Kinetische Helizität

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Die kinetische Helizität ist eine Größe in der Fluiddynamik. Sie ist ein Maß, das zeigt, wie die Wirbellinien ineinander verketten und umeinander kreisen. Diese Tatsache wurde in den 1960ern unabhängig voneinander durch Jean-Jacques Moreau (1961)[1] und Keith Moffatt (1969)[2] bewiesen. Die kinetische Helizität spielt eine wichtige Rolle in der Dynamotheorie, die das Ziel hat, die Erzeugung und Erhaltung von großen magnetischen Strukturen, wie zum Beispiel das Magnetfeld der Erde zu erklären. Der Grund dafür liegt darin, dass die kinetische Helizität und die magnetische Helizität stark miteinander wechselwirken[3][4] (z. B. durch das Alfvénsche Theorem) und letztere die Eigenschaft hat, immer größere magnetische Strukturen zu bilden.

Mathematische Formulierung

Allgemein ist die Helizität H𝐟 eines glatten dreidimensionalen Vektorfeldes 𝐟 durch das Volumenintegral des Skalarproduktes von 𝐟 und dessen Rotation ×𝐟 definiert:

Hf=𝐟×𝐟d3𝐫,

wobei d3𝐫 das infinitesimale Volumenelement ist, und die Integration über das gesamte betrachtete Gebiet stattfindet.

Die kinetische Helizität HK wird als die Helizität des Geschwindigkeitsfeldes 𝐯 definiert:

HK=𝐯ωd3𝐫.

wobei ω=×𝐯 die Wirbelstärke des Fluids ist.

Topologische Interpretation

Der Name „Helizität“ beruht auf der Tatsache, dass die Bewegung der Fluidpartikel in einer Strömung mit der Geschwindigkeit 𝐯 und Wirbelstärke ω=×𝐯, in Gebieten, in denen die kinetische Helizität HK0 eine Helix bildet. Für HK>0 ist diese linkshändig, und für HK<0 rechtshändig.

Siehe auch

Einzelnachweise