigkeit M. Seine Äquivalenzklasse ist unabhängig von den gewählten Koordinaten auf M.

Physikalische Interpretation

Um eine physikalische Interpretation zu erhalten, wählen wir t:=i2.

Globalisierung

Konzewitsch hat die Quantisierung von d auf eine allgemeine Poisson-Mannigfaltigkeit erweitert. Die Globalisierung stammt von Alberto Cattaneo, Giovanni Felder und Lorenzo Tomassini.[2]

Literatur

Einzelnachweise