6j-Symbol

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Das 6j-Symbol von Eugene Wigner ist eine Notation zur Kopplung von Drehimpulsen in der Quantenmechanik. Es spielt eine Rolle bei der Kopplung von drei quantenmechanischen Drehimpulsen.

Definition

Es ist folgendermaßen als Summe über Produkte von vier 3j-Symbolen definiert:

{j1j2j3j4j5j6}
=m1,,m6(1)k=16(jkmk)(j1j2j3m1m2m3)(j1j5j6m1m5m6)(j4j2j6m4m2m6)(j4j5j3m4m5m3).

Dabei ist zu beachten, dass nicht alle mi nichtverschwindende Beiträge leisten (Auswahlregeln der 3j-Symbole, siehe dort).

Symmetrien

Das 6j-Symbol ist invariant unter Vertauschung seiner Spalten:

{j1j2j3j4j5j6}={j2j1j3j5j4j6}={j1j3j2j4j6j5}={j3j2j1j6j5j4}=

Es ist auch invariant unter gleichzeitiger Vertauschung von übereinanderstehenden Symbolen in zwei Spalten:

{j1j2j3j4j5j6}={j4j5j3j1j2j6}={j1j5j6j4j2j3}={j4j2j6j1j5j3}.

Insgesamt gibt es 24 Symmetrien.

Das 6j-Symbol

{j1j2j3j4j5j6}

verschwindet außer j1,j2,j3 erfüllen die Dreiecksbedingung:

j1=|j2j3|,,j2+j3

Wegen der oben erläuterten Symmetrien müssen auch j1,j5,j6, j4,j2,j6, j4,j5,j3 die Dreiecksbedingung erfüllen. Außerdem muss die Summe aller Elemente dieser Dreiertupel eine ganze Zahl sein.

Spezialfall

Für j6=0 gilt folgende Formel für das 6j-Symbol:

{j1j2j3j4j50}=δj2,j4δj1,j5(2j1+1)(2j2+1)(1)j1+j2+j3{j1j2j3}

Das trianguläre Delta {j1j2j3} ist gleich 1 falls j1,j2,j3 die Dreiecksbedingung erfüllen und 0 sonst.

Orthogonalitätsrelation

Die 6j-Symbole erfüllen die Orthogonalitätsrelation:

j3(2j3+1){j1j2j3j4j5j6}{j1j2j3j4j5j6}=δj6j62j6+1{j1j5j6}{j4j2j6}.

Asymptotische Entwicklung

Falls alle ji im 6j-Symbol groß sind ist:

{j1j2j3j4j5j6}112π|V|cos(i=16Jiθi+π4).

Die Formel wurde von Tullio Regge und G. Ponzano[1] vermutet und wurde von Justin Roberts bewiesen.[2] und nutzt die sich asymptotisch ergebende Tetraeder-Geometrie aus. Dabei ist V das Volumen des Tetraeders, Ji=ji+12 die Länge der Seite i und θi der Winkel der Seiten, die an die i-te Kante stoßen.

Zusammenhang mit Racah-W-Koeffizienten

Sie sind mit den Racah-W-Koeffizienten verbunden, die ebenfalls zur Kopplung von drei Drehimpulsen verwendet werden:

{j1j2j3j4j5j6}=(1)j1+j2+j4+j5W(j1j2j5j4;j3j6).

Die Racah-W-Koeffizienten sind Koeffizienten:

W(j1j2Jj3;J12J23)(j1,(j2j3)J23)J|((j1j2)J12,j3)J(2J12+1)(2J23+1).

beim Übergang von einer Basis, in der j1 und j2 zu J12 gekoppelt sind und dieses dann mit j3 zum Gesamtdrehimpuls J und einer Basis, in der zuerst j2 und j3 zu J23 gekoppelt sind und dieses dann mit j3 zu J:

|((j1j2)J12j3)JM=J23(j1,(j2j3)J23)J|((j1j2)J12j3)J|(j1,(j2j3)J23)JM
=(2J12+1)J23(2J23+1)W(j1j2Jj3;J12J23)|(j1,(j2j3)J23)JM

Literatur

  • Alan Robert Edmonds: Drehimpulse in der Quantenmechanik, BI Hochschultaschenbücher 1964 (englisches Original Princeton UP 1957)
  • A. Messiah: Quantenmechanik, Band 2, De Gruyter 1985, Anhang C

Einzelnachweise

  1. Ponzano, Regge: Semiclassical Limit of Racah Coefficients, in: Spectroscopy and Group Theoretical Methods in Physics, Amsterdam, 1968, S. 1–58
  2. J. Roberts: Classical 6j-symbols and the tetrahedron, Geometry and Topology, Band 3, 1998, S. 21–66, Arxiv