Zufällige Menge

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Eine zufällige Menge ist eine Menge, deren Charakteristika (z. B. Größe, Gestalt, Lage) auch vom Zufall abhängen, z. B. die raum-zeitliche Entwicklung einer Epidemie, oder eines Ölteppiches auf dem Ozean. Zufällige Mengen sind auch grundlegend für die stochastische Geometrie.

Definition

Eine zufällige Menge X ist eine mengenwertige Zufallsvariable, d. h. eine messbare Abbildung X von einem Wahrscheinlichkeitsraum (Ω,,P) in einen messbaren Raum (K,(K)). Häufig ist K die Menge aller kompakten Teilmengen eines lokalkompakten separablen Hausdorff-Raumes M und (K) die von K erzeugte Sigma-Algebra. Dann spricht man von einer zufälligen kompakten Menge, siehe z. B.[1]

Verteilung einer zufälligen kompakten Menge

Sei X eine zufällige kompakte Menge. Die Verteilung von X ist eindeutig festgelegt durch die Wahrscheinlichkeiten, mit denen X beliebige A's aus K "trifft" (sog. hit-probabilities), d. h.

P(XA)=T(A),AK

T(A) ist eine vollständig alternierende Kapazität.

Erwartungswert einer zufälligen kompakten Menge

Sei X eine zufällige kompakte Menge. Ihr Erwartungswert EAX wird häufig Aumann-Erwartungswert genannt[2]. Er ist definiert als die Menge aller Erwartungswerte von Zufallsgrößen Y, die fast sicher in X liegen, d. h.

EAX={EY:YXf.s.}.

Die Y werden auch Selektoren von X genannt. Für ein zufälliges Intervall ergibt sich z. B.

EA[a,b]=[Ea,Eb].

Der Aumann-Erwartungswert ist linear bzgl. der Minkowski-Summe , d. h.

EA(X1X2)=EAX1EAX2.

Literaturhinweise

  • Matheron, G. (1975) Random Sets and Integral Geometry. J.Wiley & Sons, New York.
  • Molchanov, I. (2005) The Theory of Random Sets. Springer, New York.
  • Stoyan D., and H.Stoyan (1994) Fractals, Random Shapes and Point Fields. John Wiley & Sons, Chichester, New York.

Einzelnachweise

  1. Matheron, G. (1975) Random Sets and Integral Geometry. J.Wiley & Sons, New York.
  2. Aumann.J.(1965). Integral of set valued functions. Journ.Math.Anal.Appl.12, 1-22.