Idelegruppe

Aus testwiki
Version vom 1. Oktober 2024, 01:11 Uhr von imported>Middle Distance Biker 39 (Literaturangaben leicht verbessert nach Hinweis Schrägstrich mit Leerzeichen, ISBN-13 erst ab 2007)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Idelegruppe und die Idelklassengruppe stellen in der Mathematik zentrale Objekte der Klassenkörpertheorie dar.

In der lokalen Klassenkörpertheorie spielt die multiplikative Gruppe des lokalen Körpers eine wichtige Rolle. In der globalen Klassenkörpertheorie wird diese Rolle von der Idelklassengruppe übernommen, welche der Quotient aus den Einheiten des Adelerings und den Einheiten des Körpers ist. Der Begriff des Idels ist eine Abänderung des Idealbegriffs, wobei beide Begriffe in Beziehung zueinander stehen, siehe dazu den Satz über den Zusammenhang zwischen der Ideal- und der Idelklassengruppe. Der Idelbegriff wurde in 1936 und 1941 von dem französischen Mathematiker Claude Chevalley veröffentlichten Arbeiten unter dem Namen „ideal element“ (abgekürzt: id.el.) eingeführt.

Verallgemeinerungen des Artinschen Reziprozitätsgesetzes führen zur Verbindung von automorphen Darstellungen und Galois-Darstellungen von K (Langlands-Programm). Genauer operiert die absolute Galoisgruppe auf der algebraischen De-Rham-Kohomologie von Shimura-Varietäten mit Werten in der Idelgruppe. Diese Darstellungen sind Hodge-Tate mit Gewichten (1,2).

Die Idelegruppe, speziell die Idelklassengruppe, findet Anwendung in der Klassenkörpertheorie, welche sich mit abelschen Körpererweiterungen von K beschäftigt. Das Produkt der lokalen Reziprozitätskarten in der Klassenkörpertheorie gibt einen Homöomorphismus von der Idelegruppe in die Galoisgruppe der maximalen abelschen Erweiterung über einem algebraischen Zahlkörper. Das Artinsche Reziprozitätsgesetz, welches eine Verallgemeinerung des quadratischen Reziprozitätsgesetzes von Gauß ist, besagt, dass das Produkt in der multiplikativen Gruppe des Zahlkörpers verschwindet. Daher erhalten wir die globale Reziprozitätskarte der Idelklassengruppe von dem abelschen Teil der absoluten Galoisgruppe der Körpererweiterung.

Notation: Im Folgenden ist K ein globaler Körper. Das bedeutet, dass K entweder ein algebraischer Zahlkörper oder ein algebraischer Funktionenkörper positiver Charakteristik vom Transzendenzgrad 1 ist. Im ersten Fall bedeutet das, dass K/ eine endliche Körpererweiterung ist, im zweiten Fall, dass K/𝔽pr(t) eine endliche Körpererweiterung ist. Im Folgenden bezeichnet v eine Stelle von K. Die triviale Bewertung und der dazu korrespondierende triviale Betrag werden im kompletten Artikel ausgeschlossen. Es wird unterschieden zwischen endlichen (nicht-archimedischen) Stellen, welche als v< oder v notiert werden und unendlichen (archimedischen) Stellen, welche als v notiert werden. Im Folgenden bezeichne P die endliche Menge der unendlichen Stellen von K. Wir schreiben P für eine endliche Teilmenge der Stellenmenge von K, welche P enthält. Sei Kv die Vervollständigung von K nach einer Stelle v. Bei einer diskreten Bewertung v bezeichne mit 𝒪v den zugehörigen diskreten Bewertungsring von Kv und mit 𝔪v das maximale Ideal von 𝒪v. Ist dieses ein Hauptideal, so schreibe πv für ein uniformisierendes Element. Der Leser sei weiterhin auf die eineindeutige Identifikation von Beträgen und Bewertungen eines Körpers hingewiesen bei Fixierung einer geeigneten Konstante C>1: Die Bewertung v wird dem Betrag ||v zugeordnet, welcher wie folgt definiert wird:

|x|v:={Cv(x), falls x00, falls x=0xK.

Umgekehrt wird dem Betrag || die Bewertung v|| zugeordnet, welche wie folgt definiert ist: v||(x):=logC(|x|) für alle xK×. Diese Identifikation wird im Artikel laufend verwendet.

Definition der Idelegruppe eines globalen Körpers K

Topologie auf der Einheitengruppe eines topologischen Rings

Sei R ein topologischer Ring. Dann bildet R× mit der Teilraumtopologie im Allgemeinen keine topologische Gruppe. Wir installieren deshalb auf R× die folgende, gröbere Topologie, was bedeutet, dass weniger Mengen offen sind: Betrachte die Inklusionsabbildung

ι:R×R×R,x(x,x1).

Wir installieren auf R× die Topologie, die von der entsprechenden Teilraumtopologie auf R×R erzeugt wird. Das heißt, wir installieren auf ι(R×) die Teilraumtopologie der Produkttopologie. Eine Menge UR× ist per Definition genau dann offen in der neuen Topologie, wenn ι(U) in der Teilraumtopologie offen ist. Mit dieser Topologie wird (R×,) eine topologische Gruppe und die Inklusionsabbildung R×R wird stetig. Es ist die gröbste Topologie, welche aus der Topologie von R entsteht und die R× zu einer topologischen Gruppe macht.

Beweis: Man nehme den topologischen Ring 𝔸. Dann ist die Inversionsabbildung nicht stetig. Dies kann an folgendem Beispiel eingesehen werden: Betrachte die Folge

x1=(2,1,)x2=(1,3,1,)x3=(1,1,5,1,)

Diese Folge konvergiert in der 𝔸-Topologie gegen das Einsadel, denn für eine gegebene Umgebung U der 0 können wir annehmen, dass U die folgende Form hat:

U=p prim pNUp×p prim p>Np.

Weiterhin gilt, dass (xn)pp für alle n,p und daher (xn)p1p für alle p. Es folgt, dass xn1U für alle n0 groß genug. Das Bild dieser Folge unter der Inversionsabbildung konvergiert nicht mehr in der Teilraumtopologie von 𝔸 (vgl. das Lemma über den Unterschied zwischen der restringierten und unrestringierten Produkttopologie). In dieser neuen Topologie konvergiert weder die Folge noch ihre Inverse. Dieses Beispiel zeigt insbesondere, dass die beiden Topologien verschieden sind. Wir installieren also auf den Einheiten die oben beschriebene Topologie. Mit dieser Topologie wird R× eine topologische Gruppe. Es bleibt die Stetigkeit der Inversionsabbildung zu zeigen. Sei UR× eine beliebige, offen Menge in der oben definierten Topologie, d. h. U×U1R×R ist offen. Zu zeigen ist, dass U1R× offen ist, d. h. zu zeigen ist, dass U1×(U1)1=U1×UR×R offen ist. Dies ist nach Voraussetzung der Fall.

Die Idelegruppe eines globalen Körpers K

Sei K ein globaler Körper. Die Einheitengruppe des Adelerings ist die sogenannte Idelegruppe von K, welche im Folgenden mit

IK:=𝔸K×

bezeichnet wird. Definiere weiterhin

IK,S:=𝔸K,S×,IKS:=(𝔸KS)×.

Wir installieren auf der Idelegruppe die Topologie, die wir im Abschnitt zuvor definiert haben. Dadurch wird die Idelegruppe eine topologische Gruppe.

Die Idelegruppe als restringiertes Produkt

Sei K ein globaler Körper. Es gilt:

IK,S=vS^𝒪v×Kv×,IKS=vS^𝒪v×Kv×,undIK=v^𝒪v×Kv×,

wobei die Gleichheit im Sinne topologischer Ringe zu verstehen ist. Das restringierte Produkt trägt die restringierte Produkttopologie, welche erzeugt wird von den restringierten offenen Rechtecken. Diese haben die folgende Gestalt:

vEUv×vE𝒪v×,

wobei E eine endliche Teilmenge aller Stellen ist und UvKv× beliebige, offene Mengen sind.

Beweis: Wir führen den Beweis für IK. Die anderen beiden Aussagen folgen analog. Zuerst überlegen wir uns die Mengengleichheit. Betrachte dazu folgende Gleichungskette:

IK:=𝔸K×:={x=(xv)v𝔸K:y=(yv)v𝔸K:xy=1}={x=(xv)v𝔸K:y=(yv)v𝔸K:xvyv=1v}={x=(xv)v:xvKv×v und xv𝒪v×v bis  auf  endlich  viele }=v^𝒪v×Kv×.

Beim Übergang von Zeile 2 zu 3 ist zu beachten, dass sowohl x als auch x1=y in 𝔸K sein sollen, also xv𝒪v für fast alle v und xv1𝒪v für fast alle v, also insgesamt xv𝒪v× für fast alle v. Als Nächstes überlegen wir uns, dass die beiden Topologien übereinstimmen. Offensichtlich ist jedes restringierte offene Rechteck auch offen in der Topologie der Idelegruppe. Andererseits sei UIK offen in der Topologie der Idelegruppe, d. h. U×U1𝔸K×𝔸K ist offen. Es folgt, dass für jedes uU ein restringiertes offenes Rechteck existiert, welches u enthält und in U liegt. Also ist U als Vereinigung restringierter offener Rechtecke darstellbar, also offen in der restringierten Produkttopologie.

Weitere Definitionen

Unter Verwendung der bisherigen Notation, definiere

𝒪^:=v𝒪v=v<𝒪v

und 𝒪^× als die entsprechende Einheitengruppe. Es gilt dann

𝒪^×=v<𝒪v×.

Die Idelegruppe I(L) bei einer Körpererweiterung L/K

Alternative Beschreibung der Idelegruppe im Fall L/K

Sei K ein globaler Körper und sei L/K eine endliche Körpererweiterung. Dann ist L wieder ein globaler Körper und die Idelegruppe IL ist definiert. Definiere

Lv×:=wvLw×,𝒪v~×:=wv𝒪w×.

Beachte, dass beide Produkte endlich sind. Es gilt dann:

IL=v^𝒪v~×Lv×.

Einbettung der Idelegruppe von K in die Idelegruppe von L

Es gibt eine kanonische Einbettung der Idelegruppe von K in die Idelegruppe von L. Dem Idel a=(av)vIK wird das Idel a=(a'w)wIL mit a'w=avKv×Lw× für wv zugeordnet. Deshalb kann IK als Untergruppe von IL aufgefasst werden. Ein Element a=(aw)wIL liegt also genau dann in der Untergruppe IK, wenn seine Komponenten awKv× erfüllen für wv und wenn weiterhin gilt, dass aw=aw für wv und wv für die gleiche Stelle v von K.

Die Idelegruppe einer K-Algebra A

Sei A eine endlichdimensionale K-Algebra, wobei K ein globaler Körper ist. Betrachte die Einheitengruppe von 𝔸A. Die Abbildung xx1 ist im Allgemeinen nicht stetig in der Teilraumtopologie. Somit bilden die Einheiten keine topologische Gruppe. Wir statten 𝔸A× deswegen mit der Topologie aus, die wir in dem Abschnitt über die Einheiten auf topologischen Ringen definiert haben. Mit dieser Topologie versehen, nennen wir die Einheitengruppe von A die Idelegruppe 𝔸A× von A. Die Elemente der Gruppe werden die Idele von A genannt.

Sei α eine endliche Teilmenge von A, welche eine K-Basis von A enthält. Sei wieder αv der 𝒪v-Modul, der von α in Av erzeugt wird. Wie bereits bei der Betrachtung des Adelerings, existiert eine endliche Teilmenge P0 der Stellenmenge, welche P enthält, so dass für alle vP0 gilt, dass αv ein kompakter Unterring von Av ist und die Einheiten enthält. Weiterhin gilt für jedes v, dass Av× eine offene Teilmenge von Av ist und dass die Abbildung xx1 stetig auf Av× ist. Es folgt, dass die Abbildung x(x,x1) die Gruppe Av× homöomorph auf ihr Bild unter dieser Abbildung in Av×Av abbildet. Für vP0 sind αv× diejenigen Elemente von Av×, welche unter der obigen Abbildung auf αv×αv abgebildet werden. Somit ist αv× eine offene und kompakte Untergruppe von Av×. Der Beweis dieser Aussage findet sich in Weil (1967), S. 71ff.

Diese Betrachtungen lassen sich insbesondere auf die Endomorphismenalgebren von Vektorräumen anwenden. Sei E ein endlichdimensionaler K-Vektorraum, wobei K ein globaler Körper ist. Sei End(E):={φ:EE,φ ist  eine K -lineare  Abbildung }. Dies ist eine K-Algebra. Es gilt: End(E)×=Aut(E), wobei eine lineare Abbildung genau dann invertierbar ist, wenn ihre Determinante von 0 verschieden ist. Wenn K ein topologischer Körper ist, dann ist Aut(E) eine offene Teilmenge von End(E), denn End(E)Aut(E)=det1({0}). Da {0} abgeschlossen ist und det stetig ist, ist Aut(E) offen. Mit A:=End(A) kann man dann wie oben die Idele von A betrachten.

Alternative Charakterisierung der Idelegruppe: Sei die Situation wie zuvor: Sei P eine endliche Teilmenge der Stellenmenge welche P0 enthält. Dann ist

𝔸A(P,α)×:=vPAv××vPαv×

eine offene Untergruppe von 𝔸A×, wobei 𝔸A× als Vereinigung der 𝔸A(P,α)× geschrieben werden kann, und wobei PP0 alle endlichen Teilmengen der Stellenmenge durchläuft. Ein Beweis dieser Aussage findet sich in Weil (1967), S. 72.

Im Spezialfall A=K erhält man Folgendes. Für jede endliche Teilmenge der Stellenmenge von K, welche P enthält, ist die Gruppe

𝔸K(P)×=vPKv××vP𝒪v×

eine offene Untergruppe von 𝔸K×=IK. Es gilt weiterhin, dass IK die Vereinigung aller dieser Untergruppen 𝔸K(P)× ist.

Spur und Norm

Die Spur kann nicht ohne weiteres auf die Idelegruppe übertragen werden, die Norm allerdings schon. Sei dazu αIK. Dann ist conL/K(α)IL, also haben wir einen injektiven Gruppenhomomorphismus

conL/K:IKIL.

Da αIL und somit invertierbar ist, so ist auch NL/K(α) invertierbar, da (NL/K(α))1=NL/K(α1). Es gilt also, dass NL/K(α)IK. Folglich liefert die Einschränkung der Normabbildung die folgende Abbildung:

NL/K:ILIK.

Diese ist stetig und erfüllt ebenfalls die Eigenschaften der Norm aus dem Lemma über die Eigenschaften von Spur und Norm.

Eigenschaften

K* ist eine diskrete Untergruppe von I(K)

Die Einheiten des globalen Körpers K können diagonal in die Idelegruppe eingebettet werden:

K×IK,S,a(a,a,a,).

Da K×Kv× für alle v gilt, folgt die Wohldefiniertheit und Injektivität dieser Abbildung wie beim entsprechenden Satz über den Adelering.

Weiterhin gilt, dass die Untergruppe K× diskret (und damit insbesondere abgeschlossen) in IK ist. Diese Tatsache folgt analog wie bei dem entsprechenden Satz über den Adelering.

Insbesondere ist A× eine diskrete Untergruppe von 𝔸A×.

Die Idelklassengruppe

In der algebraischen Zahlentheorie wird für einen gegebenen Zahlkörper K die Idealklassengruppe betrachtet. Analog dazu definiert man den Begriff der Idelklassengruppe wie folgt.

In Analogie zum Begriff des Hauptideals werden die Elemente von K× in IK als Hauptidele von IK bezeichnet. Der Quotient, also die Faktorgruppe CK:=IK/K×, wird die Idelklassengruppe von K genannt. Diese steht in Zusammenhang mit der Idealklassengruppe (vgl. den Satz über den Zusammenhang zwischen der Ideal- und der Idelklassengruppe) und ist Hauptgegenstand bei den Betrachtungen in der Klassenkörpertheorie.

Da K× abgeschlossen in IK ist, folgt, dass CK eine lokalkompakte, hausdorffsche, topologische Gruppe ist.

Für eine endliche Körpererweiterung L/K globaler Körper induziert die Einbettung IKIL eine injektive Abbildung auf den Idelklassengruppen:

CKCL,αK×αL×.

Die Wohldefiniertheit der Abbildung folgt, da die Injektion IKIL offensichtlich K× auf eine Untergruppe von L× abbildet. Die Injektivität wird in Neukirch (2007), S. 388 gezeigt.

Die Idelegruppe ist eine lokalkompakte, topologische Gruppe

Für jede Teilmenge S der Stellenmenge von K ist IK,S mit der Topologie der Idelegruppe eine lokalkompakte topologische Gruppe. Mit der Teilraumtopologie wird IK,S im Allgemeinen keine topologische Gruppe, da die Inversionsabbildung nicht stetig ist.

Dieser Satz folgt aus der Lokalkompaktheit des Adelerings, der Konstruktion der Ideletopologie und der Darstellung der Idelegruppe als restringiertes Produkt.

Da die Idelegruppe mit der Multiplikation eine lokalkompakte Gruppe bilden, existiert ein Haarmaß d×x auf dieser Gruppe. Dieses kann so normalisiert werden, dass IK,fin𝟏𝒪^d×x=1. Dies ist die Normalisierung an den endlichen Stellen. Hierbei bezeichnet IK,fin die Menge der endlichen Idele, also die Einheitengruppe der Menge der endlichen Adele. An den unendlichen wird das multiplikative Lebesgue-Maß dx|x| genommen.

Eine Einsumgebungsbasis der Idelegruppe ist durch eine Einsumgebungsbasis von 𝔸K×(P) gegeben. Alternativ bilden auch alle Mengen der folgenden Form eine Einsumgebungsbasis:

vUv,

wobei Uv eine Umgebung der 1 in Kv× ist und Uv=𝒪v× für fast alle v.

Betrag auf I(K) und die Menge der 1-Idele von K

Sei K ein globaler Körper. Auf der Idelegruppe installieren wir einen Betrag wie folgt: Für ein gegebenes Idel α=(αv)v definiere:

|α|:=v|αv|v.

Da αIK, ist dieses Produkt endlich und damit wohldefiniert. Die Definition des Betrages lässt sich auf den Adelering ausdehnen, wenn wir unendliche Produkte zulassen, wobei die Konvergenz in (,||) betrachtet wird. Diese Produkte werden alle 0, so dass der ausgedehnte Betrag auf 𝔸KIK verschwindet. Im Folgenden bezeichne || die Betragsabbildung auf 𝔸K bzw. IK.

Es gilt nun, dass die Betragsabbildung ein stetiger Gruppenhomomorphismus ist, d. h. die Abbildung ||:IK>0 ist ein stetiger Gruppenhomomorphismus. Dies kann durch folgende Rechnung eingesehen werden: Seien α und βIK. Dann gilt:

|αβ|=v|(αβ)v|v=v|αvβv|v=v(|αv|v|βv|v)=(v|αv|v)(v|βv|v)=|α||β|,

wobei beim Übergang von Zeile 3 in Zeile 4 benutzt wurde, dass alle auftretenden Produkte endlich sind. Die Stetigkeit der Abbildung folgt, indem man Folgenstetigkeit zeigt und ausnutzt, dass die Betragsabbildung auf Kv stetig ist. Dies kann man mit der umgekehrten Dreiecksungleichung einsehen. Aufgrund der restringierten Produkttopologie werden effektiv nur endlich viele Stellen betrachtet und die Behauptung folgt.

Wir definieren nun die Menge der 1-Idele 𝔸K1 wie folgt:

𝔸K1:={xIK:|x|=1}=ker(||).

Die Gruppe der 1-Idele sind eine Untergruppe von IK. In der Literatur wird auch IK1 für die Gruppe der 1-Idele verwendet. Im Folgenden wird die Notation 𝔸K1 verwendet.

Es gilt nun, dass 𝔸K1 eine abgeschlossene Teilmenge von 𝔸K ist, denn 𝔸K1=||1({1}).

Die 𝔸K-Topologie auf 𝔸K1 stimmt mit der Teilraumtopologie von IK auf 𝔸K1 überein. Diese Aussage findet sich in Cassels (1967), S. 69f.

Allgemeine Produktformel

Sei K ein globaler Körper. Für den Homomorphismus ||:z|z| von IK nach >0 gilt: K×ker(||). Mit anderen Worten bedeutet das, dass |k|=1 für alle kK×. Die Produktformel impliziert, dass K×𝔸K1 ist. Dieser Satz ist in der Literatur als „Artin's product formula“ (Artins Produktformel) bekannt.

Es gibt viele Beweise dieser Aussage. Dieser hier orientiert sich an Neukirch (2007), S. 195. Er findet sich auch in Cassels (1967), S. 61. Die wesentliche Idee des Beweises ist es, die allgemeine Produktformel im algebraischen Zahlkörperfall auf den Spezialfall K= zurückzuführen. Der Funktionenkörperfall geht ähnlich.

Sei aK× beliebig. Zu zeigen ist:

v|a|v=1.

Es ist v(a)=0 und damit |a|v=1 für jedes v, für welches das zugehörige Primideal 𝔭v nicht in der Primidealzerlegung des Hauptideals (a) auftritt. Dies ist für fast alle 𝔭v so. Es gilt nun:

v|a|v=pvp|a|v=pvp|NKv/p(a)|p=p|NK/(a)|p,

wobei beim Übergang von Zeile 1 in Zeile 2, die allgemein gültige Gleichung |a|w=|NLw/Kv(a)|v benutzt wurde, wobei v eine Stelle von K und w Stelle von L ist, welche über v liegt. Beim Übergang von Zeile 2 in Zeile 3 wurde eine Eigenschaft der Norm ausgenutzt. Man beachte, dass die Norm in ist. Wir können daher ohne Einschränkung annehmen, dass a ist. Dann hat a eine eindeutige Primzerlegung:

a=±p<pvp,

wobei vp fast immer 0. Der Satz von Ostrowski besagt, dass die Beträge auf bis auf Äquivalenz genau die p-Beträge und || sind. Es folgt, dass

|a|=(p<|a|p)|a|=(p<pvp)(p<pvp)=1.

Es gibt noch weitere Beweise der Produktformel, welche in der Literatur zu finden sind.

Charakterisierung von A(End(E))*

Sei E ein n-dimensionaler K-Vektorraum. Setze A:=End(E). Sei weiterhin a𝔸A. Dann sind folgende Aussagen äquivalent

  • a𝔸A×,
  • det(a)𝔸K×,
  • xax ist ein Automorphismus von 𝔸E.

Wenn einer der drei Punkte erfüllt ist, dann gilt, dass |a|=|det(a)|. Weiterhin gilt, dass die Zuordnungen adet(a) und a|det(a)| Homomorphismen sind von 𝔸A× nach 𝔸K× bzw. >0. Ein Beweis dieser Aussage findet sich in Weil (1967), S. 73f.

Insbesondere erhält man für eine endlichdimensionale K-Algebra A und a𝔸A die Äquivalenz der folgenden Aussagen:

  • a𝔸A×,
  • NA/K(a)𝔸K×,
  • xax ist ein Automorphismus der additiven Gruppe 𝔸A.

Wenn einer der drei Punkte erfüllt ist, dann gilt, dass |a|=|NA/K(a)|. Weiterhin gilt, dass die Zuordnungen aNA/K(a) und a|NA/K(a)| Homomorphismen sind von 𝔸A× nach 𝔸K× bzw. >0. Mit diesem Satz ist ein alternativer Beweis der Produktformel möglich, vgl. Weil (1967), S. 75.

K* ist eine diskrete und kokompakte Untergruppe in der Menge der 1-Idele

Bevor wir den Satz formulieren können, brauchen wir folgende Hilfsaussage:

Lemma: Sei K ein globaler Körper. Es gibt eine Konstante C, welche nur vom globalen Körper K abhängt, so dass für alle α=(αv)v𝔸K mit der Eigenschaft v|αv|v>C ein βK× existiert, sodass |βv|v|αv|v für alle v.

Ein Beweis dieser Aussage findet sich in Cassels (1967), S. 66 Lemma.

Korollar: Sei K ein globaler Körper, sei v0 eine Stelle von K und sei δv>0 gegeben für alle Stellen vv0, so dass δv=1 für fast alle v gilt. Dann gibt es ein βK×, sodass |β|δv für alle vv0.

Beweis: Nach dem Lemma zuvor existiert eine Konstante C, die nur von unserem (fixierten) globalen Körper abhängt. Wir bezeichnen mit πv uniformisierende Elemente der entsprechenden Ganzzahlringe 𝒪v. Definiere nun das Adel α=(αv)v via αv:=πvkv mit kv minimal so, dass |αv|vδv für alle vv0. Dann ist kv=0 fast immer. Definiere αv0:=πv0kv0 mit kv0, so dass v|αv|v>C. Dies geht, weil kv=0 für fast alle v ist. Nach dem obigen Lemma existiert ein βK×, sodass |β|v|αv|vδv für alle vv0 gilt.

Nun zum eigentlichen Satz:

Satz: Sei K ein globaler Körper. K× ist diskret in 𝔸K1 und der Quotient 𝔸K1/K× ist kompakt.

Beweis: Die Diskretheit von K× in IK impliziert die Diskretheit von K× in 𝔸K1.

Es bleibt zu zeigen, dass 𝔸K1/K× kompakt ist. Dieser Beweis findet sich unter anderem in Weil (1967), S. 76 oder in Cassels (1967), S. 70. Im Folgenden wird Cassels (1967) Beweisidee wiedergegeben: Es reicht die Existenz einer kompakten Menge W𝔸K zu zeigen, sodass die natürliche Projektion π:W𝔸K1𝔸K1/K× surjektiv ist, da die natürliche Projektion eine stetige Abbildung ist. Sei nun α𝔸K mit der Eigenschaft v|αv|v>C gegeben, wobei C die Konstante des eingangs formulierten Lemmas ist. Definiere

W:={ξ=(ξv)v:|ξv|v|αv|vv}.

Offensichtlich ist W kompakt. Sei nun β=(βv)v in 𝔸K1 gegeben. Wir zeigen, dass ein ηK× existiert, sodass ηβW. Per Definition der Menge der 1-Idele gilt, dass

v|βv|v=1,

und deshalb

v|βv1|v=1.

Es folgt, dass

v|βv1αv|v=v|αv|v>C.

Wegen des vorigen Lemmas existiert ein ηK×, so dass |η|v|βv1αv|v für alle v. Es folgt, dass ηβW. Damit folgt die Behauptung.

Einige Isomorphismen im Fall K=Q

Im Fall K= gibt es einen kanonischen Isomorphismus 𝔸1/×^×. Weiterhin gilt, dass ^××{1} ein Vertretersystem von 𝔸1/× ist. Das bedeutet, dass (^××{1})×=𝔸1. Ferner werden durch den Betrag folgende Isomorphismen topologischer Gruppen induziert:

I𝔸1×(0,) und 𝔸1I,fin×{±1}.

Es folgt, dass ^××(0,) ein Vertretersystem von I/× ist. Dieser Satz ist Teil des Satzes 5.3.3 auf Seite 128 in Deitmar (2010).

Beweis: Definiere die Abbildung φ:^×𝔸1/×, via (ap)p((ap)p,1)×. Diese Abbildung ist offensichtlich wohldefiniert, da |ap|p=1 für alle p und somit (p<|ap|p)1=1 gilt. Die Abbildung ist ein stetiger Gruppenhomomorphismus. Für die Injektivität sei ((ap)p,1)×=((bp)p,1)×. Daher existiert ein q×, so dass ((ap)p,1)q=((bp)p,1). Durch einen Vergleich an der unendlichen Stelle, folgt q=1 und daher (ap)p=(bp)p. Für die Surjektivität sei ((βp)p,β)×𝔸1/× gegeben. Da der Betrag dieses Elements 1 ist, ist |β|=1p|βp|p. Es folgt, dass β. Also ist ((βp)p,β)×=((βpβ)p,1)× und damit ist die Abbildung surjektiv, denn |βp|p|β|p=1 für alle p, vgl. die Darstellung von |β|. Die weiteren Isomorphismen sind gegeben durch: ψ:I𝔸1×(0,), via a=(ap)p((ap)p<,a/|a|,|a|) und ψ~:I,fin×{±1}𝔸1, via (afin,ϵ)(afin,ϵ|afin|1). Der Nachweis, dass es sich hierbei um Isomorphismen handelt, sei dem Leser zur Übung überlassen.

Zusammenhang zwischen Idealklassengruppe und Idelklassengruppe

Für einen algebraischen Zahlkörper K definieren wir CK,fin:=IK,fin/K×. Es gilt nun:

JKIK,fin/𝒪^×undClKCK,fin/𝒪^×K×undClKCK/(𝒪^××vKv×)K×.

Hierbei bezeichnet JK die Gruppe der gebrochenen Ideale in K mit dem Produkt zweier Ideale als Gruppenverknüpfung. Dadurch wird JK eine Gruppe, die sogenannte Idealgruppe von K. Wir schreiben ClK für die Idealklassengruppe des Dedekindrings 𝒪:={αK:f[x] normiert: f(α)=0}, also ist 𝒪 der Ganzzahlring des algebraischen Zahlkörpers K. Per Definition gilt nun ClK=JK/K×.

Beweis: Im Folgenden benutzen wir die Tatsachen, dass es für einen algebraischer Zahlkörper K eine eineindeutige Beziehung zwischen den endlichen Stellen von K und dem Primidealen ungleich Null von 𝒪 gibt:

Sei v eine endliche Stelle von K und sei ||v ein Repräsentant der Äquivalenzklasse v. Definiere

𝔭v:={x𝒪:|x|v<1}.

Dann ist 𝔭v ein Primideal in 𝒪. Die Abbildung v𝔭v ist eine Bijektion zwischen der Menge aller endlichen Stellen von K und der Menge der Primideale 𝔭0 von 𝒪. Die Umkehrabbildung ist gegeben durch:

Einen gegebenen Primideal 𝔭 wird die Bewertung v𝔭 zugeordnet, welche gegeben ist durch

v𝔭(x):=max{k0:x𝔭k}x𝒪×,v𝔭(xy):=v𝔭(x)v𝔭(y)x,y𝒪×.

Nun zum eigentlichen Beweis. Die folgende Abbildung ist wohldefiniert:

():IK,finJK,α=(αv)vv𝔭vv(αv),

wobei 𝔭v das zur Stelle v zugehörige Primideal ist. Die Abbildung () ist offensichtlich ein surjektiver Gruppenhomomorphismus. Es gilt, dass ker(())=𝒪^×. Der erste Isomorphismus aus dem Satz folgt nun mit dem Homomorphiesatz.

Jetzt dividieren wir auf beiden Seiten K× heraus. Dies ist möglich, da

(α)=((α,α,))=v𝔭vv(α)=(α)

für alle αK×. Man beachte den Missbrauch der Notation: Auf der linken Seite in Zeile 1 steht die Klammer für die zuvor definierte Abbildung. Anschließend wird die Einbettung von K× in IK,fin benutzt. In Zeile 2 wird die Definition der Abbildungsvorschrift angewendet und schließlich benutzen wir in Zeile 3 die Tatsache, dass der Ganzzahlring 𝒪 ein Dedekindring ist und somit jedes Ideal, insbesondere das Hauptideal (α), in Primfaktoren zerlegt werden kann. Die Abbildung () ist also ein K×-äquivarianter Gruppenhomomorphismus. Folglich induziert uns die obige Abbildung einen surjektiven Homomorphismus

φ:CK,finClK,αK×(α)K×.

Wir zeigen nun, dass ker(φ)=𝒪^×K× gilt. Sei ξ=(ξv)v𝒪^×. Dann ist φ(ξK×)=v𝔭vv(ξv)K×=K×, da v(ξv)=0 für alle v. Sei nun umgekehrt ξK×CK,fin mit φ(ξK×)=𝒪K×. Dann folgt K×=v𝔭vv(ξv)K×. Es gibt also einen Vertreter für den gilt: v𝔭vv(ξ'v)=𝒪. Folglich gilt ξ𝒪^× und deswegen ξK×=ξK×𝒪^×K×. Der zweite Isomorphismus aus dem Satz ist damit bewiesen.

Um den letzten Isomorphismus aus dem Satz zu zeigen, bemerken wir, dass die Abbdilung φ einen surjektiven Gruppenhomomorphismus

φ~:CKClK

induziert. Es gilt, dass ker(φ~)=(𝒪^××vKv×)K×. Damit ist der Satz gezeigt.

Bemerkung: Die Abbildung () ist stetig im folgenden Sinne: Auf IK,fin haben wir die gewöhnliche Ideletopologie. Auf JK installieren wir die diskrete Topologie. Die Stetigkeit folgt, wenn wir zeigen können, dass ({𝔞})1 offen ist für jedes 𝔞JK. Nun ist ({𝔞})1=α𝒪^× offen, wobei α=(αv)v𝔸K,fin, sodass 𝔞=v𝔭vv(αv).

Zerlegung von I(K) und C(K)

Sei K ein globaler Körper. Falls K Charakteristik p>1 hat, dann ist IK𝔸K1×. Falls K Charakteristik 0 hat, dann ist IKM×𝔸K1, wobei M eine abgeschlossene Untergruppe von IK ist, welche isomorph zu >0 ist. Weiterhin gilt:

CK=IK/K×𝔸K1/K××N,

wobei N, falls char(K)>0 oder N>0, falls char(K)=0 ist.

Beweis: Sei die Charakteristik von K gleich p>1. Für jede Stelle v von K gilt, dass die Charakteristik von Kv gleich p ist, so dass |x|v für jedes xKv× in der Untergruppe von >0 ist, welche von p erzeugt wird. Folglich gilt dies auch für jedes |z|, wobei zIK. Das ist gleichbedeutend damit, dass das Bild des Homomorphismus z|z| eine diskrete Untergruppe von >0 ist, welche in p liegt. Da diese nicht trivial, d. h. Bild(||){1} ist, ist sie von einem Q=pN erzeugt, für ein N. Wähle z1IK, so dass |z1|=Q. Dann ist IK das direkte Produkt von 𝔸K1 und der Untergruppe, welche von z1 erzeugt wird, diskret ist und damit isomorph ist.

Ist die Charakteristik von K gleich 0, so schreibe z(λ) für das Idel (zv)v, für das zv=1 an den endlichen Stellen von K gilt und zw=λ an allen unendlichen Stellen von K gilt. Hierbei ist λ>0. Dann ist die Abbildung λz(λ) ein Isomorphismus von >0 in eine abgeschlossene Untergruppe M von IK und es gilt IKM×𝔸K1. Der Isomorphismus ist gegeben durch Multiplikation:

ϕ:M×𝔸K1IK,((αv)v,(βv)v)(αvβv)v

Offensichtlich ist ϕ ein Homomorphismus. Zur Injektivität: Sei (αvβv)v=1. Da αv=1 für v<, folgt βv=1 für v<. Weiterhin existiert ein λ>0, so dass αv=λ für v. Daraus folgt, dass βv=λ1 für v. Da zusätzlich noch v|βv|v=1 ist, folgt, dass λn=1 ist, wobei n die Anzahl der unendlichen Stellen von K ist. Es folgt λ=1 und damit die Injektivität. Für die Surjektivität sei γ=(γv)vIK gegeben. Wir definieren λ:=|γ|1/n und weiterhin definieren wir αv=1 für v< und αv=λ für v. Definiere β=γα. Es gilt nun, dass |β|=|γ||α|=λnλn=1. Es folgt die Surjektivität.

Die 2. Aussage folgt mit einer ähnlichen Betrachtung.

Charakterisierung der Idelegruppe

Sei K ein algebraischer Zahlkörper. Es existiert eine endliche Stellenmenge S von K, sodass gilt:

IK=(IK,S×vS𝒪v×)K×=(vSKv××vS𝒪v×)K×.

Beweis: Wir benutzen als Voraussetzung, dass die Klassenzahl endlich ist. Seien 𝔞1,,𝔞h Ideale, die die h Klassen in ClK repräsentieren. Diese setzen sich aus endlich vielen Primidealen 𝔭1,,𝔭n zusammen. Sei nun S eine endliche Primstellenmenge, die zu dieser Primideale gehörende Stellen und die unendlichen Stellen enthält. Es ist zu beachten, dass wir die eineindeutige Identifikation zwischen Primstellen und Stellen des Körpers ausnutzen. Dann erfüllt S die Behauptung aus dem Satz. Um dies einzusehen, benutzen wir den folgenden Isomorphismus

IK/(v𝒪v××vKv×)JK,

welcher durch die Abbildung (αv)vv<𝔭vv(αv) induziert wird.

Wir zeigen im Folgenden die Behauptung des Satzes nur an den endlichen Stellen, da sie an den unendlichen Stellen klar ist.

Die Inklusion „“ ist klar.

Sei nun αIK,fin, so gehört das zugeordnete Ideal (α)=v𝔭vv(αv) einer Klasse 𝔞iK× an, d. h. (α)=𝔞i(a) mit einem Hauptideal (a). Das Idel α=αa1 wird unter unserer Abbildung IK,finJK auf das Ideal 𝔞i abgebildet. Das bedeutet, dass 𝔞i=v𝔭vv(α'v). Da die in 𝔞i auftretenden Primideale in S liegen, ist v(α'v)=0 für alle vS (hier werden wieder Primideale und Stellen miteinander identifiziert), d. h. α'v𝒪v× für alle vS. Daher ist α=αa1IK,S, also αIK,SK×.

In Weil (1967), S. 77 wird obiges Theorem für einen beliebigen globalen Körper K gezeigt.

Literatur

  • John Cassels, Albrecht Fröhlich: Algebraic number theory: proceedings of an instructional conference, organized by the London Mathematical Society, (a NATO Advanced Study Institute). Academic Press, London 1987, ISBN 0-12-163251-2 (englisch).
  • Jürgen Neukirch: Algebraische Zahlentheorie. unveränd. Nachdruck der 1. Auflage. Springer, Berlin (u. a.) 2007, ISBN 978-3-540-37547-0.
  • André Weil: Basic number theory. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 1967, ISBN 3-540-06935-6 (englisch).
  • Anton Deitmar: Automorphe Formen. Springer, Berlin/Heidelberg (u. a.) 2010, ISBN 978-3-642-12389-4.
  • Serge Lang: Algebraic number theory, Graduate Texts in Mathematics 110. 2. Auflage. Springer-Verlag, New York (u. a.) 1994, ISBN 0-387-94225-4 (englisch).